TEin Glückslos für den Bauplatz: Beckdorf lässt den Zufall entscheiden
Der stellvertretende Bürgermeister Christian Bendrig (links) war die Glücksfee für die Grundstücks-Losung. Beckdorfs Bürgermeister Hendrik Klindworth koordinierte die Auswahl der ausgelosten interessierten Käufer. Foto: P. Meyer
Für das Neubaugebiet gab es mehr Bewerber als Bauplätze. Ein Losverfahren sollte für Fairness sorgen. Wer Glück hatte und wie Pechvögel doch noch eine Chance auf ein Grundstück haben.
Beckdorf. An diesem Abend entschied das Glück über den zukünftigen Lebensmittelpunkt der rund 60 Interessenten, die ihren Weg in den Beekhoff fanden. Per Losverfahren wurden die Grundstücke im Beckdorfer Neubaugebiet An der Blide vergeben. Wer wo bald sein Haus errichten darf, bestimmte der Zufall. Diejenigen, die leer ausgingen, werden aber bald noch eine letzte Chance haben, Teil der Nachbarschaft zu werden.
Pech für die, die nicht anwesend waren
„Nicht anwesend!“ - gleich die erste ausgeloste Bewerberin verschenkte ihre Chance auf ein innenliegendes Doppelhausgrundstück aus dem Lostopf 1. Denn wer nicht da war, hatte Pech. „Das fängt ja gut an“, scherzte Beckdorfs Bürgermeister Hendrik Klindworth, bevor sein Stellvertreter Christian Bendrig seiner Aufgabe als Losfee nachkam und einen neuen Namen zog.
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Aufatmen bei einem Paar aus den hinteren Reihen - ihnen ist damit ein Grundstück sicher. Welches innenliegende Doppelhausgrundstück es sein sollte, das mussten sie sofort entscheiden. Ob das Paar am Ende auch genau dieses kaufen wird, das wurde erst im Laufe des Abends deutlich.

Das Los bestimmte, wer ein Grundstück im Neubaugebiet An der Blide erhält. Foto: P. Meyer
Denn: Wer seinen Namen in mehrere Lostöpfe warf und dann mehrfach gezogen wurde, konnte sein Grundstück eintauschen. Etwa dann, wenn die Interessenten lieber ein außenliegendes Einzelgrundstück statt des innenliegenden Doppelhausgrundstücks haben wollten. Wenn nicht, reichte es zu verzichten und der nächste auf der Liste rückte nach.
Hunderte haben Interesse an einem Grundstück
„Wir sind mit diesem Verfahren den fairsten Weg gegangen“, erklärt Hendrik Klindworth. Seit 2018 hatten hunderte Bauwillige ihr Interesse an einem Grundstück im Neubaugebiet bekundet. Nachdem es allerdings mehrfach zu personellen Wechseln in der Gemeinde gekommen war, gab es keinen Überblick mehr. Die Gemeinde entschied sich daher, ein Losverfahren durchzuführen. Im ersten Schritt wurden die Personen auf der alten Liste informiert.

Sorgten für einen reibungslosen Los-Abend (von links): Beckdorfs Bürgermeister Hendrik Klindworth, Daphne Krempien aus der Bauverwaltung und der stellvertretende Bürgermeister Christian Bendrig. Foto: P. Meyer
Am Ende gab es rund 60 Personen, die noch auf ein Grundstück hofften und ihre Namen in einen oder mehrere Lostöpfe warfen. Zwar waren von denen nicht alle da - von den Anwesenden 60 Personen waren einige Parteien zu zweit oder dritt gekommen - dennoch war Hendrik Klindworth überrascht von der regen Teilnahme: „Es war schön, heute Leute aus dem Ort und von weiter her zu sehen.“ Ziel sei es gewesen, vor allem Familien die Chance auf ein Grundstück zu geben. „Es fühlt sich an wie ein kleines Weihnachtsgeschenk für die Familien“, resümiert Hendrik Klindworth den Abend.
Rückkehr nach Beckdorf: Großes Glück bei kleinem Grundstück
Das Glück auf ihrer Seite hatten auch Brigitte Behrendt und Andreas Lendrig. Vor ein paar Jahren zog die Beckdorferin zu ihrem Partner in die Wesermarsch - jetzt zog es die beiden gemeinsam zurück nach Beckdorf. „Es war das Heimweh“, sagt Brigitte Behrendt. „Nach den Kindern und den Enkelkindern vor allem.“ Da habe sich mit dem Neubaugebiet An der Blide eine tolle Möglichkeit für einen Neustart geboten.

Das Glück war auf ihrer Seite: Brigitte Behrendt und Andreas Lendrig erhielten ihr Traum-Grundstück. Foto: P. Meyer
Und besser hätte es das Paar nicht treffen können: „Wir wollten unbedingt ein kleines Grundstück, wir brauchen nicht so viel Platz. Wir hatten richtig Glück“, so Andreas Lendrig. Nachdem ihnen in Wahlgang 3 erst ein innenliegendes Einzelhausgrundstück zugelost wurde, konnten sie in Wahlgang 4 noch einmal gegen ein außenliegendes Einzelhausgrundstück tauschen. Auch wenn es mit 270 Euro pro Quadratmeter nicht günstig sei, ist das Paar mehr als zufrieden.
Es gibt noch Grundstücke
„Wir haben heute richtig viele strahlende Gesichter gesehen“, freut sich Hendrik Klindworth. Und auch für die, die leer ausgegangen sind, gibt es noch eine letzte Möglichkeit, ein Grundstück An der Blide zu erwerben. Vier Grundstücke aus Lostopf 1 sind, nachdem sie eingetauscht wurden, nämlich nicht vergeben worden. Hierfür soll es noch eine weitere Bewerberrunde geben. Die Informationen dazu wird die Gemeinde so schnell es geht veröffentlichen.
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Für die Los-Gewinner soll jetzt alles so schnell wie möglich in die Wege geleitet werden. Die Notarverträge könnten dann bereits im Frühjahr aufgesetzt werden. Und dann kann das Bauen sofort losgehen.
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