TD/A steigt ins Training ein - und präsentiert gleich einen Neuzugang

D/A-Trainer Oliver Ioannou will mit seiner Mannschaft auf einen einstelligen Tabellenplatz. Foto: Daniel Berlin
Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel ist am Donnerstagabend in die Vorbereitung gestartet. Um Punkte geht es wieder am ersten Februar-Wochenende gegen die U21 des HSV. Bis dahin soll bei einem Neuzugang das D/A-Gen implantiert sein.
Drochtersen. Mit Willi Reincke hat die SV Drochtersen/Assel in der Winterpause einen Offensivspieler verpflichtet. Der 20-Jährige ist auf den Außenpositionen und im Sturmzentrum zu Hause. „Wir kennen Willi aus seiner Zeit beim SV Werder Bremen und freuen uns auf einen talentierten Spieler. Damit sind unsere Transferaktivitäten abgeschlossen“, sagt Sportdirektor Sören Behrmann.

Willi Reincke gilt als kopfballstarke und schnelle Offensivkraft. Foto: Daniel Berlin
Reincke spielte in der Jugend für Energie Cottbus, bevor er im Jahr 2017 zum VfL Wolfsburg wechselte. Nach drei Jahren in Wolfsburg heuerte Reincke bei Werder Bremen an, er spielte an der Weser in der U19 und der zweiten Mannschaft. Der Drittligist SC Verl verpflichtete Reincke im vergangenen Sommer und lieh ihn an den aktuellen Tabellenführer der Regionalliga West, 1. FC Bocholt, aus. Dort erzielte Reincke in sechs Einsätzen ein Tor.
Reincke hat Qualität und Mentalität
D/A leiht Reincke für eineinhalb Jahre aus, teilt der Verein am Mittwoch mit. Erst am späten Nachmittag, kurz vor dem Trainingsauftakt, setzten Reincke und die D/A-Vertreter ihre Unterschriften unter den Vertrag. „Mit Willi bekommen wir einen jungen Spieler, der einen guten Mix aus Qualität und Mentalität besitzt. Er wird zur Philosophie des Vereins passen“, sagt Cheftrainer Oliver Ioannou über seinen 1,86 Meter großen Neuzugang. Reincke habe das „Arbeiter-Gen“. Er sei sich für nichts zu schade. Mit gerade mal 20 Jahren sei Reincke aber noch formbar.
Reincke selbst will in Drochtersen „den nächsten Schritt gehen“. Er erhofft sich mehr Spielzeiten, will „als Persönlichkeit wachsen und Führungsspieler werden“. Die Vielzahl der Stationen in seiner noch jungen Karriere sieht er nicht als Nachteil. „Das war gut für die charakterliche und sportliche Entwicklung“, sagt Reincke.
Insgesamt startet D/A allerdings mit einem abgespeckten Kader in den Rest der Saison mit den verbleibenden 16 Spielen. Der Verein hatte sich von den Offensivkräften Marcell Sobotta und Eric Gueye getrennt. Sobotta hat mit Kickers Emden bereits einen neuen Verein gefunden. Am 27. Januar treffen D/A als Tabellenelfter der Regionalliga Nord und Emden als Spitzenreiter der Oberliga Niedersachsen in einem Freundschaftsspiel aufeinander.
Hamid und Schumacher verlassen D/A
Beim Trainingsauftakt am Donnerstag fehlten zudem die Mittelfeldspieler Allah Aid Hamid und Lukas Schumacher. Beide verlassen den Verein. „Allah wird aus persönlichen und familiären Gründen, die von uns respektiert werden, wieder zu seiner Familie nach Oldenburg ziehen“, sagt Sören Behrmann. Schumacher wolle eine neue Herausforderung annehmen, bei der die Chance auf mehr Spielzeit besteht.
Dem Sportdirektor zufolge hat D/A den Kader bewusst verkleinert. „So wächst das Team enger zusammen.“ Vielleicht hilft das, wieder größere sportliche Erfolge zu feiern. In der Hinrunde der Saison 2023/24 spielte D/A an den eigenen Ansprüchen und Zielen vorbei. Der Verein wollte zu den Top-Teams der Regionalliga gehören und wurde auch von anderen Mannschaften als solches gehandelt. Nach einem missglücktem Saisonstart, Schwächephasen zwischendurch und einer Trainerentlassung dümpelt das Team nur im Mittelfeld herum.
In kleinerem Kader entstehen schneller Hierarchien
Das Ziel der sportlichen Leitung ist auch das Ziel von Trainer Ioannou, der das Amt während der Hinrunde von Frithjof Hansen übernommen hatte. Ioannous Motto: Je kleiner der Kader, desto schneller forme sich eine Gemeinschaft. Automatismen würden schneller greifen, die Spieler lernen sich besser kennen, auf und neben dem Platz. „Außerdem erhoffe ich mir, dass schneller Hierarchien entstehen“, sagt der Coach.
Wichtig sei, die nötige Stabilität zu erlangen, was die Ergebnisse angeht, sagt Ioannou. Der Trainer setzt dabei auf eine hohe Intensität im Training. Nur so bekämen die Spieler hohe Intensität auch auf den Platz. Ioannou fordert zudem „Siegermentalität bei jedem Trainingsspiel“. Das überträgt sich schließlich auf die Pflichtaufgaben.
In den bevorstehenden Testspielen sollen sich die Spieler empfehlen. Am Mittwoch, 10. Januar, haben die Drochterser im Kehdinger Stadion oder in Assel gegen den Hamburger Oberligisten Altona 93 dazu die erste Gelegenheit. „Wir brauchen einen gesunden Konkurrenzkampf in der Mannschaft, um das Niveau zu heben“, sagt Ioannou.

D/A-Trainer Oliver Ioannou will mit seiner Mannschaft auf einen einstelligen Tabellenplatz. Foto: Daniel Berlin