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TGesundheitscampus Fredenbeck: Wie Patienten Telemedizin nutzen können

Telemedizin bedeutet für Mediziner unter anderem, dass sie auf schnellem Weg Patientendaten austauschen können.

Telemedizin bedeutet für Mediziner unter anderem, dass sie auf schnellem Weg Patientendaten austauschen können. Foto: Monika Skolimowska/ZB/dpa

Nicht nur für Ärzte ist Telemedizin interessant. Ein Webinar des Fredenbecker Gesundheitscampus‘ verrät, wie Patienten telemedizinische Überwachungssysteme zu Hause einsetzen.

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Von Alexandra Bisping
Donnerstag, 21.11.2024, 15:00 Uhr

Fredenbeck. Das Grundprinzip der Telemedizin erläutert im Webinar Kimberly May. Sie ist Mitarbeiterin des Zentrums für Telemedizin ZTM in Bad Kissingen. Im Mittelpunkt stehe immer eine Person oder Einrichtung mit besonderen fachlichen Kompetenzen, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Fredenbecker Rathaus.

So gebe es entweder die telemedizinische Datenübertragung zwischen diesem Spezialisten direkt zum Patienten oder zu Ärzten, deren Medizinischen Fachangestellten oder zu Pflegepersonal auf der anderen Seite.

Patientendaten über große Distanzen austauschen

Telemedizin könne bei Hausbesuchen eingesetzt werden, wie es im Projekt „Pflege und Gesundheit im ländlichen Raum“ (PUG) in den Gemeinden Drochtersen und Nordkehdingen im Landkreis vorgestellt werde. Fachärzte in Kliniken und Praxen ist es außerdem möglich, über große Distanzen Patientendaten auszutauschen.

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Aber auch Patienten könnten telemedizinische Überwachungssysteme zu Hause einsetzen, und das ganz selbstständig. Auf diesem Weg erhält ihr Arzt regelmäßig und direkt Werte wie Blutdruck, Puls und Gewicht sowie Angaben zum Wohlbefinden - ohne dass die Patienten in die Praxis kommen müssen.

Systeme, die den Sturz einer Person zu Hause oder im Pflegeheimzimmer melden oder die den Herd automatisch abschalten, wenn keine Bewegung über den Herdplatten erkennbar ist, gehörten ebenfalls zum Spektrum telemedizinischer Anwendungen.

Das ZTM unterstützt in zahlreichen Regionen Deutschlands bereits den Einsatz des Telemedizin-Systems NIDA/NIDAKlinik: Mit ihm werden medizinische Daten von Patienten aus dem Rettungswagen heraus direkt in die Notaufnahmen von Krankenhäusern übermittelt. Dadurch kann eine bessere Planung und schnellere Therapieeinleitung erfolgen.

Kimberly May präsentierte zunächst die Perspektive aus dem Rettungswagen und dann die in der Notaufnahme der Klinik. Bislang sind die Elbe Klinken des Landkreises Stade an dieses System noch nicht angeschlossen.

Arzt aus Nachbarsamtgemeinde mit an Bord

Bis zu 15 Teilnehmer hatten sich bei dem Webinar zugeschaltet. Für Christine Becker ein Erfolg. „Das waren gut vorbereitete Teilnehmer, die sich aktiv in die Diskussionen eingebracht haben und intensiv am Prozess Gesundheitscampus beteiligen“, sagt sie.

An dem Webinar nahm auch Florian Rau teil, ein Allgemeinmediziner aus Harsefeld. „Mein Interesse am Gesundheitscampus Fredenbeck ergibt sich aus einer Kombination meiner beruflichen Erfahrungen als Hausarzt und meiner tiefen Überzeugung, dass innovative Modelle die Zukunft der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen gestalten müssen“, teilte er in einem Schreiben an Christine Becker von Salutoconsult mit. Sie ist externe Beraterin der Samtgemeinde Fredenbeck beim Projekt Gesundheitscampus.

Der Mangel an Haus- und Fachärzten in diesen Regionen sei nicht nur ein drängendes Problem der Gegenwart, sondern auch eine Herausforderung, die sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen werde.

„Als jemand, der die Versorgungssituation in ländlichen Gebieten genau beobachtet, sehe ich den Gesundheitscampus Fredenbeck als eine wegweisende Initiative, die darauf abzielt, nachhaltige Lösungen für diese Versorgungsprobleme zu entwickeln“, schreibt Rau weiter.

Der Mediziner bringt sich mit seiner Expertise nicht nur in den Gesundheitscampus ein. Er bietet an, dem Chefarzt der Notaufnahme der Elbe Kliniken das NIDA-System vorzustellen. Übrigens kann das Webinar abgerufen werden unter www.fredenbeck.de/gesundheitscampus.

Der Gesundheitscampus Fredenbeck

Beim Gesundheitscampus Fredenbeck handelt es sich nicht um ein physisches Gebäude. Vielmehr soll die Gesundheitsversorgung in der Samtgemeinde in den Blick genommen werden - gemeinsam mit angesiedelten Ärztinnen und Ärzten, Gesundheitsdienstleistern wie beispielsweise Apotheken, Pflegeeinrichtungen, der Politik und Bürgerinnen und Bürgern.

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