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Appell

TFalschparker behindern Feuerwehr nach Einsatz in Stade

Ein Wagen versperrte der Feuerwehr nach einem Einsatz die Weiterfahrt.

Ein Wagen versperrte der Feuerwehr nach einem Einsatz die Weiterfahrt. Foto: Feuerwehr/Instagram

Nach einem Einsatz in Stade wollte die Feuerwehr eigentlich schnell wieder abrücken - doch die Drehleiter kam nicht weit. Ein im Halteverbot parkendes Fahzeug versperrte den Rettern den Weg. Die Feuerwehr warnt: Das hätte schlimmer ausgehen können.

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Von Mario Battmer
Samstag, 11.11.2023, 15:55 Uhr

Stade. Freitagnacht wurde die Stader Feuerwehr zu einem Einsatz im Triftgang alarmiert. In einem Mehrfamilienhaus kam es zu einer Rauchentwicklung im Treppenhaus, hieß es. Wie sich später herausstellte, war der Auslöser angebranntes Essen in einer Wohnung im fünften Stock. Ohne eingreifen zu müssen rückte Zug I der Stader Feuerwehr wieder ab.

Zu Problemen kam es allerdings nach dem Einsatz. Als sich die Drehleiter gegen 3.30 Uhr auf den Rückweg machte, kam sie nicht weit. „Bereits zwei Kurven später war die Fahrt auf der Kreis verlaufenden Straße zu Ende. Jemand hatte im absoluten Halteverbot geparkt und hinderte das Großfahrzeug an der Weiterfahrt“, berichtete die Feuerwehr auf Instagram.

Glücklicherweise begegnete das Hindernis der Feuerwehr auf dem Rückweg vom Einsatz und nicht auf dem Weg dorthin. „Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn wir bei einem Feuer dort zum Stehen gekommen wären“, warnen die Retter. Denn Rückwärtsfahren, Rangieren und die Einsatzstelle von der anderen Seite anzufahren, sei „aufgrund der Enger Straße in großer Eile unmöglich“, heißt es in dem Post weiter.

Feuerwehr appelliert an alle Autofahrer

Wie Feuerwehrsprecher Stefan Braun auf Nachfrage berichtet, komme es immer Mal vor, dass ein Fahrzeug den Weg der Feuerwehr versperrt - besonders in der Stader Innenstadt. Aber auch außerhalb des Stadtkerns kann es zu Vorfällen kommen, wie das aktuelle Beispiel zeigt.

So eng war es an der Durchfahrtsstelle.

So eng war es an der Durchfahrtsstelle. Foto: Feuerwehr/Instagram

Und was wäre gewesen, wenn sich der Fall in der Anfahrt zu einem akuten Einsatz ereignet hätte? „Wir müssen in solchen Situation binnen wenigen Sekunden eine Entscheidung treffen“, sagt Stephan Braun. Auf zwei Fahrzeugen hat die Feuerwehr Fahrzeugrollen, mit denen ein Wagen bewegt werden könnte. Solche Gerät kämen mitunter auch zum Einsatz, um Unfallfahrzeuge zu bewegen. „Aber auch das kostet Zeit“, so Braun. Die Feuerwehr würde im Zweifel „natürlich keinen Wagen einfach so wegrammen“, erklärt der Sprecher weiter, aber Schäden am parkenden Fahrzeug seien im Ernstfall nicht auszuschließen.

Braun und seine Feuerwehrkameraden appellieren daher, Fahrzeuge mit Bedacht abzustellen - und vor allem nicht im Halteverbot. Auch die Ausrede, dass man dort nur fünf Minuten stehen wolle, gelte nicht. „Im absoluten Halteverbot zu parken kostet nicht im Zweifel einfach nur Geld. Nein, das kann Menschenleben kosten“, schreibt die Feuerwehr auf Instagram.

Vom Fahrzeughalter fehlte jede Spur

Der Feuerwehr ging Freitagnacht übrigens ein Anwohner zur Hand und erlöste die Retter damit aus ihrer Bredouille: Er parkte seinen Wagen - der auf einem regulären Parkplatz stand - um, sodass die Feuerwehr ihre Fahrt fortsetzen konnte.

„Vom Eigentümer des falsch abgestellten PKW fehlte jede Spur. Ihn und die Halter weiterer in der Straße widerrechtlich abgestellten Fahrzeuge erwarten nun teure Post“, hieß es auf Instagram. „Wir kümmern uns in einem solchen Fall nur darum, möglichst guten Zugang zum Einsatzort zu bekommen“, erklärt Braun. „Um alles Weitere kümmern sich die Polizei oder das Ordnungsamt.“

Wenn die Durch­­fahrt für Rettungs­­fahr­­zeuge an einer engen oder unüber­­sichtlichen Straßen­­­stelle nicht mehr gewähr­­leistet ist, werden laut Bußgeldkatalog mindestens 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig.

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