TFestakt im Kreishaus: 42 Menschen wird die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen

Für die Kinder gab es die beliebten Landkreis-Teddys. Foto: Landkreis Stade/Daniel Beneke
42 Frauen, Männer und Kinder aus elf Herkunftsländern haben die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Bei einer Festveranstaltung im Stader Kreishaus überreichte Landrat Kai Seefried die Einbürgerungsurkunden.
Landkreis. Die Festrede hielt die Stader Landtagsabgeordnete Melanie Reinecke, die auch dem Kreistag angehört. Sie warf ein Schlaglicht auf die derzeit unruhigen Zeiten in Deutschland und Europa. „Aber ich glaube an die Menschen in diesem Land - und damit an Sie alle“, sagte sie in Richtung des Auditoriums. Nichts schaffe mehr Heimat als ein gutes Miteinander, das „Wir in unserer Gesellschaft“ sei entscheidend. Die Demokratie sei ein wichtiges Bindeglied, hob die Abgeordnete hervor. Demokratie lebe von Beteiligung. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht“, appellierte Reinecke daher an die neuen Staatsbürger. Viele waren mit Verwandten und Bekannten zu der Festveranstaltung gekommen - der 30. Einbürgerungsfeier, die der Landkreis Stade ausgerichtet hat.
Ein Zeichen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
Die Einbürgerungsfeier sende „ein Zeichen für Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie“ aus, sagte Landrat Kai Seefried. Es sei wichtig, jeden Tag für diese Rechte einzutreten - erst recht in einer Zeit, in der der demokratische Rechtsstaat mitunter offen infrage gestellt werde. Er erinnerte an den zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine, der zur Flucht von mehr als sechs Millionen Menschen geführt hat.
Die Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft sei ein Bekenntnis zu gemeinsamen Werten, sagte der Chef der Kreisverwaltung. Er warb bei den Neubürgern dafür, sich in die Gesellschaft einzubringen. Sein Appell: „Engagieren Sie sich hier bei uns im Landkreis Stade. Wir brauchen Sie - mit Ihrem Wissen, mit Ihrem Engagement, mit Ihrer Kraft können Sie entscheidend zum Gelingen unseres Gemeinwesens beitragen.“
Die neuen Staatsbürger stammen aus Syrien, Afghanistan, Serbien/Kosovo, Griechenland, der Dominikanischen Republik, Tunesien, Ukraine, dem Irak und Polen. 28 von ihnen leben in der Hansestadt Stade, elf in der Hansestadt Buxtehude, zwei in der Samtgemeinde Harsefeld und eine in der Samtgemeinde Lühe. Eine Person gab ihre bisherige Staatsangehörigkeit auf.
Urkunden und ein Grundgesetz überreicht
Den neuen Staatsbürgern wurden die Urkunden und ein Grundgesetz überreicht, für die Kinder gab es Landkreis-Teddys. Bei der Einbürgerungsfeier, musikalisch begleitet von Ingolf Lienau und Viola Mangels, waren auch Mitglieder des Kreistages und Vertreter der Kommunen dabei.
2023 wurden 368 Menschen aus 38 Ländern sowie 29 Staatenlose im Landkreis Stade eingebürgert. Der größte Anteil (195) stammt aus Syrien. Aufgrund ihrer besonders guten Integrationsleistungen konnten sie fast ausnahmslos unter einer Verkürzung des ansonsten für eine Einbürgerung erforderlichen rechtmäßigen Aufenthalts von acht Jahren bereits nach sechs oder sieben Jahren eingebürgert werden.
Besondere Integrationsleistungen
Zu den besonderen Integrationsleistungen zählen zum Beispiel die erfolgreiche Teilnahme an einem Integrationskurs, die Vorlage eines Sprachzertifikats „B 2“ (anstelle von „B 1“) oder ein Realschulabschluss mit einer überdurchschnittlich guten Note im Fach „Deutsch“.

Landrat Kai Seefried und Festrednerin Melanie Reinecke mit den neuen Staatsbürgern und Ehrengästen. Foto: Landkreis Stade/Daniel Beneke