TFünf Verletzte nach Zellenbrand in JVA: Polizei vermutet Brandstiftung

Nach dem Brand laufen die Ermittlungen: Die Polizei prüft, ob Brandstiftung mutwillig oder fahrlässig begangen wurde. Foto: Algermissen
Nach dem Brand in der JVA Bremervörde ermittelt die Polizei wegen möglicher Brandstiftung. Während die Ermittler von einem glimmenden Auslöser ausgehen, hat der Anstaltsleiter Zweifel.
Bremervörde. Nach dem Feuer in der Justizvollzugsanstalt Bremervörde am Mittwoch (21. Mai 2025) geht die Polizei von Brandstiftung als Ursache aus - ob mutwillig oder fahrlässig sei noch unklar, teilt Polizeisprecher Marvin Teschke auf Anfrage der Bremervörder Zeitung mit. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte eine auf das Bett geworfene Zigarette den Brand in der Zelle des 26-jährigen Häftlings ausgelöst haben“, sagt Teschke.
Anstaltsleiter zweifelt an offizieller Brandursache
Wie JVA-Anstaltsleiter Dr. Arne Wieben mitteilte, halte er es „für ausgeschlossen“, dass eine einzige achtlose aufs Bett geworfene Zigarette das Feuer in der Zelle verursacht haben könnte. Alle Materialien in den Zellen, auch die Matratzen der Betten, seien schwer entflammbar und speziell für solche Fälle getestet. „Eine glimmende Zigarette kann keinen Haftraum in der JVA Bremervörde in Brand setzen“, stellt Wieben klar.
Grundsätzlich dürfen die Häftlinge in der JVA Bremervörde rauchen - auch in ihren Hafträumen. Die Raucherquote - die nicht erhoben wird - der Insassen liegt laut Anstaltsleiter vermutlich über 90 Prozent.
Fünf Personen bei Brand verletzt
Wie berichtet, waren bei dem Brand eines Haftraums in der JVA am Mittwochvormittag insgesamt fünf Personen leicht verletzt worden - darunter der 26 Jahre alte Insasse der Zelle. Bereits vor Eintreffen der Rettungskräfte hatten Mitarbeiter der JVA den in der betroffenen Zelle untergebrachten Insassen in Sicherheit gebracht.
In der Zelle hatten die zwei Matratzen eines Etagenbettes gebrannt. Zwei Trupps der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz drangen in den Zellentrakt ein und löschten das Feuer von innen, ein dritter Atemschutztrupp löschte von außen durch das durch die Hitze zerborstene Zellenfenster. Neben der Bremervörder Ortswehr waren auch die Feuerwehren aus Bevern, Iselersheim, Nieder Ochtenhausen und Hönau-Lindorf mit insgesamt 41 Einsatzkräften vor Ort. Den entstandenen Sachschaden schätzt Anstaltsleiter Arne Wieben auf rund 30.000 Euro. (bz)