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Marktmeister gesucht

TBernd Reimers hört auf: Christkindmarkt Himmelpforten soll ein Renner bleiben

Bernd Reimers war in diesem Jahr beim 20. Markt zum letzten Mal als Marktmeister verantwortlich.

Bernd Reimers war in diesem Jahr beim 20. Markt zum letzten Mal als Marktmeister verantwortlich.

Der Christkindmarkt soll bleiben wie er ist - auch ohne Marktmeister Bernd Reimers. Dazu bekannte sich der Rat Himmelpforten. Der Antrag für dieses Signal kam von höchster Stelle.

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Von Grit Klempow
Dienstag, 24.12.2024, 11:30 Uhr

Himmelpforten. Lothar Wille (SPD) ist ein Ratsherr mit gutem Draht zum Weihnachtsmann. Der residiert während des Christkindmarkts bekanntlich in der Villa von Issendorff. Wille wird nachgesagt, dem Weihnachtsmann manchmal zum Verwechseln ähnlich zu sehen. Er hat in den vergangenen Wochen viel Zeit in der Villa und auf dem Christkindmarkt verbracht und den Christkindmarkt-Antrag für die Ratssitzung formuliert - im Namen des Weihnachtsmanns.

Der Weihnachtsmann in seiner Stube in der Villa von Himmelpforten. Er soll dort weiter Kinder und ihre Eltern zur Weihnachtszeit empfangen.

Der Weihnachtsmann in seiner Stube in der Villa von Himmelpforten. Er soll dort weiter Kinder und ihre Eltern zur Weihnachtszeit empfangen. Foto: Peter Carsten

Bernd Reimers hört als Marktmeister auf

Denn noch ist ungeklärt, wie der Christkindmarkt im kommenden Jahr organisiert wird. Das ehrenamtliche Planungsteam ist im Umbruch. Bernd Reimers hatte schon im Sommer angekündigt, nach dem diesjährigen 20. Markt das Amt des Marktmeisters nicht mehr auszuüben, auch Doris Hagenah hört auf. Zum Abschluss des Christkindmarkts hatte es eine emotionale Verabschiedung durch die Aussteller gegeben.

Die halten fest zusammen und so mancher kann sich die Adventszeit ohne das Miteinander beim Christkindmarkt kaum vorstellen. Hinter den Kulissen gab es deshalb in diesem Jahr schon Gespräche, wie sich die Aussteller stärker bei der ehrenamtlichen Organisation einbringen können.

Zeit drängt: Aussteller brauchen Gewissheit

Das Arbeitspaket an Stunden geht nach Schätzungen in die Tausende. Im Februar steht das Aussteller-Treffen zur Nachbereitung an. Bis dahin brauchen die Gewerbetreibenden unter den Ausstellern Gewissheit, wie es weitergeht. Andere Kunsthandwerker müssen für die Dauer des Marktes ihren Urlaub nehmen.

„Unser Markt lebt von den Ehrenamtlichen“, sagt Lothar Wille. Durch das Christkindpostamt, durch den Verein „1000 Weihnachtsmänner“ und die vielen „Leute, die helfen, den Markt auf die Beine zu stellen“ und „unendlich viele Arbeiten“ erledigen, so Wille.

Das Tor zum beleuchteten Park rund um die Villa von Issendorff und zum Christkindmarkt. Nach Schätzungen besuchten in diesem Jahr noch einmal mehr Menschen den zehn Tage dauernden Christkindmarkt.

Das Tor zum beleuchteten Park rund um die Villa von Issendorff und zum Christkindmarkt. Nach Schätzungen besuchten in diesem Jahr noch einmal mehr Menschen den zehn Tage dauernden Christkindmarkt. Foto: Carstensen

„Der Christkindmarkt ist ein Aushängeschild“, sagt Wille. Viele Familien, die den Weihnachtsmann besuchten, reisten von weit her an. „Aus Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Schleswig-Holstein und neulich sogar eine Familie aus Dänemark.“ Ohne viel Werbung sei der Markt „der absolute Renner“.

2000 Kinder bringen ihren Wunschzettel persönlich

In diesem Jahr zeigte sich das durch noch mehr Besucher. Zahlen von rund 10.000 Besuchern allein am Sonntag scheinen realistisch. Aber auch der traditionell schwächere Montag zog in diesem Jahr viele Besucher an.

In den zehn Tagen Christkindmarkt hätten rund 2000 Kinder den Weihnachtsmann in der Villa besucht, bilanziert Wille. Außerdem: Die vormittäglichen Besuchs- und Backtermine für Kindergärten waren seit dem Sommer ausgebucht - und der erste Kindergarten hat sich fürs nächste Jahr schon wieder angemeldet.

Das Zusammenspiel der Ehrenamtlichen in Postamt, Weihnachtsmannvilla und beim Christkindmarkt ist stimmig. Wille stellte deshalb den Antrag, dass der Christkindmarkt unter „kommunaler Leitung“ fortgeführt werden soll. Das heißt: Der Markt soll nicht „an irgendeinen kommerziellen Drittanbieter“ gegeben werden. Die Villa soll weiter für das Christkindpostamt zur Verfügung gestellt und der Weihnachtsmann auch künftig die Wunschzettel der Kinder in seiner Stube in Empfang nehmen.

Gemeinde braucht neuen Marktmeister

Das seien zwar pauschal formulierte Ziele, aber ein wichtiges Zeichen für die Zukunft. Wer künftig als Marktmeister der Gemeinde verantwortlich sein wird, wie viel Geld der Markt braucht - „das sind Fragen, die müssen wir jetzt zügig im Januar anpacken“, so Wille.

„Wir können und sollten uns klar zum Christkindmarkt bekennen“, unterstützte Frank Wassermann (CDU) den Antrag. Die CDU-Fraktion plädierte dafür, die Organisation des Christkindmarktes zum Jahresbeginn im zuständigen Ausschuss für Kultur und Fremdenverkehr zu besprechen. Der einstimmige Beschluss schließlich sendete das Signal in die Weihnachtsmannstube, zu Ausstellern und Besuchern: Auch der Rat will, dass der Christkindmarkt bleibt wie er ist.

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