T„Wir sind enttäuscht“: Kein einziges Gebot für Feuerwehrauto

Das Interesse an der Versteigerung des Löschfahrzeuges war hoch, doch es fand sich schlussendlich kein Bieter (Screenshot). Foto: Buchmann
Durch die Online-Auktion wollte die Samtgemeinde Lühe einen kleinen Kostenteil für das neue Fahrzeug deckeln. Doch niemand bot den Mindestpreis. Und jetzt?
Steinkirchen. Allrad-Antrieb, 264 PS Motorleistung und feuerrot lackiert: Hinter dieser Online-Auktionsbeschreibung versteckt sich kein italienischer Sportwagen, sondern ein Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Hollern-Twielenfleth. Die Samtgemeinde Lühe bot das Sondertanklöschfahrzeug STLF 20/24/5 Iveco-Magirus - so der exakte Typenname - über ein Auktionsportal der Generalzolldirektion zum Verkauf an. Die Hoffnung, bis zum 9. Oktober einen Käufer zu finden, war groß. Jedoch blieb es bis zum Auktionsende am Mittwochmorgen bei null Geboten - trotz fast 3000 Seitenaufrufen.
„Wir sind enttäuscht, zumal sich vor der Auktion bereits einige Interessenten bei uns gemeldet hatten“, sagt Fachbereichsleiterin Nele Dehmel. Den angesetzten Auktionspreis von 10.000 Euro rechtfertigt die Samtgemeinde mit der besonderen Ausstattung. „Das Fahrgestell verfügt über einen Allrad-Antrieb“, sagt Dehmel. Das sei nicht üblich und steigere den Wert im Vergleich zu anderen Löschfahrzeugen.
Neues Fahrzeug kostet die Samtgemeinde fast eine halbe Million Euro
Die Samtgemeinde Lühe wollte sich durch den Verkauf eine kleine Rückvergütung für das neue Feuerwehrfahrzeug der Hollern-Twielenflether Feuerwehr sichern. Das schlägt mit 450.000 Euro im Haushalt zu Buche, sagt Fachbereichsleiterin Nele Dehmel.
Dass die Samtgemeinde die Auktionsplattform des Zolls nutzt, hat einen einfachen Grund. „Die Abwicklung ist einfacher“, erklärt Dehmel. Die sonst übliche Ausschreibung entfällt hierdurch, mitsamt den Fehlerrisiken für die Kommune.
Samtgemeinde plant zweiten Auktions-Anlauf
Erfahrungen mit dem Versteigern von Feuerwehrfahrzeugen hat die Samtgemeinde Lühe bereits gesammelt. 2022 wollte die Kommune das alte Fahrzeug der Feuerwehr Grünendeich unter den Hammer bringen. Doch es fand sich kein Abnehmer, weshalb die Samtgemeinde das Fahrzeug in die Ukraine abgab.
Für das Hollern-Twielenflether Löschfahrzeug will die Samtgemeinde jetzt einen weiteren Versteigerungsanlauf unternehmen. „Wir werden das Fahrzeug jetzt jedoch abmelden, eine Probefahrt auf der Straße ist dann leider nicht mehr möglich“, sagt Nele Dehmel.