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Landesmeister

TFormel 1 in der Schule: Ahlerstedter Rennauto startet fulminant durch

Das Team Delta startet bei der DM: Henrik (18), Timo (14), Jakob (14) und Johannes (16, von links).

Das Team Delta startet bei der DM: Henrik (18), Timo (14), Jakob (14) und Johannes (16, von links). Foto: Fehlbus

Fünf von sechs Sonderpreisen hat das Team Delta aus Ahlerstedt bei der Landesmeisterschaft der Schul-Formel-1-Teams gewonnen. Der selbst entworfene und im Windkanal getestete Mini-Bolide war zwar nicht der schnellste - aber zum Sieg gehört hier mehr.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 13.03.2024, 08:30 Uhr

Ahlerstedt. Wenn alles perfekt läuft, ist der Rennwagen schneller als der Sieger bei der vergangenen Weltmeisterschaft. Das hat bei den Landesmeisterschaften in Langen am vergangenen Wochenende noch nicht geklappt. Trotzdem dürfen sich die Schüler der Ahlerstedter Oberschule am Auetal über die Goldmedaille in Niedersachsen freuen. „Wir werden noch ein bisschen was verbessern, aber es kommt auf mehr an“, sagt Henrik. Der 18-Jährige war in der vergangenen Saison Teammanager. Diesmal hat das Johannes (16) übernommen. Dieser war zuvor für die Forschung zuständig. Timo und Jakob (beide 14) sind neu in der Mannschaft.

Ausgezeichnete Technik und ein Satz Mini-Alu-Räder als Neuerung

Den Sieg hat sich das Quartett aus Ahlerstedt unter der Leitung von Lehrer Gerd Iffland mit Bestnoten in anderen Bereichen geholt. Sie sicherten sich in fünf der sechs Wettbewerbskategorien die Sonderpreise für beste Konstruktion, bester Teamstand, bestes Portfolio Technik, bestes Portfolio Unternehmen und beste mündliche Präsentation. Damit werden sie gemeinsam mit dem Team Flying Eagle und dem Juniorteam Black Shadow, beide von der Liebfrauenschule Oldenburg, bei der Deutschen Meisterschaft starten. Im vergangenen Jahr verpassten die Ahlerstedter beim nationalen Wettbewerb knapp die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Schon damals war der Formel-1-Wagen, der mit einer CO2-Kartusche gestartet wird, schnell. Die Werte im Windkanal waren sogar im Schnitt besser als beim derzeitigen Modell. Aber es gibt auch eine Neuerung, die das Modell für die laufende Saison für die Konkurrenz gefährlich macht: „Wir haben diesmal Alu-Räder“, sagt Gerd Iffland.

Der neueste Team-Delta-Bolide (rot) wird auf der Rennbahn in Startposition gebracht.

Der neueste Team-Delta-Bolide (rot) wird auf der Rennbahn in Startposition gebracht. Foto: Iffland

Neuer Prototyp aus dem 3-D-Drucker und mit CO2-Kartusche

Der Prototyp wurde komplett neu entwickelt. Das gehört bei dem Wettbewerb in der Schule, der das Interesse an MINT-Fächern fördern soll, dazu. MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ahlerstedts Oberschule hat ein eigenes MINT-Zentrum. Es befindet sich im ehemaligen Drogerie-Markt an der Hauptstraße. Hier stehen 3-D-Drucker, Windkanal, Fräsen, Stellwände. Auch eine Teststrecke gibt es.

Lichtsignale zeigen wie bei großen Rennen an, wann es losgeht. Sind alle Lämpchen aus, muss reaktionsschnell auf einen Knopf gedrückt werden. Damit wird eine kleine CO2-Kartusche im Heck des Fahrzeugs angestochen. Durch den Rückstoß schießt das Fahrzeug, von einer Angelschnur am Boden gehalten, nach vorne. Mit etwa 60 bis 80 Stundenkilometern rast der Wagen über die schnurgerade 20-Meter-Bahn. Das schnellste Fahrzeug des Vizemeisters Flying Eagle schafft es in Langen in 1,153 Sekunden ins Ziel. Damit hat das Team Delta für die nächsten Wochen einen neuen Richtwert für Verbesserungen. Im Mai findet die Deutsche Meisterschaft in Köln statt.

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