TAlte Werte mit Aktualität: Älteste Stader Brüderschaft feiert ihr Stiftungsfest

Die St. Pankratii Brüderschaft ist die älteste der Stader Brüderschaften. Ihre mehr als 600-jährige Festtradition setzte sie am Wochenende mit ihrem Stiftungsfest fort. Foto: Martin Hutcheson
Sie ist die älteste der vier Stader Brüderschaften. Am Wochenende setzte die St. Pankratii Brüderschaft ihre ehrwürdige Tradition mit ihrem Stiftungsfest fort. Es zeigte sich: Die Werte, die sie vertritt, sind aktueller denn je.
Stade. Die Brüderschaft, gegründet schon im Jahre 1414, traf am Sonnabend im Restaurant „Vier Linden“ in Stade zu ihrem Stiftungsfest zusammen. Das Fest wird damit seit 610 Jahren gefeiert und hat seine ganz eigenen Regeln.
Die Eröffnung und Begrüßung der Gäste ist Aufgabe des präsidierenden Ältermannn. Als frisch gewählter Amtsträger gab Johann-Heinrich Buhrfeind sein Debüt mit Bravour.
Nachdenkliche und motivierende Rede
Pastor Jan-Peter Schulze hielt das Tischgebet, lobte in seinem Schlusswort die Arbeit der Brüderschaft und motivierte sie, die christlichen Werte weiterhin in die Zukunft zu tragen. Der gastgebende Bruder Uwe Albrecht begrüßte die Anwesenden und gab einen Überblick über die Historie der Brüderschaft und seinen Werdegang in der Gemeinschaft.
In einer nachdenklichen und gleichzeitig motivierenden Rede hielt Bruder Kai Seefried den Trinkspruch auf die Landeswohlfahrt. Nach einem Überblick über die weltweiten Krisen und die wirtschaftliche und soziale Situation in Deutschland hielt er fest, wie wichtig es ist, dass die Menschen für das Grundgesetz, für Grundwerte, Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie kämpfen. Werte, für die diese Brüderschaft steht.
In der Rede auf den gastgebenden Bruder gewährte Christoph Born den Zuhörern einen Einblick in dessen vielseitigen beruflichen Werdegang. Neben vielen Erfolgen ist die Gründung der Firma Citymap zu nennen, außerdem sein Hobby, die Jaguar-Oldtimer, und sein ganzer Stolz - die Familie.
„Damenrede“ mit Augenzwinkern
In der „Damenrede“ erörterte Arne Suhr augenzwinkernd und fachkundig, ob beim Fiskus die „Damen“ als „außergewöhnliche Belastung“ geltend gemacht werden können. „Nach einer gründlichen Analyse blieb das Resümee, dass unsere Damen keine Belastungen darstellen, sondern einfach nur außergewöhnlich sind“, sagte Thomas Stelzer für die Brüderschaft.
Die Erwiderung der Stadt Stade hielt erster Stadtrat Lars Kolk. Er zeigte auf, dass sowohl früher wie auch heute das Feiern, die Freundschaften und das soziale Engagement in der Brüderschaft vereint sind.
Stellvertretend für die Gäste sprach Bernd Pensing. Er stellte fest, dass es heute notwendiger denn je sei, sich für das Wohl des Landes, der Menschen und den Frieden einzusetzen. Er wünsche der Brüderschaft, dass sie weiterhin ihre Zielsetzung verwirklichen könne.
Nach dem offiziellen Festakt wurde bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Erstmalig fand dieses Jahr das Fest wieder in gewohnter Größe statt, ganz ohne Corona-Einschränkungen. Die Teilnehmer genossen das langersehnte Fest, mit ausgelassener Freude, in einer ganz besonderen Atmosphäre. Die Reden, die Band Crossover und nicht zuletzt das Menü der Familie Feldtmann trugen hierzu bei.
Die St. Pankratii Brüderschaft von 1414 ist die älteste der vier Stader Brüderschaften. Sie hat sich der Unterstützung hilfsbedürftiger Bürger und sozialer Projekte verpflichtet und sammelt bei dem traditionellen Stiftungsfest die Spendengelder. (st)