T„Ms. und Mr. Universe“: 120 Bodybuilder lassen ihre Muskeln spielen

Die Bodybuilderinnen und Bodybuilder nutzen dunkle Farbe, damit die Muskeln besser zur Geltung kommen. Im Hintergrund zu sehen sind die zahlreichen Pokale, die in den verschiedenen Kategorien vergeben wurden. Fotos: Keck Foto: Keck
In Cuxhaven ist das Wettkampf-Bodybuilding schon seit einigen Jahren nicht mehr wegzudenken. So traf sich auch in diesem Jahr die Bodybuilding-Elite an der Nordsee, um die leistungsstärksten Bodybuilder zu „Ms. und Mr. Universe“ zu küren.
Cuxhaven. Bereits zum 20. Mal ging am vergangenen Sonnabend die Veranstaltung des Verbandes „National Athletic Committee“ (NAC) International über die Bühne - zum vierten Mal in der Kugelbake-Halle. Eigentlich findet die Veranstaltung seit 2007 im schleswig-holsteinischen Norderstedt statt, doch wegen eines Wasserschadens wählten die Organisatoren Cuxhaven als Ausweichquartier. Im kommenden Jahr soll die Universum-Wahl ebenfalls wieder im Veranstaltungszentrum stattfinden.
Rund 120 Teilnehmer aus 15 Nationen reisten zu dem Sport-Event nach Cuxhaven. Ein Lokalmatador war in diesem Jahr nicht dabei.

Zum vierten Mal wurde die Veranstaltung in der Kugelbake-Halle ausgetragen. Foto: Keck Foto: Keck
Es kamen in diesem Jahr nur wenige Zuschauer
Das Teilnehmerfeld setzte sich überwiegend aus Sportlern aus europäischen Ländern zusammen. Der Großteil stammt hierbei aus Deutschland. Die weiteste Anreise hatten die Gäste aus Neuseeland. Einige potenzielle Starter waren nicht dabei: „Viele haben kein Visum bekommen. Für Teilnehmer aus afrikanischen oder asiatischen Ländern ist es leider schwierig, ein Visum zu bekommen“, erklärt Harald Hoyler, Weltpräsident des NAC und Vorsitzender des NAC-Nord. Der Cuxhavener Hoyler ist seit 1987 für die Organisation der Weltmeisterschaften im Frühjahr und der „Ms. und Mr. Universe“-Wettbewerbe im Herbst verantwortlich.
Die Zuschauerzahlen hätten in diesem Jahr zu wünschen gelassen. Das sei aber nicht ungewöhnlich für eine Veranstaltung dieser Art, weiß Hoyler. Schließlich sei „Ms. und Mr. Universe“ die letzte Veranstaltung des Jahres. Der Cuxhavener Veranstaltungsexperte erklärt: „Wenn ich jetzt von Deutschland ausgehe, bringen die ausländischen Teilnehmer sowieso schon mal keine großen Zuschauermassen. Außerdem haben wir zuerst die Regionalmeisterschaften. Die sind immer voll.“
Bei den Regionalmeisterschaften qualifizieren sich die Athletinnen und Athleten für die Deutschen Meisterschaften. „Dort wiederum qualifizieren sie sich für die Universum-Wahl. Und die Leute kaufen nicht drei Tickets hintereinander. Irgendwann ist Schluss, weil die Deutschen dann schon alle Athleten gesehen haben. Das heißt: bei der Universum-Wahl sind erfahrungsgemäß immer weniger Zuschauer.“ Doch die geringe Zuschauerzahl tat der Stimmung in der Halle keinen Abbruch. So feuerten die mitgereisten Fans und Mannschaftskollegen ihre Athleten kräftig an, als diese auf der Bühne für die verschiedenen Kategorien posierten.

Auch Birgit Günther, auch bekannt als Erotikmodel, Moderatorin und Partyschlagersängerin Biggi Bardot nahm an dem Wettkampf Teil und belegte den vierten Platz in der Kategorie "Figur Ü40". Foto: Keck Foto: Keck
Die meisten Siege konnten die deutschen Bodybuilder für sich verbuchen.
Die Arbeit, die Bodybuilder in ihre Körper stecken, ehe sie auf die Bühne gehen, erstreckt sich häufig über Jahre, weiß auch Fitness-Kenner Harald Hoyler. „Die Bühnenreife erlangt man meistens nach mindestens fünf Jahren hartem Training.“ Und dann ginge es darum, die optimale Form auf die Bühne zu bringen. Diese optimale Form setzt sich je nach Kategorie aus verschiedenen Gesichtspunkten zusammen, wie Symmetrie, Proportion, Harmonie, gleichmäßiges Muskelbild, Muskelmasse, aber auch Bräune, allgemeine Körperpflege oder Ausstrahlung.

Nicole Görs gewann den Titel der Ms. Universe 2023 in der Kategorie "Figur". Foto: Keck Foto: Keck
Die Hoch-Zeiten scheinen so langsam vorbei zu sein
Seit Corona erfährt der Bodybuilding-Wettkampf bedrückende Zeiten, denn die Teilnehmerzahlen würden immer weiter nachlassen, berichtet Harald Hoyler. „Zu den Hoch-Zeiten hatten wir um die 200 Teilnehmer.“ Dennoch zeigt sich der NAC-Welt-Präsident im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Ablauf der diesjährigen „Mrs. und Mr. Universe“-Wahl: „Die Veranstaltung war wieder eine schöne runde Sache. Es hätten zwar mehr Zuschauer sein können, aber ansonsten ist alles gut verlaufen.“