Zwergentheater in Steinkirchen zeigt „Das Märchen von den sieben Raben“

Sieben Brüder werden zu sieben Raben in dem Grimmschen Märchen. Foto: Franziska Felsch
In diesem Jahr spielt das Zwergentheater „Die sieben Raben“ im Dorfgemeinschaftshaus an drei Terminen. Das Publikum darf sich auf eine spannende Inszenierung freuen.
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Steinkirchen. Bei der Generalprobe am Montag, zu der Familien, Freunde und Förderer eingeladen waren, fiel wieder einmal auf, mit wie viel Liebe zum Detail die rund 20 Mitglieder des Zwergentheaters Steinkirchen das Grimmsche Märchen aufbereitet haben. Allein die opulenten Bühnenbilder stehen einer professionellen Theaterkulisse in nichts nach. Nicht nur für die Kinder, für die die Aufführung in erster Linie gedacht ist, sondern auch die begleitenden Erwachsenen haben mit Sicherheit ihre Freude daran.
Theatertauglich umgeschrieben
Und darum geht es in dem Stück, das Kristin Niers für die Theatergruppe umgeschrieben hat: Ein Vater von sieben Söhnen wünschte sich sehnlichst endlich eine Tochter. Als seine Frau erneut schwanger wurde, hofften beide auf ein Mädchen, das sie auch bekamen. Aber das Neugeborene war so schmächtig und klein, dass die Eltern fürchteten, es würde nicht lange leben. Deswegen sollte das Kind notgetauft werden. Der Vater schickte einen seiner Knaben zur Quelle, Taufwasser zu holen. Die anderen sechs liefen mit, und weil jeder der Erste beim Schöpfen sein wollte, fiel der Krug in den Brunnen. Jetzt trauten sie sich nicht mehr heim, und der Vater, der vergeblich auf ihre Rückkehr wartete, rief ärgerlich: „Ich wollte, dass die Jungen alle zu Raben würden.“

Szenenfoto aus „Die sieben Raben“. Foto: Franziska Felsch
Kaum ausgesprochen, verwandelten sich die sieben Jungen in sieben Raben und flogen davon. Obwohl die Eltern traurig über den Verlust ihrer Buben waren, gab ihnen doch ihre kleine Tochter Trost, denn das Mädchen wuchs und erfreute sich bester Gesundheit.
Als sie älter wurde, hörte sie von Nachbarn von der Verwünschung ihres Vaters, an der sie angeblich eine Mitschuld trage. Von ihrem Gewissen geplagt, machte sie sich heimlich auf in die weite Welt, um ihre Brüder aufzuspüren und zu befreien - möchte es kosten, was es wolle.
Drei Aufführungen im DGH
Ob ihr das gelingt, das erfahren die großen und kleinen Zuschauer am Sonnabend, 7. Dezember, um 17 Uhr und zwei weitere Male am Sonntag, 8. Dezember, um 12 und 15 Uhr. Außerdem gibt es Aufführungen für Schulen und Kindergärten.
Das Zwergentheater Steinkirchen entstand vor rund 21 Jahren aus einer Elterninitiative heraus. „Wir wollten den Eltern und ihren Kindern ein Weihnachtsmärchen vor Ort bieten, damit sie nicht immer nach Hamburg fahren müssten“, erklärt Heike Thomas, die seit Anfang an dabei ist und zum Organisationsteam gehört, das in seiner Freizeit dafür sorgt, dass der Theaterbesuch ein nachhaltiges, schönes Erlebnis wird.

Die sieben Jungen der Familie sind gut drauf. Foto: Felsch
Diesmal werden vier aufwendige Bühnenbilder im Wechsel aufgebaut, die das Märchen in ein stimmungsvolles Licht tauchen und im Dorfgemeinschaftshaus für eine vorweihnachtliche Atmosphäre sorgen. Auch die Kostüme wurden mit viel Liebe ausgewählt. Die großen und kleinen Darsteller haben - wie auf der Generalprobe zu sehen war - große Freude am eigenen Spiel und verstehen es, das Publikum von Anfang an zu verzaubern.
Karten zum Preis von 2,50 Euro für Kinder und 4 Euro für Erwachsene gibt es ausschließlich in der Lille Lispeltute, Bürgerei Steinkirchen. Wegen der begrenzten Plätze im Dorfgemeinschaftshaus lohnt sich eine rechtzeitige Reservierung.