TD/A-Trainer Ioannou verfolgt einen klaren Plan

D/A-Trainer Oliver Ioannou nahm im Oktober 2023 seine Arbeit auf. Seitdem sammelte er mit seiner Mannschaft 13 Punkte in der Regionalliga Nord. Foto: Daniel Berlin
D/A-Coach Oliver Ioannou sagt, dass er „eine spannende Zeit“ erlebt. Bei seiner zweiten Station trägt er Verantwortung für einen Regionalligisten. Eine steile Karriere für einen, der viele Entscheidungen zum ersten Mal trifft, aber weiß, was er tut.
Drochtersen. Kritiker schauen auf die aktuelle Tabelle der Fußball-Regionalliga Nord und sehen die SV Drochtersen/Assel auf dem elften Tabellenplatz. Das ist nicht das, was D/A selbst vor der Saison wollte. D/A-Trainer Oliver Ioannou schaut auf die Tabelle und sieht es positiv.
Seitdem er Anfang Oktober in Drochtersen die Verantwortung für den Viertligisten übernommen hat und Frithjof Hansen ablöste, holte die Mannschaft in acht Spielen 13 Punkte. Ioannou rechnete sich seine eigene Tabelle zusammen. In der Ioannou-Tabelle steht D/A auf Platz sechs.
Ioannou folgt auf Hansen
Im Herbst drehte sich in Drochtersen das Trainerkarussell. Frithjof Hansen ging. Oliver Ioannou, der Ex-D/A-Spieler, der entscheidenden Anteil daran hatte, dass sich die Mannschaft seit 2015 in der Regionalliga etablierte, kam.
Ioannou war gerade mal 15 Monate weg nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Leistungssportler im Sommer 2022. Zwischenzeitlich hatte der heute 34-Jährige den Bezirksligisten Viktoria Gesmold als Trainer in die Landesliga geführt.

Unter dem neuen Trainer Oliver Ioannou gab es für D/A wieder Grund zum Jubeln. Foto: Jörg Struwe
Erster Auftritt vor 5000 Fans in Meppen
Die Winterpause nutzte Ioannou, um alles Erlebte „erst mal sacken zu lassen“. Seinen ersten Auftritt als D/A-Trainer vor knapp 5000 Zuschauern beim Pokal-Aus in Meppen, seine unglückliche Liga-Premiere gegen Jeddeloh, als seine alte, neue Mannschaft in der Nachspielzeit zwei Gegentreffer zum 2:2-Endstand kassierte, seinen ersten Liga-Sieg gegen St. Pauli. Das waren allesamt emotionale Momente. Die Kunst ist, sie sachlich zu analysieren und Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Ioannou ist zwar ein Neuling auf der Trainerbank, aber kein unbeschriebenes Blatt oder sogar blutiger Anfänger. Heute trifft er naturgemäß einige Entscheidungen zum ersten Mal, einige aus dem Bauch heraus, einige nach Gefühl, viele analytisch. Aber alle fußen auf den Erfahrungen aus Jahrzehnten im hochklassigen Fußball. „Ich weiß, was ich tue“, sagt Oliver Ioannou.
Fußball-Regionalliga
T Winter-Neuzugang trifft für D/A bei Testspiel-Sieg
„Von guten Trainern habe ich gute Sachen mitgenommen, die wichtig sind für mein Team und das Spiel“, sagt Ioannou. Nicht so gute Dinge vermeide er heute bei sich selbst. Und Ioannou hatte viele Trainer. Außerdem galt er auf dem Fußballplatz immer selbst als Führungskraft. Trainer und Führungsspieler sind zwei verschiedene Paar Schuhe. „Ich versuche, schnell zu lernen“, sagt Ioannou.
20 Spieler - 20 Charaktere
Wenn Oliver Ioannou seine Arbeit als D/A-Trainer erklärt, dreht sich das Gespräch schnell um den gesunden Menschenverstand. Bei mehr als 20 Spielern und damit mehr als 20 verschiedenen Charakteren ist Ioannous Posten mit dem eines Chefs eines Unternehmens zu vergleichen.
Braucht das Team eine ruhige Hand oder muss er auf den Tisch hauen? Wann gibt er Vollgas, wann nicht? Baut er einen Spieler behutsam auf oder geht er eine härtere Gangart? „Einiges geht nach Gefühl. Ich glaube, ich habe ein gutes Gespür“, sagt Ioannou.

Ioannou arbeitet mit den Spielern nach Gefühl. Foto: Claus Bergmann
„Jeder hat seine Aufgabe“
„Fußball und die Berufswelt sind sich sehr ähnlich“, sagt Ioannou. Jeder im Team sei wichtig, die Spieler der Stab, das Umfeld. „Jeder hat seine Aufgabe und jeder hat Wertschätzung verdient“, sagt der D/A-Trainer. Dann habe auch jeder Lust, noch mehr zu geben. Letztendlich geht es Oliver Ioannou darum, zu begeistern, Grenzen zu verschieben, besser zu werden. Dazu steigert er die Intensität.
Er will Mentalität auf dem Trainingsplatz. Siegeswillen in jedem Trainingsspielchen. Wer die im Training nicht hat, kann sie während eines Pflichtspiels nicht plötzlich anknipsen. Ioannou will Konkurrenzkampf, um das Niveau insgesamt zu heben.
Am Sonnabend, 20. Januar, steht um 12 Uhr in Stuhr (Brunnenweg) bei Bremen ein Testspiel gegen den SV Rödinghausen aus der Regionalliga West an. Am ersten Februar-Wochenende geht mit dem Nachholspiel gegen den HSV II die Regionalliga Nord weiter.
Fußball-Regionalliga
T D/A steigt ins Training ein - und präsentiert gleich einen Neuzugang
Zweitligisten Osnabrück über die Schulter geschaut
Als seine Spieler frei hatten, beschäftigte sich Oliver Ioannou viel mit dem Fußball bei D/A. Er hat sich ein Bild von den Schwächen und Stärken der Spieler gemacht. Ioannou analysierte, woher gute und schlechte Momente im Spiel kommen. Ioannou hospitierte beim Training des Zweitligisten VfL Osnabrück, er schaut sich Videos anderer Vereine an. „Ich sauge alles auf“, sagt der D/A-Coach. Schließlich stecke er selbst noch in der Entwicklung.