Fußball-Regionalliga

TD/A ringt Teutonia nieder – Kampfspiel mit genialen Momenten

D/A-Kunstschütze Dennis Rosin feiert sein Tor zum 2:0. Foto: JOERG STRUWE

D/A feiert am Freitagabend eine Gala-Vorstellung vor heimischer Kulisse und macht das Hinspieldebakel gegen den FC Teutonia 05 vergessen. Ein Abstaubertor und ein Geniestreich sorgen für Jubel beim 2:0-Erfolg.

Von Daniel Berlin Freitag, 16.02.2024, 22:55 Uhr

Drochtersen. Mit der 0:6-Niederlage im Hinspiel gegen Teutonia begann bei D/A die Trainerdiskussion. Nur wenige Wochen nach der Blamage löste Oliver Ioannou Frithjof Hansen ab. Die Niederlage ist aus den Köpfen. Jedenfalls aus den Köpfen der Mannschaft. „Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt“, sagt Ioannou. „Auf ihrem Kunstrasen in Hamburg sind sie top“, sagt D/A-Mittelstürmer Felix Schmiederer. Im Kehdinger Stadion werde D/A ein ganz anderes Gesicht zeigen. Die Mannschaft hat ihre Mentalität wieder gewonnen.

D/A macht das schlechte Hinspiel vergessen

D/A-Präsident Rigo Gooßen gibt nach dem Abpfiff zu, dass er das 0:6 nicht vergessen hat. „Wie ein geprügelter Hund bin ich aus dem Stadion gekrochen“, sagt er. Und jetzt? „Heute habe ich meine SV D/A wieder.“ Selbst Gästecoach Dominik Glawogger erkannte die „gute Entwicklung“ der Drochterser „nach der schmerzhaften Niederlage“ an. D/A kämpfe leidenschaftlich.

Bestes Beispiel für die zurückgewonnene Mentalität war schon der 1:0-Sieg vor einer Woche in Norderstedt in Unterzahl. D/A hatte damit sechs Mal in Folge nicht verloren und startete nach der Winterpause mit vier Punkten aus zwei Spielen. Bringt der Teamgeist auch gegen Teutonia Zählbares? Die Hamburger sind schließlich Tabellenfünfter, D/A Neunter.

D/A drückte in der Anfangsphase, war permanent im Vorwärtsgang, lief viel, spielte kreativ. Maximilian Geißen gab nach einer Minute und 40 Sekunden den ersten Warnschuss ab. Das 1:0 für die Gastgeber fiel bereits nach sieben Minuten. Felix Schmiederer staubte bei einem Schuss von Tjorve Mohr ab und erzielte sein siebentes Saisontor.

Moritz Göttel und Matti Steinmann jubeln mit dem Torschützen zum 1:0, Felix Schmiederer. Foto: Jörg Struwe

D/A war in den ersten zehn Minuten häufiger im Teutonia-Strafraum, als beim ersten Treffen in der Hinrunde über 90 Minuten. Und die Drochterser erspielten sich in der ersten Halbzeit eine Reihe guter Gelegenheiten. Bei Martin Sattlers Schuss parierte der Hamburger Keeper Marius Liesegang mit dem Fuß, ein Versuch von Moritz Göttel blieb in den Abwehrbeinen hängen, ein Schuss von Tjorve Mohr ging knapp drüber. Maximilian Geißen knallte den Ball in der 44. Minute an die Latte.

Teutonia-Torwart Marius Liesegang stand in der ersten Halbzeit permanent im Mittelpunkt. Foto: Jörg Struwe

Torwart Siefkes verhindert Ausgleich

Warum Teutonia in den oberen Tabellenregionen mitspielt, zeigte die Mannschaft in der 18. Minute. Eine Flanke von Affamefuna-Michael Ifeadigo verwertete Ole Wohlers per Kopf. Für die Flugeinlage und seinen starken Reflex erhielt D/A-Schlussmann Patrick Siefkes Szenenapplaus. Fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit klärte Siefkes einen Ball direkt auf den Fuß von Ifeadigo. Sein spontaner Heber verfehlte das Tor.

Schiedsrichter Bela Bendowski hatte viel zu tun während der ersten Halbzeit. Beide Teams lieferten sich eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen. Dabei blitzte häufig auch schauspielerisches Talent der Gäste auf. Das brachte die Zuschauer im Kehdinger Stadion auf die Palme. Auch die Verantwortlichen auf der Teutonia-Bank kommentierten viele Aktionen wild gestikulierend.

D/A siegt 2:0 gegen Teutonia Ottensen

D/A-Heimerfolg gegen Teutonia Ottensen Foto: JOERG STRUWE

D/A-Heimspielerfolg gegen Teutonia Ottensen Foto: JOERG STRUWE

Das Spiel blieb kampfbetont in Hälfte zwei. Doch D/A ließ sich nicht den Schneid abkaufen, hielt dagegen. Trainer Ioannou coachte von außen lautstark. „Arbeiten D/A, helfen“, schrie er. Und D/A arbeitete.

Die Mannschaft belohnte sich. Nach einem Konter und wenig später frei vor dem Tor verfehlte Moritz Göttel noch das 2:0. Ein Geniestreich von Dennis Rosin brachte D/A in der 66. Minute dann doch den erlösenden Treffer. Mit dem rechten Fuß zirkelte er den Ball aus der Distanz unhaltbar ins Netz.

Die Zuschauer und die D/A-Spieler feierten jede gelungene Aktion. Defensiv war das am Freitagabend eine Gala-Vorstellung. „Letzte Woche haben wir schon unfassbare Leidenschaft gezeigt. Das ist jetzt die Messlatte“, sagt Oliver Ioannou. Gegen Teutonia habe D/A eine ähnliche Leistung 90 Minuten auf den Platz gebracht. Ioannou: „So macht Fußball Spaß.“

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Die Statistik zum Spiel

Tore: 1:0 (7.) Schmiederer, 2:0 (66.) Rosin

Gelb-Rote Karte: Gazi Siala (Teutonia, 78., wiederholtes Foulspiel)

SV D/A: Siefkes, Mohr, Giwah, von der Reith, Steinmann, Geißen (90.+2 Nagel), Rosin, Cebulla, Sattler (78. Khodabakhshian), Schmiederer (81. Aue), Göttel (75. Reincke).

FC Teutonia 05: Liesegang, Maiolo, Igwe (63. Coffie), Wohlers (63. Gutmann), Istefo, Höhn (63. Tomety-Hernazro), Ifeadigo, Uphoff, Hertner (85. Brisevac), Ndure, Siala.

Schiedsrichter: Bela Bendowski, Assistenten: Steffen Brandt, Lennart Kunde

Zuschauer: 612

Nächstes Spiel: SC Spelle-Venhaus - SV D/A (So., 25. Februar, 15 Uhr)

Tabelle Regionalliga Nord

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