TGerechter Lohn – aber steigender Kostendruck

Die Lohnerhöhung an den Elbe Kliniken kommentiert Karsten Wisser, Redaktionsleiter in Buxtehude. Foto: Tageblatt
Die Beschäftigen der Elbe Kliniken erhalten mehr Lohn. Das ist gerecht und löblich. Alles gut also? Leider nicht.
Das ist heute erst einmal ein gutes und dringend notwendiges Signal an die Beschäftigten in den Elbe Kliniken. Diese arbeiten seit Corona und immer schlimmer werdenden Fachkräftemangel im Dauerstress. Lobende Worte von allen Seiten gab es dafür reichlich. Jetzt gibt es auch mehr Geld und das ist angesichts der Inflation in so vielen Bereichen absolut richtig, dass die unteren Lohngruppen so massiv profitieren, ist ein zusätzlicher Erfolg für die Betriebsräte.
Es ist wichtig, weil die Krankenhäuser mit Tarifbindung schon zum Jahresanfang die Löhne auf einem vergleichbaren Niveau erhöht haben und angesichts des Fachkräftemangels sich die Menschen in der Regel die Jobs aussuchen können.
Alles gut? Leider nicht.
Die Gehaltsverbesserungen kosten in diesem Jahr rund sechs Millionen Euro und im nächsten Jahr zwölf Millionen Euro und sie werden nur zum Teil durch die Krankenkassen als Kostenträger gegenfinanziert. Damit steigt der Kostendruck in den Elbe Kliniken wie in anderen Krankenhäusern weiter an.
Derzeit retten gerade viele kommunale Träger Kliniken vor Insolvenzen. Der Landkreis Stade hat in diesem Jahr 15 Millionen Euro gegeben, wird auf Dauer aber nicht in der Lage sein, den laufenden Krankenhausbetrieb mitzufinanzieren. Das ist nicht seine Aufgabe und überfordert den Kreishaushalt. Deshalb müssen das Land Niedersachsen und der Bund dafür sorgen, dass jetzt schnell die Finanzierung der Gesundheitsversorgung der Menschen sichergestellt wird.