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Wegen Missständen

TEklat in Apensen: Samtgemeinde verbietet TSV die Nutzung der Sporthalle

Die Sporthalle am Soltacker.

Die Sporthalle am Soltacker. Foto: Susanne Laudien

Verunreinigte Toiletten, Dreck in den Duschen, ein laufender Wasserhahn - aufgrund von Missständen in der Sporthalle wurde dem TSV Apensen die Nutzung verwehrt. Vereinsvize Mathias Brenken bittet in der Ratssitzung um Erklärung.

Von Susanne Laudien Dienstag, 19.03.2024, 09:50 Uhr

Apensen. Dass die TSV-Tanzkurse im Gebäude der Oberschule Apensen ausfallen müssen, wenn dort Ratssitzungen stattfinden, ist für betroffene Mitglieder ein stillschweigendes Ärgernis. Jetzt ist es jedoch zu einem handfesten Eklat zwischen Sportverein und Samtgemeinde gekommen. Aufgrund von Missständen sprach die Samtgemeinde als Eigentümerin der Sporthalle am Soltacker ein einwöchiges Nutzungsverbot für den Verein aus. Leidtragende waren die Kinder-Turngruppen.

In der Sitzung des Samtgemeinderates bat der 2. TSV-Vorsitzende, Mathias Brenken, in der Einwohnerfragestunde um Erklärung zu dieser Maßnahme: „Wieso wurde eine Hallensperrung ausgesprochen und warum wurden in der Mitteilung darüber alte Fotos beigefügt, die ein falsches Gesamtbild suggerieren?“, wollte Brencken wissen und fragte außerdem, ob eine Nutzungsgebühr für den TSV Apensen geplant sei, wie kürzlich in einem Gespräch erwähnt.

Reinigungskräfte beschwerten sich über Verunreinigungen in den Sporthallenräumen

Samtgemeinde-Bürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock äußerte dazu, dass es seit Jahren Gespräche darüber gebe, in welchem schlechten Zustand Gruppierungen des TSV das Gebäude hinterließen und dass diese Missstände trotzdem nicht abgestellt würden. Immer wieder beschwerten sich Reinigungskräfte bei ihr über Verunreinigungen in den Räumlichkeiten der Sporthalle. Ein laufender Wasserhahn an einem Waschbecken habe das Fass jetzt zum Überlaufen gebracht.

„Wir können erwarten, dass der TSV guckt, ob alles in Ordnung ist. Es wurde besprochen, dass der Verein Missstände dokumentiert, aber es wurde nichts eingetragen“, ergänzte Rathaus-Vize Edgar Rot. Zu einer möglichen Nutzungsgebühr für den Verein äußerte Rot, dass diese im Zusammenhang mit der Umstellung der Umsatzsteuer-Regelung erwähnt wurde. Ob eine Benutzungssatzung und eine Gebühr kommen, müsste vom Samtgemeinderat beschlossen werden.

Sporthallen-Nutzung verwehrt: Das sagen Apensens Politiker

Mehrere Politiker meldeten sich daraufhin zu Wort: Apensens Bürgermeister Frank Buchholz (FWG) etwa hob die wichtige Rolle des Sportvereins für Apensen hervor und bat die Verwaltung, mit mehr Fingerspitzengefühl vorzugehen. Er selber würde ansonsten künftig auch als Vermittler fungieren. Sören Wallin von der IGB sieht in der Nutzungsuntersagung einen negativen Verwaltungsakt. Wenn die Verwaltung so weitermache, könne er dem TSV nur raten, sich einen Rechtsbeistand zu nehmen.

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Auch Sauensieks Bürgermeister Rolf Suhr fand die Vorgehensweise der Verwaltung unangemessen, insbesondere hinsichtlich der undatierten Beweis-Fotos. Ratsvorsitzender Christian Wilkens (CDU) sagte, dass die Mail mit den alten Fotos aktuelle Vorkommnisse suggeriere. Sein Rat: Verwaltung und Sportverein sollten sich zusammensetzen, damit sich beide Seiten über die Kommunikation annähern.

TSV-Vorsitzender Mathias Brenken erklärte letztlich, dass der Verein großes Interesse an konstruktiver Zusammenarbeit mit der Samtgemeinde habe. Doch es könne nicht sein, dass der Sportverein keine zeitnahen Informationen über derartige Vorfälle zur Klärung bekomme: „Die Vorfälle sind nicht akzeptabel, aber wir brauchen eine engere Kooperation, damit sich so etwas nicht wiederholt.“

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