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Faktencheck

Fake News bei Facebook und Co.: Das ist dran am „regulierten Tanken“

Preise an der Tankstelle können einen schwindelig machen, aber immerhin müssen Autofahrer keine Regulierung der Tankmenge fürchten. Eine solche, angebliche neue Regelung ist frei erfunden.

Preise an der Tankstelle können einen schwindelig machen, aber immerhin müssen Autofahrer keine Regulierung der Tankmenge fürchten. Eine solche, angebliche neue Regelung ist frei erfunden. Foto: Jens Büttner/dpa

Eine drastische Einschränkung soll kommen und nur in sozialen Medien wird darüber gesprochen? Das sollte skeptisch stimmen. Aktuell kursiert eine Meldung über angeblich bald reguliertes Tanken.

Von dpa Donnerstag, 21.08.2025, 15:00 Uhr

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Die Preise an der Tankstellen haben oft unmittelbare Auswirkungen auf die Geldbörsen der Verbraucherinnen und Verbraucher. Doch müssen sie bald auch auf die Menge achten, die sie dort tanken? „Friedrich Merz führt ab oktober reguliertes Tanken von 30 Liter pro Person ein!“, heißt es in einem Video in den sozialen Medien (Fehler im Original).

Bewertung

Falschmeldung. Eine solche Vorschrift gibt es nicht und es gibt auch keinerlei Hinweise darauf, dass sie geplant wird.

Fakten

Sucht man nach Stichworten aus der Behauptung, findet sich kein Bericht über eine passende Ankündigung von Bundeskanzler Friedrich Merz oder der Bundesregierung. Es gibt keine Treffer etwa zu „Tanken“ in Verbindung mit „30 Liter pro Person“ oder zu „Tanken reguliert“ - weder auf Nachrichtenseiten, noch speziell auf der Webseite der Bundesregierung.

Quellen prüfen

Auch im Archiv der Deutschen Presse-Agentur (dpa) findet sich keine entsprechende aktuelle Ankündigung. Bei so einer gravierenden Maßnahme, die Einschnitte im Alltag vieler Menschen in Deutschland bedeuten würde und deren Rechtmäßigkeit wohl kritisierte würde, wäre breite Medienberichterstattung zu erwarten.

Stößt man im Netz auf Nachrichten, die ungewöhnlich, sensationell und brandaktuell erscheinen, lohnt es sich, zunächst nach Quellen zu suchen. Auch eine Suche auf mehreren seriösen Nachrichtenwebseiten kann helfen, den Wahrheitsgehalt einer Meldung zu prüfen.

Videos häufig mit KI erstellt

Das kursierende Video mit der Falschinformation erinnert an ähnliche Beiträge in sozialen Medien, welche die dpa bereits geprüft hat. Zurzeit kursieren immer wieder Behauptungen über angebliche neue drastische politische Maßnahmen oder Regeln, die sich aber als frei erfunden herausstellen. Oft werden KI-generierte Bilder und Stimmen zur Darstellung der erfundenen Ankündigungen genutzt.

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