Wenn „4000 Tage“ fehlen
Schon das „Haus auf dem Land“, in dem Publikumsliebling Judy Winter vor kurzem im St. Pauli Theater brillierte, war alles andere als eine leichtfüßige Komödie. In der deutschsprachigen Erstaufführung von „4000 Tage“ schlägt die 73-Jährige ebendort an der Seite von Gustav Peter Wöhler und Boris Aljinovic ein weiteres Mal eher ernste Töne an. Mangelnde Toleranz, eine Amnesie, Schuldzuweisungen und die nachträgliche Deutungshoheit um eine verlorene Zeit bestimmen das Drama von Peter Quilter. Die „Well-Made-Plays“ des Briten sind am West End gleichermaßen gefragt wie am Broadway und wurden bislang in 40 Ländern aufgeführt.