TÜberraschend: Weniger Weihnachtswünsche von Apensens Kindern

Ab vom Schuss: Der diesjährige Weihnachtsbaum der Wünsche auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Apensen. Foto: Susanne Laudien
Andere und vor allem wesentlich weniger Wünsche als in den Vorjahren hatten die Kinder beim Weihnachtsbaum der Wünsche in Apensen. Was der Jugendpfleger daher für nächstes Jahr plant.
Apensen. Rund eine Million Kinder sind in Deutschland von Armut betroffen, teilt aktuell das Kinderhilfswerk UNICEF mit. Doch Kinderarmut ist nicht immer gleichbedeutend mit Obdachlosigkeit, fehlender Nahrung oder finanzieller Not. Das weiß auch Apensens Jugendpfleger Jens Neumann. Er hat seine Diplom-Arbeit über das Thema geschrieben, kennt auch emotional benachteiligte Kinder, die oft auf sich allein gestellt sind, weil die Eltern den Lebensunterhalt verdienen müssen.
Um sozial benachteiligte Familien in Apensen zu unterstützen, hat Neumann zusammen mit der Jugendkonferenz auch in diesem Jahr wieder den Weihnachtsbaum der Wünsche organisiert. „Wir möchten, dass keines der Kinder in Apensen sagen muss, dass es zu Weihnachten kein Geschenk bekommen hat“, erklärt Neumann seinen Einsatz. Doch dieses Jahr gab es neue Erkenntnisse.
Erstmals Aktion beim Apenser Feuerzauber
Seit mehreren Jahren organisiert Neumann mit der Jugendkonferenz Apensen den Weihnachtsbaum der Wünsche, der in diesem Jahr zum vierten Mal stattfand. 2019 wurde er von Samtgemeindebürgermeisterin Petra Beckmann-Frelock ins Leben gerufen - und der Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses aufgestellt. 2020 übernahm die Jugendkonferenz als Kooperationspartner die Aktion. 2021 und 2022 stand der Wünschebaum dann auf dem Roten Platz in Apensen vor Bäcker Dietz.
Erstmals wurde der geschmückte Tannenbaum am 2. Dezember beim Apenser „Feuerzauber“, dem Weihnachtsmarkt der Freiwilligen Feuerwehr Apensen, aufgestellt. Und erstmals war es ein nachhaltiger Baum mit Ballen, der hinterher in einem Garten in Apensen einen dauerhaften Platz fand, erklärt Neumann.
Doch die Sternenanhänger, versehen mit Nummern für die Wünsche der Kinder, die diese zuvor beim Jugendpfleger schriftlich abgeben konnten, gingen an dem neuen Standort hinter dem Feuerwehrhaus nur zögerlich weg. „Zum Glück kamen die Stammspender, die sich jedes Jahr gezielt einen Kinderwunsch abholen“, berichtet Neumann.
Weniger und andere Wünsche der Kinder
Überraschend für den Organisator war auch die geringere Zahl der Kinderwünsche. Im vergangenen Jahr gab es immerhin 52 Kinderwünsche und dieses Jahr waren es lediglich 15. Sind die meisten Kinder in Apensen wunschlos glücklich? Der Jugendpfleger kann es sich nicht erklären. Wie in den Jahren zuvor seien Info-Flyer zu der Aktion öffentlich verteilt worden.
Doch nicht nur die Anzahl, auch die Wünsche selbst überraschten. War es anfangs vor allem Elektronikspielzeug, wurden sich dieses Jahr Basketbälle, Babypuppen, Stiftehalter und Schachspiele von den 3- bis 14-jährigen Kindern gewünscht.
Nächstes Jahr soll der Weihnachtsbaum der Wünsche auf jeden Fall wieder auf dem Roten Platz vor Bäcker Dietz stehen, sagt Neumann, da der Wünschebaum im Ortskern besser zur Geltung komme und mehr Beachtung finde.