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Haushalt

TBau von Bauhof und Feuerwehrgerätehaus: Nordkehdinger Schuldenberg wächst weiter

Bis 2026 wächst der Schuldenberg Nordkehdingens auf 8,36 Millionen Euro an. Pro Kopf wären das dann 1130 Euro. Der Landesschnitt liegt aktuell bei 700 Euro.

Bis 2026 wächst der Schuldenberg Nordkehdingens auf 8,36 Millionen Euro an. Pro Kopf wären das dann 1130 Euro. Der Landesschnitt liegt aktuell bei 700 Euro. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Das Geld wird knapp, der Schuldenberg wächst: Kurz vor Jahresende hat Nordkehdingens Kämmerer Christian von Holt dem Samtgemeinderat den Haushaltsplanentwurf für das neue Jahr vorgelegt. Die Nordkehdinger leisten sich dennoch zwei Großprojekte.

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Von Susanne Helfferich
Samstag, 06.01.2024, 16:50 Uhr

Nordkehdingen. Investitionen von insgesamt fast 2,4 Millionen Euro stehen für die Samtgemeinde Nordkehdingen in diesem Jahr an, weitgehend finanziert über Kredite. Das lässt den Schuldenberg wachsen. Die größten Brocken sind dabei das neue Feuerwehrgerätehaus in Balje und der Bauhof mit Polizeistation, der in Freiburg errichtet werden soll.

Beides sind Projekte, über die jahrelang beraten wurde. Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses liegt bereits die Baugenehmigung vor. Auch die Fördermittel aus der Dorferneuerung sind bewilligt: Die Samtgemeinde Nordkehdingen als Bauherr des Gerätehauses erhält eine Zuwendung in Höhe von rund 400.000 Euro für den Neubau. Insgesamt wird das Gerätehaus mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt - 600.000 Euro in diesem Jahr, 500.000 Euro für 2025 und ein Rest aus dem vergangenen Jahr in Höhe von 400.000 Euro. Die Ausschreibungen für die Arbeiten sollen in diesen Tagen erfolgen, damit im Frühjahr die Bauarbeiten beginnen können. Den laufenden Haushalt belastet der Neubau mit Folgekosten von 34.000 Euro für Abschreibung und Verzinsung, ohne Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten.

Polizeiwache zieht beim neuen Bauhof ein

Die Kosten für den Bauhof lagen ohne Polizeistation schon bei 3,45 Millionen Euro. Die Kosten sind auf drei Jahre gestreckt: 1,3 Millionen Euro in diesem Jahr, 1,65 Millionen im kommenden Jahr und ein Rest von 500.000 Euro aus dem vergangenen Jahr. Hier ist mit Folgekosten von 107.300 Euro für den laufenden Haushalt zu rechnen. Jetzt kommen noch einmal 205.000 Euro für die Polizeiwache dazu. Mit dieser Investition will die Samtgemeinde die Polizei in Norkehdingen halten, denn das bisherige Domizil in Freiburgs Ortsmitte entspricht nicht mehr den Sicherheitsstandards.

Hinzu kommen noch ein Schlepper für den Bauhof (150.000 Euro) und ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) für die Feuerwehr Hörne. Da werden die Kosten auf zwei Jahre verteilt, für 2024 sind es 180.000 Euro. Außerdem wird weiter in der Nils-Holgersson-Grundschule saniert. 30.000 Euro sind für dieses Jahr eingeplant.

Investitionsstau wird weiter abgebaut

„Es ist gut, dass wir in der Vergangenheit viel Geld in unsere Schulen gesteckt haben. So sind wir für den Ganztagsbetrieb gut aufgestellt“, so von Holt. Einzig in der Baljer Grundschule könne es wegen fehlender Räume Probleme mit der Mittagsversorgung geben. Kritisch merkte der Kämmerer an, von höherer Ebene würden regelmäßig neue Anforderungen - etwa an Kindertagesstätten oder Feuerwehrstandards - gestellt, „aber die Kommunen mit der Umsetzung und den Kosten alleine gelassen“.

Die Neuverschuldung liegt am Ende des Jahres voraussichtlich bei mehr als 2 Millionen Euro. Die Prognose: Bis 2026 wächst der Schuldenberg Nordkehdingens auf 8,36 Millionen Euro an. Pro Kopf wären das dann 1130 Euro. Der Landesschnitt liegt aktuell bei 700 Euro.

Während FWG-Sprecher Ulrich Wist anmahnte, dass die Kosten für den neuen Bauhof „eigentlich den Rahmen sprengen“, lobte der Samtgemeinderatsvorsitzende Jörg Oldenburg, dass mit den neuen Projekten endlich der Investitionsstau aufgelöst werde. Der Haushaltsplanentwurf geht nun zur Beratung in die beiden Fachausschüsse.

Haushalt in Zahlen

Die laufenden Posten für 2024: Erträge: 9,7 Millionen Euro, Aufwendungen: fast 10 Millionen Euro, Fehlbetrag: 272.000 Euro.

Die höchsten Erträge: Samtgemeindeumlage: 2,68 Millionen Euro, Schlüsselzuweisungen vom Land: 2,59 Millionen Euro, Gebühren: knapp 2,1 Millionen Euro.

Die höchsten Aufwendungen: Personalkosten: 3,7 Millionen Euro, Sach- und Dienstleistungen (Bewirtschaftung und Unterhaltung): 2,2 Millionen Euro, Kreisumlage: 1,1 Millionen Euro.

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