TFeuer-Schock zum Frühstück: Junge Mutter rettet Kinder und Frauen

Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte kommt bereits dichter Rauch aus dem Gebäude. Foto: Lange
Eine junge Mutter bemerkt am Morgen plötzlich Rauch und rettet mehrere Menschen vor den Flammen. Für die Bewohner ist das Feuer in Hemmoor eine Tragödie.
Hemmoor. Schock am Morgen: Während eine Mutter das Frühstück zubereitete, ist es in Hemmoor zu einem großen Feuer gekommen. Verletzt wurde niemand.
Die Mutter versorgte am Sonnabendmorgen (22. März 2025) gegen 9.35 Uhr gerade ihre beiden Kinder, eines im Alter von zehn Jahren, das andere im Alter von zehn Monaten. Als die junge Frau das Frühstück vorbereitete, bemerkte sie in der Küche ihrer Wohnung eine starke Rauchentwicklung. Als sie die Küche betreten wollte, schlugen ihr die Flammen bereits entgegen.
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Sofort informierte sie zwei weitere junge Frauen, die im Obergeschoss des Hauses wohnten. Die Mutter mit ihren beiden Kindern und die beiden Frauen aus dem Obergeschoss retteten sich vor den Flammen, begaben sich ins Freie und alarmierten die Feuerwehr.
Wenige Minuten später kamen die Einsatzkräfte in der Dorfstraße im Stadtteil Westersode an. Wegen des starken, kalten Ostwindes wurden alle Bewohner ins warme Feuerwehrfahrzeug gesetzt und betreut. Währenddessen begannen die Rettungskräfte unter schwerem Atemschutz mit dem Löschangriff aus dem Löschfahrzeug. Parallel dazu verlegten die Feuerwehrleute Schläuche über eine lange Wegstrecke von einem entfernten Hydranten.

Die Küche brennt vollkommen aus. Das Haus ist nach der starken Rußbildung unbewohnbar und mit Rauchgasen kontaminiert. Foto: Lange
Mehrere Trupps rüsteten sich mit Atemschutz aus, um in das inzwischen stark verrauchte Gebäude zu gehen. Das Feuer hatte sich bereits in die Decke und auf die gesamte Küche ausgebreitet. Die Küchendecke musste komplett entfernt werden, um an Glutnester zu kommen. Das Küchenmobiliar wurde aus dem Haus entfernt und im Außenbereich abgelöscht. Mit einer Wärmebildkamera wurden die Temperaturen kontrolliert.
Haus in Hemmoor nach Feuer unbewohnbar
Das gesamte Haus ist durch den dicken, schwarzen Rauch mit Ruß bedeckt, mit Rauchgasen kontaminiert und somit unbewohnbar. Vorsorglich wurde ein Rettungswagen angefordert. Die drei Frauen und die zwei Kinder wurden vom Rettungsdienst untersucht. Da sie unverletzt waren und nur wenig Rauch eingeatmet hatten, musste niemand ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Unter schwerem Atemschutz wird das Küchenmobiliar aus dem Gebäude entfernt und im Außenbereich gelagert. Foto: Lange
Die Brandursache ist bisher unbekannt. Noch während des Einsatzes nahm die Polizei die ersten Ermittlungen zur Brandursache auf. Die Dorfstraße musste während des Einsatzes für zwei Stunden voll gesperrt werden. Der Verkehr wurde umgeleitet. Es entstand hoher Sachschaden in bisher unbekannter Höhe. Gegen 11.15 Uhr rückten die Einsatzstelle wieder rein.
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Bis auf das, was sie trugen, hatten die Bewohner keine Kleidung, Schuhe und vor allem keine Babynahrung. Manja Fritzsche vom Paritätischen, Koordinatorin Gemeinwesen-Arbeit der Samtgemeinde Hemmoor, sprang ein, fuhr sie zur Hemmoorer Kleiderkammer. Dort wurden sie mit Kleidung, Babynahrung, Essen und Getränken versorgt. Im Einsatz waren 62 Einsatzkräfte der Feuerwehren Westersode, Warstade und Heeßel, der stellvertretende Gemeindebrandmeister Malte Schimmelpfennig, ein Rettungswagen des Cuxland-Rettungsdienstes aus Hemmoor, mehrere Fahrzeugbesatzungen der Polizei Hemmoor und Betreuerinnen der flexiblen Jugendhilfe Hemmoor.