T86 Einsatzkräfte bringen Harsefelder Eishalle außer Gefahr

Das Wasser stand bis zur Eishalle und zum Freibad. Foto: Ahrens
Die Harsefelder Klosterteiche konnten die Regenfälle nicht mehr wegstecken. Sie laufen über. Das bedroht auch die angrenzende Eishalle und den Campingplatz. Seit den Morgenstunden sind über 80 Helfer dabei, die Lage einzudämmen - und „Wasser mit Wasser zu bekämpfen“.
Harsefeld. Um 8 Uhr am Mittwochmorgen hieß es für die Ortswehren in und um Harsefeld wieder: Rein in die Einsatzkleidung. Vielen der unermüdlichen Helfer dürften die zahlreichen Einsätze während der Feiertage noch in den Knochen stecken. Doch die Regenfälle der vergangenen Nacht hatten dafür gesorgt, dass Pegelstände wieder steigen. In Harsefeld sind am Mittwochmorgen die Klosterteiche das Problem: Sie laufen über - und Campingplatz und Eishalle brauchten Hilfe der Feuerwehren.

Das Wasser aus den höhergelegenen Klosterteichen floss über den Campingplatz Richtung Freibad ab. Foto: Ahrens
Den ersten Einsatzkräften offenbarte sich beim Eintreffen im Morgengrauen ein eindeutiges Bild: Die großen Klosterteiche, die etwas erhöht liegen, waren über die Ufer getreten. Das Wasser läuft derzeit über den Campingplatz in einen kleineren Teich, der sich im Dreieck zwischen Eishalle, Freibad und Campingplatz befindet. Der gepflasterte Weg war komplett in Wasser getaucht. Ein Stromverteiler des Campingplatzes sei geflutet worden.
Wasser stieg in Richtung Technikraum der Eishalle
Einige Stromverteiler auf dem Campingplatz wurden abgestellt. Zu dieser Jahreszeit leben lediglich einige wenige Camper auf dem Platz im Quellenweg. Ein besonderes Auge hatten die Feuerwehrleute aber auf die angrenzende Eishalle. „Das Wasser stand nur zwei, drei Meter weg vom Technikraum“, sagt Sprecherin Nora Schmidt-Eustermann.

3000 Meter Schläuche wurden allein für den Bypass zum Abpumpen des Wassers in die Aue benötigt. Foto: Ahrens
Um die Situation zu entschärfen, war viel Einsatzkraft gefragt: Bis zur Mittagszeit fanden sich gut 86 Einsatzkräfte zusammen, um das Wasser in den Griff zu bekommen, so Schmidt-Eustermann. Neben der Harsefelder Wehr eilten auch die Orte Bargstedt, Hollenbeck, Issendorf, Ohrensen, Ruschwedel, Reith und Ahrensmoor zur Hilfe. Das Deutsche Rote Kreuz aus Ahlerstedt und Buxtehude sorgte für die Verpflegung, auch die Kreisfeuerwehr rückte an.
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4000 Meter Schlauch pumpen das Wasser ab
Der Bargstedter Schlauchwagen wurde beim Einsatz an den Klosterteichen dringend gebraucht: Die Feuerwehren legten über das Gelände des Freibads, die Straße Gierenberg und ein Anwohnergrundstück einen sogenannten „Bypass“. Allein dafür wurden 4000 Meter Schlauch benötigt, gibt Schmidt-Eustermann an. Über die Leitungen wird das Wasser in einen Zulauf zur Aue gepumpt. Aus mehreren Schläuchen gleichzeitig sprudelt das Wasser in den Abzweig. Doch ein Blick auf die angrenzenden Grundstücke zeigt: Auch hier ist die Aue längst über ihre Ufer getreten.

Über lange Schlauchleitungen sprudelte das Wasser in den Zulauf zur Aue. Foto: Ahrens
„Wir mussten auch die Pumpkeller vom Freibad schützen“, gibt Schmidt-Eustermann an. Mitarbeiter des Freibads öffneten auf dem Gelände alle Schächte und Zuläufe. Um weitere Wasserzuläufe vom Teich zum Freibad zu verhindern, griffen die Einsatzkräfte zu „Big Bags“. Doch die großen Transportsäcke wurden in Harsefeld aber nicht wie sonst mit Sand gefüllt - sondern mit Wasser. „Wir bekämpfen Wasser mit Wasser“, fasst Schmidt-Eustermann zusammen.

Die Big Bags wurden mit Wasser gefüllt, um den Teich einzudämmen. Foto: Ahrens
Kleinere Sandsäcke kamen trotzdem zum Einsatz: Auf dem Bauhof hatten sich Einsatzkräfte versammelt, um die Mitarbeiter beim Befüllen der Säcke zu unterstützen. Mit zwei Fahrzeugen wurden regelmäßig neue Ladungen an die Klosterteiche gebracht, um Freibad und Eishalle vom Teich abzugrenzen. Um 17.45 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.