TDanke
Von Andreas Hellmich
Die heiße Schlacht am kalten Büfett tobt. Mit übervollen Tellern kehren die Leute zurück, um sich sofort darüber herzumachen. Als ein Landwirt an seinen Platz zurückkommt und ein Tischgebet spricht, spöttelt sein Nachbar: „Na, Bauer, seid ihr auf dem Lande alle so altmodisch und betet bei Tisch?“ „Nein“, antwortet der Landwirt, „alle nicht.“ „Habe ich mir gedacht. Das ist doch nur etwas für die Rückständigen.“
„Nee nee. Sehen Sie, ich habe im Stall ein paar Sauen mit vielen Ferkeln. Die stürzen sich sofort über das Futter, so wie es in Reichweite kommt. Aber was bei uns Mensch ist, dankt seinem Schöpfer für alle guten Gaben.“
Eine Geschichte, über die man sich ärgern und sie weg-schieben kann ... oder innehalten und nachdenken. Wie selbstverständlich ist denn, was wir haben?
Ein Arbeitsplatz, Freunde, Familie, finanzielles Auskom-men, Urlaub, Gesundheit, ... Frieden. Ja, bei uns immer noch Frieden. Selbstverständlich? Ich jedenfalls werde zunehmend dankbarer für vieles, was so ist, wie es ist. Wenn ich so darüber nachdenke ... Für mich ein Geschenk des Himmels.
Aus dem Denken kann Danken werden. Selbst wenn Erntedank jetzt hinter uns liegt.
Es gibt ja kein Denk- und Dankverbot bis nächstes Jahr. Es kann im Alltag eingeübt werden: am Ende der Woche, am Abend des Tages, vor Beginn eines Essens.
Danke! Gott sei Dank!
Warum nicht?
Andreas Hellmich ist Pastor in der Ev.-luth. St.-Primus-Gemeinde Bargstedt und Beauftragter für Notfallseelsorge im Kirchenkreis Buxtehude.