Zähl Pixel
Tag des Huhns

THühner liegen im Trend: Was Geflügelhalter beachten müssen

Halten seit über 50 Jahren Hühner auf dem eigenen Grundstück: das Ehepaar von der Fecht.

Halten seit über 50 Jahren Hühner auf dem eigenen Grundstück: das Ehepaar von der Fecht. Foto: Felsch

Zum Frühstück ein frisches Ei vom eigenen Huhn: Immer mehr Menschen möchten selbst Geflügel halten. Tipps dazu gibt der Rassegeflügelzuchtverein Jork und Umgebung. Zum Beispiel am 3. Oktober - dem „Tag des Huhns“.

Von Redaktion Dienstag, 01.10.2024, 14:50 Uhr

Jork. Hühner zu halten liegt seit etwa zehn Jahren im Trend, meint Josephine Führer, Pressewartin im Rassegeflügelzuchtverein Jork und Umgebung. Seit Corona habe sich die Nachfrage noch mal verstärkt. „Wir wollten unseren Verein schon mal schließen, aber immer mehr Menschen entdecken ihre Liebe zum Federvieh, vor allem zu Hühnern“, so die 28-Jährige. 150 Mitglieder sind derzeit im Verein, der gemeinsame Aktivitäten, Informationen und Austausch bietet.

Frische Eier zum Frühstück sind begehrt

Ein Grund, sich Hühner zu halten, sei bei vielen der Wunsch nach frischen, gesunden Frühstückseiern. „Ein anderer Grund ist, dass sich die Leute gerne Tiere halten“, sagt Josephine Führer.

Dem kann Johann von der Fecht nur beipflichten „Als zehnjähriger Junge habe ich mein erstes Huhn geschenkt bekommen, als Erwachsener habe ich mich mehr damit befasst und angefangen zu züchten“, sagt der Wischhafener, der seit 50 Jahren rund 30 Hühner und genauso viele Enten hält.

Das Haus am Ende einer ruhigen Seitenstraße in Wischhafen hat der Handwerker vor 17 Jahren gekauft und im Garten artgerechte Lebensbedingungen geschaffen. Die Haltung unterliege gewissen Bestimmungen, sagt der Züchter, der schon einige Preise gewonnen hat.

So müsse für die Enten zum Beispiel ein Wasserbecken in deren Behausung vorhanden sein, damit diese täglich ihr Bad nehmen können. Nebenan leben die Hühner und Zwerghühner, die bei schönem Wetter genug Auslauf auf dem Rasen haben.

Kleintiere sind im eigenen Garten erlaubt

„Wer über ein Eigenheim verfügt, hat eigentlich ausreichend Platz und in der Regel ist Kleintierhaltung erlaubt – ohne behördliche Genehmigung“, sagt Josephine Führer. „Es sind eher die Nachbarn, die das stört“, sagt Johann von der Fecht.

Wenn der Hahn früh kräht oder die Hennen gackern, kann das schon mal zum Streit und sogar vor den Richter führen. Im ländlichen Raum ist das aber für die meisten Anwohner okay. „Da gehört es irgendwie dazu“, meinen die von der Fechts.

Enten warnen, wenn sich ein Greifvogel nähert

Fuchs, Marder und Ratten sind bisher noch nicht aufgetaucht, dafür Greifvögel. „Bisher ist es immer glimpflich ausgegangen, weil die Enten rechtzeitig ihre Artgenossen warnen“, so Edla von der Fecht, die wie ihr Mann auf einem landwirtschaftlichen Hof aufgewachsen ist. „Da liegt es nahe, sich weiter mit Federvieh zu beschäftigen, angefangen haben wir mit Tauben“, erzählt Edla von der Fecht, die das Hobby ihres Mannes teilt.

„Wir kaufen nicht mehr im Supermarkt, aus der eigenen Haltung schmecken sie einfach besser“, sagt Edla von der Fecht. „Im Urlaub auf dem Campingplatz bin ich mal zehn Kilometer gefahren, nur um Eier von einem Bauernhof zu holen, wo die Hühner frei herumlaufen“, ergänzt ihr Mann. „Die Eier von Zwerghühnern sind mir am liebsten. Nur wenn ich weiß, woher das Ei kommt, landet das bei mir auf dem Teller“, betont der 68-Jährige.

Artgerechte Haltung für das Tierwohl

Um eine artgerechte Haltung zu garantieren, ist es notwendig, dass die Tiere genügend Platz haben - draußen wie drinnen in einer Voliere mit Sitzstangen, Legenestern und einer Futterstelle, die auch in der kalten Jahreszeit Schutz bietet.

„Viele finden Hühner und Co. toll, aber ihnen fehlt das Know-how“, hat Josephine Führer erfahren. „Wir werden oft auf Veranstaltungen gefragt, wie das überhaupt funktioniert, welche Rassen sich am Anfang eignen oder was sie bei Krankheiten tun sollen. Wir helfen dann mit Tipps weiter und unterstützen, wo wir können“, macht Josephine Führer Werbung für den Verein.

Tag des Huhns am 3. Oktober

Wer sich für Rassegeflügel interessiert, sollte sich Donnerstag, 3. Oktober, vormerken. Am „Tag des Huhns“ stehen erfahrene Mitglieder von 13.30 Uhr bis 16 Uhr am Informationsstand in der Scheune auf dem Harmshof in Königreich, Königreicher Straße 88, Rede und Antwort. Es gibt außerdem Broschüren und Bücher zum Thema. Weitere Informationen unter: rgzv-jork.de

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Artikel