TBeckdorf plant neues Dorfzentrum und investiert kräftig in seine Straßen
Der Verkauf von Grundstücken im Neubaugebiet An der Blide in Beckdorf spült Geld in die Gemeindekasse. Foto: Laudien
Erweiterung des Gewerbegebiets, Straßensanierung und ein neues Dorfzentrum: Beckdorf hat sich für das nächste Jahr einiges vorgenommen. Was genau geplant ist.
Beckdorf. Beckdorf hat große Pläne - und möchte in die Zukunft der Gemeinde investieren. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat den Haushalt für 2026 verabschiedet, der ein Investitionsvolumen von sechs Millionen Euro ausweist.
Mit Nachdruck soll im kommenden Jahr die Planung für ein neues Dorfzentrum vorangetrieben werden. Hierzu stehen 20.000 Euro für Planungsleistungen zur Verfügung. „Diese Mittel ermöglichen die Ausschreibung erster Planungsleistungen und die Erarbeitung eines konkreten Entwurfs inklusive Kostenschätzung. Damit erhält die Gemeinde eine belastbare Grundlage für ihre mittelfristige Haushaltsplanung und mögliche Förderanträge“, erklärte Gemeindedirektor Edgar Rot.
Da für die spätere Umsetzung Förderprogramme infrage kommen, sei eine frühzeitige Planung entscheidend. Voraussetzung für die Antragstellung im Jahr 2026 oder 2027 ist das Vorliegen einer fertigen Planung mit Entwurf und Kostenrahmen.
Alt und zu klein: Das Dorfgemeinschaftshaus in Nindorf entspricht nicht den zukünftigen Anforderungen. Foto: Laudien
Die Gemeinde Beckdorf verfügt bislang lediglich über ein kleines und älteres Dorfgemeinschaftshaus im Ortsteil Nindorf aus den 1970er Jahren, das weder in der Größe noch in der Ausstattung den heutigen Anforderungen und Vorstellungen entspricht. Dennoch soll es erhalten bleiben. Daher wurden dafür 40.000 Euro im Haushalt 2026 eingeplant.
Ein Dorfzentrum ähnlich wie in Sauensiek
Angedacht ist aktuell ein Neubau ähnlich wie das Nahversorgungszentrum in Sauensiek, um in Beckdorf diverse Möglichkeiten für alle Generationen zu schaffen, erklärte Edgar Rot in der Ratssitzung. Arztpraxis, Jugendraum, Gemeindebüro sowie Platz für Vereine und Kulturveranstaltungen seien denkbar.

Vorbild für Beckdorf: das Nahversorgungszentrum in Sauensiek mit Hurtig-Markt, Poststelle, Physiopraxis und Hausarzt. Foto: Laudien
Ob dieses Dorfzentrum in Beckdorf, Nindorf oder Goldbeck stehen wird, ist bislang noch offen. Auf jeden Fall werde es eine Öffentlichkeitsbeteiligung geben, damit die Wünsche der Beckdorfer berücksichtigt werden, versicherte Rot.
Zum Vergleich: Das Nahversorgungszentrum in Sauensiek hat rund 1,2 Millionen Euro gekostet und wurde mit 500.000 Euro aus dem Fördertopf für integrierte ländliche Entwicklung (Zile) gefördert.
Erweiterung des Gewerbegebiets
Darüber hinaus ist in Beckdorf der Ankauf von Grundstücken vorgesehen, um insbesondere das Gewerbegebiet westlich der L 130 zu erweitern und dadurch Beckdorf als Wirtschaftsstandort zu stärken. Für Planungskosten wurden 35.000 Euro im kommenden Haushalt aufgenommen.
Das Gebiet am Beckdorfer Ortsausgang Richtung Apensen ist die einzige Fläche zur Erweiterungsmöglichkeit. Für den Kauf und die Erschließung der Grundstücke sind in den folgenden Jahren weitere Mittel nötig.

Edgar Rot ist Gemeindedirektor in Beckdorf und Vertreter der Samtgemeindebürgermeisterin in Apensen. Foto: Laudien
Weiterer Schwerpunkt ist die Sanierung der Gemeindestraßen. Dafür stehen 1,1 Millionen Euro bereit. Insbesondere der Isern-Hinnerk-Weg soll ausgebaut werden, da dort Maßnahmen des Trinkwasserverbands und der städtischen Betriebe geplant sind.
Darüber hinaus ist gemeinsam mit dem Landkreis geplant, die K52 inklusive Radweg zu erneuern. Die Kreisstraße verläuft von Buxtehude über Ottensen, Klein Nindorf, Goldbeck bis Beckdorf, wo sie an die L 130 anschließt. Auch der öffentliche Nahverkehr soll verbessert werden. Für Sanierung und Modernisierung der Bushaltestellen sind rund 500.000 Euro vorgesehen.
Auch im Bereich Freizeit und Sport wird etwas in dem Handball-Dorf Beckdorf bewegt. 2026 wird mit der Umsetzung eines neuen Sport- und Bewegungsplatzes begonnen.
Mehr Bewerber als Baugrundstücke
Finanziell ist Beckdorf solide aufgestellt. Dem Investitionsvolumen von 6 Millionen Euro stehen geplante Einzahlungen von rund 7,5 Millionen Euro gegenüber. „Wir möchten in die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger investieren und den Ort weiterentwickeln“, betonte Rot.
Der anstehende Verkauf von 48 Grundstücken im zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets An der Blide wird im kommenden Jahr Geld in die Haushaltskasse spülen. „Schon jetzt haben sich mehr potenzielle Käufer gemeldet, als es Grundstücke gibt“, teilte Beckdorfs Gemeindedirektor mit.
Noch bis zum 30. November läuft die Anmeldefrist für Bewerber. Danach entscheidet ein Losverfahren über die Vergabe der Grundstücke. Rot rechnet damit, dass die Einnahmen aus den Verkäufen ab dem zweiten Quartal fließen werden.
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