TDer 17-jährige Timm Peters engagiert sich für die Jugendlichen in Drochtersen

Timm Peters hat das Leaderprojekt Begegnungs- und Freizeitpark in Drochtersen fast im Alleingang auf die Beine gestellt. Foto: Susanne Helfferich
Er ist erst 17 Jahre alt und übernimmt regelmäßig Verantwortung; im Jugendbeirat, als Jugendleiter, in der Schülervertretung. Jetzt mischt Timm Peters in der Leaderregion mit und beeindruckte kürzlich mit seinem Auftritt in der Leader-Aktionsgruppe.
Drochtersen. Während der jüngsten Sitzung der Leader-Aktionsgruppe (LAG) stellten verschiedene Akteure ihre Projekte vor: Holger Falcke, Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor von Hammah, das Kulturhaus Altes Rathaus, Baljes Bürgermeisterin Rieke Feil den Sachstand zu den Coworking-Plätzen und der Journalist Thomas Rosteck seine Oste-Saga. Mittendrin der 17-jährige Timm Peters. Der stellte sich mutig vor die Runde, klickte sich durch die Power-Point-Präsentation und erklärte souverän das Projekt Freizeit- und Begegnungsplatz der Gemeinde Drochtersen.
Timm Peters übernimmt regelmäßig Verantwortung. „Ich sage ungern nein“, gibt er zu. Er war gerade 16 Jahre alt und bereits Jugendleiter im Jugendcafé Drochtersen, da fragten ihn die Jugendpfleger Marie Tauchen und Fabian Loewe, ob er nicht im Jugendbeirat der Kommune mitmachen wolle. Timm sagte zu - und hatte ziemlich bald ziemlich viel Arbeit an der Hacke.
Jugendliche wünschten sich einen Treffpunkt
„Bei meiner ersten Jugendbeiratssitzung hatte ich vorgeschlagen, eine Umfrage zu machen, was sich die Jugendlichen in Drochtersen wünschen“, erzählt er. Heraus kam: ein Pavillon mit Sitzmöglichkeiten, wo sich die jungen Leute auch mal unbeobachtet abends treffen können. Zunächst seien als Standort zwei Spielplätze vorgeschlagen worden. Doch der eine Richtung Krautsand am Deich war zu abseits, bei dem anderen gab es Konfliktpotenzial mit den Nachbarn.
Schließlich rückte die wenig genutzte Skateranlage mit Grünfläche in den Fokus. „Sie ist gut angebunden direkt bei den Sportstätten, Hallenbad und Jugendcafé; alles Einrichtungen, die Jugendliche nutzen“, zählt Timm auf. Im November vergangenen Jahres stellte er die Ideen dem Drochterser Sozialausschuss vor. Timm hatte bereits alles ausgemessen und sich einen Kostenvoranschlag über 15.000 Euro für den Pavillon eingeholt.
Außerdem wünschten sich die Jugendlichen eine Hangel - eine zwei Meter hohe und rund fünf bis sieben Meter lange Reckleiter - mit einer Gummimatte als Fallschutz. Auch eine Nestschaukel stand auf dem Wunschzettel.
Ganz schön viele Wünsche bei schmalem Budget. Bürgermeister Mike Eckhoff schlug daher vor, ein Mehrgenerationenprojekt daraus zu stricken.
Timm traf sich mit dem Seniorenbeirat der Gemeinde und sammelte weitere Kostenvoranschläge. Drei Fitnessgeräte kamen dazu, die von Jung und Alt genutzt werden können. Außerdem sollen als Klimaschutzmaßnahme drei Bäume gepflanzt werden. Unterm Strich kostet das Projekt 76.600 Euro, 60 Prozent fließen aus dem Leadertopf, den Rest übernimmt die Gemeinde. Die endgültige Planung liegt nun in den Händen eines Ingenieurbüros.
Mehrgenerationenprojekt bei den Sportanlagen
Ein Jahr hat sich der 17-Jährige mit dem Projekt beschäftigt. Künftig soll er auch bei den LAG-Sitzungen die Jugend vertreten. Macht er auch. Er ist eben kein Nein-Sager. Vielleicht fühlt er sich auch verpflichtet, weil er im Jugendcafé auch selbst Hilfe bekommen hat. Während der Coronapandemie habe er kaum noch was für die Schule getan. „Ich bin erst wieder durch Marie und Fabian ein guter Schüler geworden“, sagt er. Was dazu führte, dass nun auch er Nachhilfe gibt.
Die 10. Klasse schloss Timm im vergangenen Jahr mit einem Notenschnitt von 1,7 ab und denkt nun über ein duales Studium zum Verfahrenstechniker nach. Aber auch sportlich hat er Pläne: Das Tischtennistalent wechselt von Drochtersen nach Stade. „Ich will einfach weiter kommen.“