TOrtsumgehung: Apensen muss Sanierung alleine stemmen

Die Ortskernentlastungsstraße in Apensen weist starke Schäden auf und muss dringend saniert werden. Foto: Laudien
Die Hoffnung war ebenso groß wie die Enttäuschung jetzt: Apensen muss die Umgehungsstraße komplett aus eigener Tasche finanzieren. Neues gibt es zudem bei der Giftunfall-Straße.
Apensen. Während der eineinhalbjährigen Erneuerung von Apensens Ortsdurchfahrt (Landesstraße 127) durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr diente Apensens Ortskernentlastungsstraße (OKES) während der zeitweiligen Vollsperrung als Umleitungsstrecke - offensichtlich nicht ohne Folgen durch die höhere Belastung.
Schäden an der Asphaltdecke wurden durch Ergebnisse einer Bohrkernuntersuchung bestätigt und daraufhin vom Planungsausschuss eine Deckensanierung vom Kreisel an der Neukloster Straße bis zum Kreisel an der L127 empfohlen. Die Bauleistung für die Sanierung wurde bereits öffentlich ausgeschrieben und nach dem Beschluss des Verwaltungsausschusses vergeben.
Hoffnung auf Kostenbeteiligung vom Land
Im Rahmen der Haushaltsberatungen wurden im November die Kosten der Baumaßnahme vorerst mit einem Sperrvermerk im Haushalt 2025 aufgenommen. Denn die Gemeinde hoffte darauf, dass das Land Niedersachsen sich an den Sanierungskosten beteiligt oder diese sogar komplett übernimmt.
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Doch trotz intensiver Verhandlungen zwischen Gemeinde und Land sei weder eine Beteiligung an den Kosten geschweige denn eine Übernahme dieser erwirkt worden, teilte Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Daraufhin beschloss der Rat jetzt einstimmig, den Sperrvermerk aufzuheben und die Finanzmittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro freizugeben.
Zeitgleiche Sanierung von OKES und Kreisel
Zudem hatte die Gemeinde auf eine zeitgleiche Sanierung des ersten Bauabschnittes an der Ortsumgehung zusammen mit den Baumaßnahmen am Kreisel an der L127 durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gehofft. Dadurch sollten Synergieeffekte genutzt und Kosten für Verkehrssicherung und Umleitungseinrichtung minimiert sowie Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer verringert werden. Doch auch aus diesem Plan wurde nichts: Die Fahrbahnschäden am Kreisel auf der L127 wurden bereits von Ende April bis Mitte Mai von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ausgeführt.
Nach Giftunfall im Löhnsweg
Eine weitere Straßensanierung der Gemeinde steht aktuell im Löhnsweg an. Noch in dieser Woche soll der Asphalt eingebracht werden, teilte Bauamts-Mitarbeiterin Charlotte Richter in der Ratssitzung mit. Die Tragschicht sei durch den Giftunfall zum Glück nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Kosten trägt der Verursacher.

Der Dorfteich in Apensen nach dem Giftunfall. Foto: Laudien
Mitte März war es am nahegelegenen Dorfteich in Apensen zu einem Alarm durch beißenden Geruch gekommen. Wie sich herausstellte, war das Gewässer mit 2-Ethylenhexylnitrat verunreinigt. Dabei handelt es sich um einen Kraftstoff-Zusatz für Dieselmotoren, der gesundheitsschädlich sein kann und giftig für Wasserorganismen ist.
Die Ortswehr Apensen war im Einsatz, unterstützt von Umweltzug, Polizei und Umweltamt des Landkreises. Nach geöffneten Kanaldeckeln und Feuchtigkeitsspuren auf nahegelegenen Straßen wurden Ursache und Verursacher festgestellt.
Durch unsachgemäße Handhabung eines 1000-Liter-Tanks (IBC) waren laut Feuerwehr Restmengen des Gefahrstoffes über die Oberflächenentwässerung in den Teich geraten. Der Gefahrenbereich wurde abgesperrt und durfte nicht betreten werden. Das Teichwasser wurde abgepumpt. Schwierigkeit im Löhnsweg: Die Verunreinigung war unter die Asphaltdecke gedrungen, so dass diese abgetragen werden musste.
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Knapp anderthalb Jahre hat die Sanierung von Apensens Ortsdurchfahrt gedauert - die OKES diente zeitweise als Umleitungsstrecke. Foto: Laudien