TTrümmerteile auf der Autobahn: Schwerer Unfall auf der A26

Bei dem Opel wurde eine Achse bei dem Unfall abgerissen. Foto: Hellwig
Bei dem Crash kommt es zu mehreren Verletzten. Die lange Bremsspur zeugt von der hohen Geschwindigkeit, mit der ein BMW auf der A26 unterwegs gewesen sein muss.
Jork. Ein BMW M5 stand nach einem Überschlag zertrümmert an der Leitplanke. Eine über 100 Meter lange Bremsspur zeigt, wie schnell die Frau (32) aus Stade mit ihrem Wagen - mit bis zu 727 PS erhältlich mit Spitzengeschwindigkeit von 303 km/h - auf der A26 gefahren sein muss.

Der BMW soll mit hoher Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein, als vor ihm ein Opel mehrfach die Spur wechselte. Foto: Hellwig
Bei einem Opel Astra wurde eine komplette Achse herausgerissen und weit über die Autobahn katapultiert. Die A26 gleicht in einem Trümmerfeld.
Mehrfacher Spurwechsel soll den Unfall verursacht haben
Ersten Informationen zufolge, war der BMW am Freitag gegen 23 Uhr in Richtung Stade unterwegs gewesen. Zeugen bestätigten der Polizei, dass der Wagen mit hoher Geschwindigkeit fuhr. Davor war ein Opel zunächst auf der linken Spur unterwegs, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach auf Nachfrage.
Nachdem der 48-Jährige aus Kutenholz zunächst mit seinem Opel zunächst die Spur nach rechts wechselte, sei er aus bisher ungeklärten Gründen wieder auf die Überholspur gewechselt. „Die 32-Jährige konnte trotz einer Vollbremsung einen Zusammenstoß nicht verhindern und fuhr auf den Opel auf“, sagt Bohmbach.

Trümmerteile flogen über die A26. Foto: Hellwig
Der Opel wurde durch die Wucht des Crashs noch auf ein weiteres vor ihm fahrendes Fahrzeug, ein Opel Corsa, geschoben, so Bohmbach weiter.
Kutenholzer bei Unfall schwer verletzt
Vier Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Unfall verletzt, der Fahrer des Opels sogar schwer verletzt. Die BMW-Fahrerin, ihr Beifahrer sowie der Fahrer des zweiten Opels wurden laut Bohmbach leicht verletzt. „Sie mussten nach der Erstversorgung durch den Stader Notarzt von der Besatzung von vier Rettungswagen aus Guderhandviertel, Buxtehude, Harsefeld und Elstorf in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden.“
Alle drei Fahrzeug wurden bei dem Unfall schwer beschädigt, der Gesamtschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf weit über 50.000 Euro belaufen.
Vorbeifahrende Autofahrer meldeten den Unfall. Da hier von „möglicherweise brennenden Fahrzeugen und anderen schweren Unfallfolgen berichtet wurde“, seien auch die Ortswehren aus Ladekop, Jork und der 1. Zug der Feuerwehr der Hansestadt Buxtehude zum Einsatzort entsandt worden. „Dort brannten dann aber zum Glück keine Autos und Personen waren auch nicht eingeklemmt. Die Feuerwehrleute sicherten die Unfallfahrzeuge ab, leuchteten die Unfallstelle aus und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf“, erklärt Polizeisprecher Rainer Bohmbach.
Die Autobahn musste für die Zeit der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie für die notwendigen Aufräum- und Reinigungsarbeiten bis 2.30 Uhr heute Morgen voll gesperrt werden, der Verkehr wurde über die Bundesstraße 73 umgeleitet. Es kam laut Polizei zu keinen größeren Behinderungen.
Immer wieder Unfälle: Wie gefährlich ist die A26?
Unter anderem im Mai diesen Jahres kam es in kurzer Zeit zu drei schweren Unfällen. Das TAGEBLATT fragte: Wie gefährlich ist die A26?
Bei allen Emotionen über die teils aufsehenerregenden Unfälle stellt die A26 statistisch gesehen kein Problem dar. Die Zahl der Unfälle dort lag 2024 bei 115. Es kracht also durchschnittlich etwa jeden dritten Tag auf der Autobahn zwischen Stade und Neu Wulmstorf.
Mit der Freigabe bis Neu Wulmstorf hat der Verkehr zugenommen. Im dritten Jahr in Folge waren keine Toten zu beklagen, 31 Personen wurden verletzt, drei davon schwer. Das alles ist für die Offiziellen kein Grund, nervös zu werden.
Polizei: Die Autobahn 26 ist sicher
Die Autobahn sei ein sicherer Verkehrsweg, sagt Polizeipressesprecher Rainer Bohmbach seinerzeit dem TAGEBLATT. Das Problem liege häufig bei unaufmerksamen Fahrerinnen und Fahrern. Wenn die Menschen umsichtiger und vorsichtiger fahren würden, käme es auch zu weniger Zusammenstößen. Auch die Reihe von Unfällen in jüngster Vergangenheit habe nichts mit der Straße zu tun.
Bohmbach sieht von daher auch keine Ansatzmöglichkeit für eine Temporeduzierung, zumal keine Todesopfer zu beklagen sind. Die Autobahn sei kein Unfallschwerpunkt, auch in Teilbereichen nicht. Erst dann könnte die A26 zum Thema der Unfallkommission werden, die diese Schwerpunkte jährlich unter die Lupe nimmt und Vorschläge konkret unterbreitet - wie zum Beispiel Tempo 130.
Das könnte nur über eine bundesweite Regelung angeordnet werden. Doch die Politik in Berlin sträubt sich seit Jahren. Dabei würde die Umwelt entlastet und nach Erfahrungen andernorts auch das Unfallgeschehen reduziert. Doch kaum eine Partei traut sich, sich Ärger von den Autofahrern einzuhandeln. Und die fahren häufig gern schnell. (bat/ing)
*Update um 12.05 Uhr: Details der Polizei hinzugefügt.