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Politik

TIngenieur und Oldtimer-Fan: Das ist der Neue in Apensens Samtgemeinderat

Startet jetzt im Samtgemeinderat durch: Oldtimer-Fan Prof. Dr. Hinrich Mohr mit seinem Volvo Amazon.

Startet jetzt im Samtgemeinderat durch: Oldtimer-Fan Prof. Dr. Hinrich Mohr mit seinem Volvo Amazon. Foto: Laudien

„Aus den negativen Schlagzeilen rauskommen“: Bei den Kommunalwahlen hat es nicht geklappt, nun rückt Hinrich Mohr (CDU) für Andreas Steltenpohl nach. Wer ist dieser Mann?

Von Susanne Laudien Freitag, 30.08.2024, 05:55 Uhr

Nindorf/Apensen. Die Mitteilung, dass CDU-Politiker Andreas Steltenpohl sein Mandat im Apenser Samtgemeinderat wie berichtet aus gesundheitlichen Gründen niederlegt, kam für viele überraschend. Auch Prof. Dr. Hinrich Mohr hatte damit nicht gerechnet. Er übernimmt jetzt Steltenpohls Ratsmandat und wird künftig über die Belange in der Samtgemeinde Apensen mit zu entscheiden haben.

„Als der Anruf kam, musste ich aber nicht lange überlegen“, erzählt Mohr im TAGEBLATT-Gespräch. „Ich habe mich kurz mit meiner Frau besprochen und sagte zwei Stunden später Claus Tobaben zu.“ Die beiden CDU-Politiker sowie auch der einstige CDU-Vorsitzende Rolf Scheibel kennen sich noch aus der Schulzeit vom Halepaghen-Gymnasium in Buxtehude und treffen sich regelmäßig. „Dann diskutieren wir natürlich auch über Politik und Apensen.“

Die Verwaltung im Blick behalten

Was hat sich der 62-jährige Mohr für seine künftige Aufgabe als neues Mitglied im Samtgemeinderat vorgenommen? „Ich werde mich erst mal mit der Materie vertraut machen und pragmatisch die Arbeit aufnehmen.“

Er sei kein Verwaltungsprofi wie sein Vorgänger, der dadurch der Verwaltung im Rathaus ganz genau auf die Finger schauen konnte, sagt der Maschinenbauingenieur. Generell gehöre es aber zu den Aufgaben des Samtgemeinderates, die Arbeit der Verwaltung im Blick zu behalten.

„Insbesondere in der letzten Zeit gab es mehrere Anlässe, ganz genau hinzuschauen“, sagt Mohr. Dennoch sei es auch wichtig, dass die Verwaltung ihren Freiraum behalte.

Seit 2004 lebt der ehemalige Buxtehuder in Nindorf. Mit viel Liebe zum Detail hat Mohr die ehemalige Dorfschule renoviert und zum Wohnhaus ausgebaut. „Dabei habe ich große Hilfsbereitschaft von Nachbarn und Landwirten erhalten. Nindorf ist ein toller Ort zum Leben“, schwärmt Mohr.

Umweltfreundliche Energieerzeugung

Früher ist Mohr viel in seinem Job gereist, hat weltweit internationale Projekte geleitet. Seit vier Jahren ist er selbstständig und hat in Nindorf sein Büro der GasKraft Engineering für den Bereich der umweltfreundlichen Energieerzeugung und alternativen Schiffsantriebe.

Zudem gehört er einem großen Konsortium an, das ein vom Bund gefördertes Projekt verfolgt, um maritimen Kraftstoff und Energiespeicher für eine emissionsfreie Zukunft zu produzieren. Ziel: Auf Basis von grünem Ammoniak eine kohlenstofffreie sichere Energieversorgung möglich zu machen und effektive und wirtschaftliche Wege zur Verminderung des globalen Kohlendioxidgehaltes in der Erdatmosphäre. Außerdem ist er als Berater mehrerer Projekte tätig und hat als Professor einen Lehrauftrag an der Technischen Universität Braunschweig.

Effektive Ratsarbeit

Sein ganzes Leben habe er sich mit Motoren und Antriebssystemen beschäftigt, sagt Mohr. Das zeigt sich auch in der Freizeit durch seine große Leidenschaft für Oldtimer. Mit seinem Volvo Amazon, Baujahr 1969, nimmt er öfters an Rallyes, wie etwa den Niederelbe Classics, teil. „Ich fahre damit aber auch durchaus zum Einkaufen nach Apensen.“

Sein Oldtimer schmückte einst sogar Werbeflyer der CDU bei der Kommunalwahl 2021, bei der Mohr für die Samtgemeinde Apensen und die Gemeinde Beckdorf kandidierte. In beiden Fällen verpasste er den Einzug in den Rat - stand aber auf der Liste.

Als Nachrücker hat es jetzt in Apensen geklappt. Welche Ziele verfolgt der Christdemokrat künftig im Samtgemeinderat? „Eine effektive Ratsarbeit, vor allem auch, damit die Samtgemeinde endlich wieder aus den negativen Schlagzeilen rauskommt“, sagt Mohr. Dafür sei eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Fraktionen und der Verwaltung unerlässlich. „Es geht nur zusammen“, betont Mohr.

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