TApenser Haushalt: Millionendefizit und Uneinigkeit beim Personal

Im Apenser Rathaus sollen weitere Stellen geschaffen werden. Foto: Laudien
Sporthalle, Mensa und zwei Feuerwehrhäuser: Das sind die größten Brocken im Haushalt der Samtgemeinde Apensen. Dass im Rathaus mehr Personal benötigt wird, sehen einige Politiker nicht so.
Apensen. Die Samtgemeinde Apensen investiert kräftig in Neubauten: Das Investitionsprogramm sieht im Haushaltsjahr 2025 den Bau einer Sporthalle für die Grundschule Apensen in Höhe von 4,5 Millionen Euro vor.
Für die Grundschule in Wiegersen schlagen ein Anbau und eine Mensa mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Für Umzäunung und Videoüberwachung der Oberschule sind 57.000 Euro eingeplant. Wie mehrfach berichtet kam es dort im September zu Vandalismusschaden am Sporthallendach. Für sachdienliche Hinweise zur Tat wurden jetzt 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.
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Auch in die Feuerwehr wird 2025 investiert: In Revenahe und Wiegersen sollen neue Feuerwehrgerätehäuser gebaut werden. Zudem wird es einen Löschwasserbrunnen in Nindorf und einen Überflurhydranten geben.
Für eine Erweiterung des Stellenplans um sieben Stellen, etwa für das Gebäudemanagement auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, aber auch für Fachbereiche der Verwaltung sind im Haushalt rund 300.000 Euro für personelle Aufstockung vorgesehen.
Personelle Verstärkung im Rathaus
Eine Verstärkung im Rathaus sei dringend notwendig, sagte Petra Beckmann-Frelock. Die Samtgemeindebürgermeisterin nannte als Beispiel das Bauamt mit der fehlenden Bauamtsleitung. Hier ist inzwischen die Auftragsvergabe für einen Headhunter vom Samtgemeindeausschuss beschlossen worden.
„Wir schaffen die tägliche Arbeit, aber Projekte anzuschieben ist schwierig“, sagte die Rathaus-Chefin. Auch das Ergebnis der Organisationsuntersuchung habe gezeigt, dass mehr Stellen im Rathaus benötigt werden. Das überzeugte aber nicht alle anwesenden Politiker.
Auf Vorschlag von Rolf Suhr wurde daher über die Erweiterung des Stellenplans vor dem Haushaltsbeschluss abgestimmt: Zehn Politiker waren für die Erweiterung, sechs Politiker dagegen, zwei enthielten sich. Der beschlossene Haushaltsplan weist ein Defizit in Höhe von 1,2 Millionen Euro aus.
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Stichwort Personal: Bei der anschließenden Einwohnerfragestunde äußerte ein Bürger seine Verwunderung über die erwähnte Organisationsuntersuchung, da seines Wissens das Ergebnis bislang nicht bekanntgegeben wurde.
Wie berichtet war auf Anregung der parteilosen Ratspolitikerin Dagmar Wosik-Dessel eine Organisationsuntersuchung zu den Abläufen im Apenser Rathaus beschlossen worden. Dass das Ergebnis nicht öffentlich gemacht werde, sei der gesetzlichen Vorgabe geschuldet, erklärte SPD-Ratsmitglied Dirk Brumme.
Weitere Eckdaten des Haushalts: Die Samtgemeindeumlage bleibt aktuell bei 60 von Hundert, die Kreisumlage - im Vorjahr bei 46,8 von Hundert - beträgt jetzt 48. „Das ist die Grenze“, sagte Kämmerer Kai Pauls bei der Präsentation seines umfangreichen Zahlenwerks mit mehr als 300 Seiten.
Ob noch mit einer Senkung der Kreisumlage innerhalb des Jahres gerechnet werden könne, sei zweifelhaft, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Rolf Suhr.
- Für die Samtgemeinde bedeutet das eine Kreisumlage in Höhe von 113.000 Euro.
- Für die Gemeinde Apensen beträgt die Kreisumlage 4,3 Millionen sowie die Samtgemeindeumlage 5,4 Millionen Euro.
- Beckdorf ist mit 1,1 Millionen Kreisumlage und 1,4 Millionen Euro Samtgemeindeumlage dabei.
- Für Sauensiek sind es 1,2 und 1,5 Millionen Euro.
„Wenn wir 2,7 Millionen zahlen müssen, wie sollen wir dann noch unsere Aufgaben erfüllen“, fragte der Sauensieker SPD-Politiker Dirk Brumme.