Insolvenz: Möbelhaus-Riese Opti-Wohnwelt mit Schritt aus Krise

Die Opti Wohnwelt-Filiale im Bremer Weserpark. Foto: Opti Wohnwelt
Erst 2021 hatte der Möbelhändler 20 neue Filiale in Deutschland eröffnet. Doch die Rechnung ging nicht auf. Nun gibt es Hoffnung.
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Bremen/Schiffdorf. Einer der großen deutschen Möbelhändler, die Opti-Wohnwelt, ist in finanziellen Schwierigkeiten. Wie die Opti-Wohnwelt-Gruppe mitteilte, wird das Unternehmen planmäßig in das eröffnete Eigenverwaltungsverfahren eintreten. Dies ermöglicht es, das Familienunternehmen bei laufendem Betrieb neu auszurichten und langfristig auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.
Intensive Gespräche und harte Einschnitte
Ermöglicht worden sei das Eigenverwaltungsverfahren durch intensive Gespräche zwischen der Unternehmensleitung, dem Generalbevollmächtigten Dr. Philipp Grub von der Kanzlei Grub Brugger, dem vorläufigen Sachwalter Dr. Stefan Debus von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen und dem vorläufigen Gläubigerausschuss.
„Hinter uns liegen arbeitsreiche Wochen, in denen wir die ersten wichtigen Schritte in Richtung Neuausrichtung gegangen sind“, so Geschäftsführer Oliver Föst: Im Konsolidierungsprozess seien einschneidende Maßnahmen, die nicht leicht gefallen seien, ergriffen worden. Der Sanierungs- und Insolvenzexperte Dr. Stefan Debus, der als Sachwalter in dem Verfahren tätig ist, ergänzt: „Die Entschlossenheit, mit der alle Beteiligten die Herausforderungen angehen, stimmt mich sehr optimistisch. Ich sehe gute Sanierungsfortschritte und die Chance, dass der Betrieb der Opti-Wohnwelt Gruppe perspektivisch fortgeführt werden kann.“
41 Möbelhäuser in Deutschland betroffen
Opti-Wohnwelt betreibt nach eigener Darstellung 41 Möbelhäuser in Deutschland und zählt damit zu den 20 größten Möbelhändlern in Deutschland. Das Unternehmen war 2021 mit der Übernahme von 20 neuen Filialen stark gewachsen.
Im Norden ist Opti-Wohnwelt schon seit etlichen Jahren in Schiffdorf-Spaden bei Bremerhaven, in Werlte und weiter östlich in Prenzlau und Neubrandenburg präsent. In Bremen hatte das Familienunternehmen das Schulenburg-Möbelhaus am Weserpark übernommen. Diese Häuser hätten sich nicht wie erwartet entwickelt. Die Branchenpublikation „Möbelmarkt“ gab den Umsatz von Opti-Wohnwelt für 2023 mit rund 220 Millionen Euro an. (pm/wil)