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TNicht nur in Apensen: Längere Wartezeiten für einen Reisepass

Derzeit muss bundesweit länger als gewöhnlich auf einen Reisepass gewartet werden.

Derzeit muss bundesweit länger als gewöhnlich auf einen Reisepass gewartet werden. Foto: Susanne Laudien

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Wer jetzt noch einen Reisepass benötigt, muss sich auf eine lange Wartezeit einstellen. In Apensen kann es bis zu acht Wochen dauern. Aber es gibt auch Alternativen.

Von Susanne Laudien Samstag, 15.06.2024, 10:55 Uhr

Apensen. Anm. der Red.: In einer vorherigen Fassung des Artikels wurden veraltete Angaben zum Kinderreisepass und den Gebühren gemacht. Diese wurden mit dieser Fassung korrigiert.

Beim Meldeamt im Rathaus der Samtgemeinde Apensen komme es aktuell zu längeren Wartezeiten für die Ausstellung von Reisepässen, teilt Fachbereichsleiter Edgar Rot mit. Mit sieben bis acht Wochen Wartezeit ab der Bestellung sei derzeit in Apensen zu rechnen. Insbesondere im Hinblick auf die kommende Reisezeit rät Rot, den Reisepass schnellstmöglich zu beantragen, damit das Dokument rechtzeitig zum Reiseantritt vorliegt.

Der Grund für die längere Wartezeit liegt nicht an der Bearbeitung im Apenser Samtgemeindebüro, sondern betrifft auch viele andere Städte und Gemeinden, weiß Rot. Hintergrund sei die hohe Anzahl an Bestellungen von Reisepässen. Bei der Bundesdruckerei kommt es deshalb zu Verzögerungen.

Hohe Bestellzahlen bei der Bundesdruckerei

Wegen außergewöhnlich hoher Bestellzahlen könne die Bundesdruckerei als Pass- und Ausweishersteller nicht alle Dokumentenbestellungen innerhalb der üblichen Produktionsdauer fertigstellen, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums (BMI) gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa mit. Derzeit seien etwa fünf bis sechs zusätzliche Werktage nötig.

In den ersten Wochen des Jahres seien die Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen und hätten die regelmäßig hohen Antragszahlen vor den Sommermonaten übertroffen, teilte die Sprecherin mit: „Binnen vier Wochen wurden erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei GmbH weit über 600.000 Reisepässe bestellt.“

Pandemiezeiten als Ursache für die hohe Nachfrage

Das BMI geht davon aus, dass in Pandemiezeiten wegen der Einschränkung von Fernreisen der Personalausweis für die meisten Menschen ausreichend war.

Für einen neuen Reisepass müsse mit etwa drei bis vier Wochen Bearbeitungszeit gerechnet werden. Einige Bürgerämter geben aber auf ihrer Webseite an, dass es im Einzelfall zu längeren Bearbeitungszeiten kommen kann. Der Preis eines Reisepasses ist in der Bundesrepublik Deutschland vereinheitlicht, fällt aber je nach Alter, Gültigkeit und Bearbeitungszeit unterschiedlich aus. Beispiel: Die Grundgebühr für einen Reisepass beträgt ab einem Alter von 24 Jahren 70 Euro, zehn Jahre gültig, mit 32 Seiten; für Personen unter 24 Jahren: 37,50 Euro, 6 Jahre gültig.

Tipps für den Kinder-Reisepass

Eine Aktualisierung oder Verlängerung vorhandener Kinderreisepässe ist ab dem 1. Januar nicht mehr zulässig. Für minderjährige Kinder aller Altersgruppen müssen die gleichen Dokumente wie für Erwachsene (Personalausweis oder Reisepass), mit den entsprechenden Bearbeitungszeiten durch die Bundesdruckerei, beantragt werden.

Wem die momentane Reisepass-Ausstellung zu lange dauert, kann einen Express-Reisepass beantragen. Bei einem Express-Reisepass muss allerdings ein Zuschlag von 32 Euro gezahlt werden. Expressbestellungen würden weiterhin zeitgerecht geliefert, so die Sprecherin des Ministeriums.

Vorläufiger Reisepass als Notlösung

Falls der Express-Reisepass nicht rechtzeitig vor Antritt der Reise geliefert wird, gibt es noch die Möglichkeit, sich einen vorläufigen Reisepass ausstellen zu lassen. Beim vorläufigen Reisepass entfällt die Wartezeit, denn das Dokument wird vor Ort im Meldeamt ausgestellt. Trotz aller Eile wird jedoch auch hierfür ein biometrisches Passbild benötigt. Zudem kann das Amt einen Nachweis über die Notwendigkeit verlangen, zum Beispiel die Flugtickets.

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