TZimmerei Hölting erhält rote Plakette: Was die Auszeichnung bedeutet

Die Belegschaft der Zimmerei Hölting brennt fürs Ehrenamt (von links): Sönke Deede, Thorsten Hellwege, Enrico Milz, Max Zichner, Meik Nitschke, Mario Dehmlow, Dirk Holthusen, Hauke Jarck, Christian Baack und Loris Andreas. Es fehlen Manfred Bardenhagen, Michael Marquard, Hannes Junge und Hannes Eckhoff. Foto: Klempow
Immer einsatzbereit sind die Rettungskräfte der freiwilligen Feuerwehren - viele auch in ihrer Arbeitszeit. In der Zimmerei Hölting ist das Engagement gern gesehen. Der Betrieb hat deshalb eine besondere Auszeichnung erhalten.
Burweg. Möglich zu machen, was geht, um das Ehrenamt zu unterstützen - das ist das Ziel von Dirk Holthusen. Deshalb wurde sein Betrieb, die Zimmerei Hölting in Burweg, im Sommer letzten Jahres durch das Land Niedersachsen ausgezeichnet.
Es ist eine besondere, knallrote Plakette mit der Aufschrift: „Partner der Feuerwehr“. Holthusen nahm sie von der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens entgegen.
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Plakette von der Innenministerin überreicht
Sie ist zugleich Feuerwehrministerin. Feuerwehrleute in Niedersachsen seien überwiegend ehrenamtlich tätig. „Bei Einsätzen müssen sie Beruf, Familie und Ehrenamt in Einklang bringen“, so Behrens.
Das Brandschutzgesetz gebe ihnen zwar das Recht, ihren Arbeitsplatz für Einsätze zu verlassen, „das Gesetz nützt aber nicht viel, wenn die Unternehmen und Arbeitgeber nicht dahinterstehen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Einsatzdienst freistellen.“ Die Plakette ist damit als ein dickes, öffentliches Lob zu verstehen.
Für dieses Lob gibt es gute Gründe. Die Kreisfeuerwehr hatte die Firma Hölting dafür vorgeschlagen. Allein in der Burweger Zimmerei arbeiten 15 Kollegen, die sich in ihrer Freizeit bei der freiwilligen Feuerwehr engagieren.
In Hüll, Burweg, Wohlerst, Blumenthal, Agathenburg, Breitenwisch, in Mittelstenahe, der Wingst oder in Estorf. Aber es gibt auch Tage, an denen Freizeit und Ehrenamt und der Job kollidieren - Feuerwehreinsätze und Notlagen gibt es eben auch vor Feierabend.
„Wenn einer los muss, dann holt er das im Groben nach, das ist für mich ein Geben und Nehmen“, sagt Dirk Holthusen. Aber genauso wichtig ist, „dass wir das freiwillige Engagement im Dienst der Zivilgesellschaft leben“. Bei 15 Kollegen in der Feuerwehr macht das ein Fünftel der Hölting-Belegschaft aus, die sich auf Zimmerei, Dachdeckerei, Tischlerei und Büro aufteilt.

Auszeichnung in Hannover - dabei waren (von links) Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke, Gemeindebrandmeister Malte Gooßen, stellvertretender Kreisbrandmeister Thorsten Hellwege, Hölting-Geschäftsführer Dirk Holthusen, die Ministerin für Inneres und Sport Daniela Behrens, Landesfeuerwehrverbandspräsident Olaf Kapke und Regierungsbrandmeister Uwe Quante. Foto: Landesfeuerwehrverband
Landes-Auszeichnung soll besonders bleiben
Zum Büro-Team der Zimmerei gehört auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Thorsten Hellwege. Der Kreisfeuerwehrverband hat erst zwei Firmen für die Auszeichnung des Landes vorgeschlagen, 2015 war es Dammann-Pflanzenschutztechnik aus Hedendorf.
„Es soll besonders sein“, so Hellwege. Wenn der Alarm für die Freiwillige Feuerwehr Burweg losgeht, könnte es passieren, dass Hellwege und Holthusen selbst Seite an Seite lossprinten, um auf schnellstem Weg zum Burweger Feuerwehrhaus zu kommen.
Dabei bezieht sich der Rückhalt der Geschäftsführung für die freiwilligen Helfer nicht nur auf den alltäglichen Dienst. Bei Hochwasserlagen kann es auch passieren, dass gleich mehrere Kameraden zwei Tage lang weg sind. Das ist dann auch für den Betrieb nicht mehr so einfach wegzustecken.
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Das Engagement verbindet auch
Dennoch versuchen die Geschäftsführer Dirk und Mirja Holthusen eben möglich zu machen, was irgendwie geht. Denn andererseits wissen sie auch, was sie an ihren engagierten Mitarbeitern haben.
Deshalb stellen sie durchaus gerne Auszubildende ein, die zu Hause zur freiwilligen Feuerwehr gehören. Denn die finden sich in einer gut organisierten Gruppe zu Recht und können oft gut im Team arbeiten.
Das Engagement verbindet, „sie sprechen sozusagen die gleiche Sprache und haben eine gewisse Erdung und Verbundenheit“, benennt Holthusen die Vorzüge, die nicht nur die jungen Mitarbeiter durch ihr Engagement in den Betrieb tragen.
Die freiwilligen Feuerwehren in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten tagen am Freitag, 22. März, ab 19.30 Uhr im Gasthaus Dat Brinkhuus in Kranenburg. Gemeindebrandmeister Malte Gooßen hält seinen Jahresbericht, ebenso die Funktionsträger und der Kreisbrandmeister. Außerdem stehen Ehrungen und Beförderungen an.