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Bestattungskultur

TFriedhof in Wiegersen gleicht einem Schlachtfeld

Der Beckdorfer Friedhof soll als parkähnliche Anlage gestaltet werden.

Der Beckdorfer Friedhof soll als parkähnliche Anlage gestaltet werden. Foto: Susanne Laudien

Rodungsarbeiten auf einem Friedhof in der Samtgemeinde Apensen sorgten für Unzufriedenheit. Zudem soll die Friedhofssatzung angepasst werden - doch das ist mit Kosten verbunden.

Von Susanne Laudien Freitag, 21.06.2024, 05:50 Uhr

Apensen. Kurz vor der Sommerpause beschäftigte sich Apensens Samtgemeinderat mit der Friedhofssatzung. Um schützenswerte Bäume und Sträucher zu erhalten und um eine parkähnliche Umgebung zu schaffen, hatten die Beckdorfer Friedhofsfrauen um eine Satzungsänderung gebeten.

Bei einer Friedhofsbegehung in Beckdorf wurde die entsprechende Bepflanzung festgelegt - auch vor dem Hintergrund, dass sich die Bestattungskultur ändert: Statt großer abgetrennter Grabstätten geht der Trend zu kleineren Gräbern in parkähnlichen Anlagen.

Satzungsänderung für alle Friedhöfe der Samtgemeinde

Während einer Friedhofsbegehung wurde besprochen, eine Formulierung in die Satzung einzufügen. Eine Satzungsänderung hat aber für alle Friedhöfe der Samtgemeinde Apensen Gültigkeit.

Von den Ratsmitgliedern wurde einstimmig die Satzungsänderung für alle Friedhöfe der Samtgemeinde beschlossen: Somit ist nach Bekanntgabe des Termins für die Einebnung einer Grabstätte der Nutzungsberechtigte verpflichtet, die gesamte Grabausstattung zu entfernen. Dazu gehören das Grabmal oder sonstige bauliche Anlagen einschließlich Fundamente, Einfassungen, Pflanzen und Grabzubehör.

Vor der Grabauflösung ist in Abstimmung zwischen dem Nutzungsberechtigten und der Friedhofsverwaltung der Samtgemeinde Apensen zu entscheiden, welche Bepflanzung erhalten bleiben soll und was entfernt werden muss.

Nicht mehr zugelassen: Hecken werden entfernt

Bereits 2010 wurde eine Friedhofssatzung erlassen, wonach Hecken nicht mehr als Grabeinfassung zugelassen sind. Sie wurden teilweise dort, wo Bestattungen durchgeführt werden sollten, durch den Bauhof entfernt.

Die Verwaltung stellte als Ersatz Rasenkanten zur Verfügung. Der Bauhof pflockte die Gräber aus und es wurden Rasenkanten von den Erwerbern gesetzt. Zudem wurden Wege durch den Bauhof eingeebnet.

Bei dem Friedhof in Wiegersen sorgten allerdings die Rodungsarbeiten für Unzufriedenheit: Durch herausragende Wurzelreste und große Unebenheiten nach Entfernung der Buchsbaumhecken gleiche der Friedhof einem Schlachtfeld, teilte CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Suhr in der Sitzung mit. Die CDU Fraktion hatte auf Nachfrage einer Anwohnerin daher einen Antrag zur Wiederherstellung gestellt.

Die Wegeflächen müssen planiert, verdichtet und mit wassergebundenem Material aufgeschottert werden. Die geräumten Grabstellen müssen mit Oberboden aufgefüllt und danach eingesät werden. Das Gelände muss einplaniert und mit Mutterboden aufgefüllt werden, heißt es im Antrag.

Arbeiten müssten vorsichtiger ausgeführt werden

Um ein angemessenes Gesamtbild für einen Friedhof als Gedenkort für Angehörige herzustellen, seien die genannten Maßnahmen unabdingbar, erläuterte Suhr. Suhr, der als Inhaber eines Garten- und Landschaftsbaubetriebes vom Fach ist, schätzt die Kosten auf rund 15.000 bis maximal 20.000 Euro.

Apensens Bürgermeister Frank Buchholz (FWG) schlug vor, in Zukunft die Arbeiten auf den Friedhöfen vorsichtiger anzugehen. Der Rat befürwortete einstimmig, 15.000 Euro in den Haushalt aufzunehmen und die Arbeiten in Abstimmung mit dem Bauhof ausführen zu lassen.

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