THSV, Kiel, Flensburg: 15-Jähriger lebt beim VfL Horneburg seinen Bundesliga-Traum

Der Otterndorfer Hannes Kindler spielt seit dieser Saison in der B-Junioren-Bundesliga für den VfL Horneburg. Foto: Unruh
Mehrmals die Woche von Otterndorf nach Horneburg zum Training, nur für Handball?Für Hannes Kindler sind das keine Strapazen, sondern der Lohn harter Arbeit.
Horneburg. Es geht ordentlich zur Sache. Hannes Kindler drückt, schiebt und setzt seinen Körper ein. Der 15-Jährige ist Kreisläufer in der B-Jugend-Bundesliga-Mannschaft des VfL Horneburg. Er liebt die Körperlichkeit des Handballsportes. „Handball ist eine harte Sportart. Das finde ich gut“, sagt er mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Seit dieser Saison spielt er mit dem VfL Horneburg in der B-Jugend-Bundesliga.
Die Gegner heißen THW Kiel, Flensburg-Handewitt und HSV Hamburg. Allesamt große Namen in der Szene. Das ist nicht nur für den Otterndorfer, sondern auch für die junge Horneburger Mannschaft etwas ganz Besonderes.
„Wir wollen in der Liga bleiben“
„Wir sind meist Außenseiter in den Spielen“, sagt Kindler. Doch das stört ihn nicht. Ganz im Gegenteil. Diese Tatsache spornt den ehrgeizigen Kreisläufer noch mehr an. Fast jeden Tag trainiert er - mit der Bundesligamannschaft in Horneburg und auch in der Landesauswahl. Angefangen hat er im Alter von drei Jahren bei der HSG Land Hadeln, schon in der D-Jugend zog es ihn zum TV Spaden, dann ging es nach Fredenbeck und im vergangenen Jahr folgte der Wechsel zum VfL Horneburg. Dort wurde er mit seinem Team auf Anhieb Meister in der C-Jugend-Oberliga.
Nun folgt das Bundesliga-Abenteuer. Das Ziel ist klar: „Wir wollen in der Liga bleiben“, sagt Kindler.
Die Horneburger Halle ist eine mit besonderer Atmosphäre, wie Kindler findet. Die Stimmung sei immer gut. Das Spiel gegen Flensburg wollten fast 300 Zuschauer sehen.
Jugend-Handball
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Schwere Verletzung und mehrere Wochen Zwangspause
Kindler räumt am Kreis eher auf - sowohl defensiv als auch offensiv. Angefangen hat er als Rückraumspieler, mittlerweile fühlt der 1,87 Meter große und 91 Kilogramm schwere Kindler sich am Kreis pudelwohl. Auch, wenn man „von allen Seiten geschubst wird.“ Blaue Flecken und kleinere Blessuren gehören dazu.
Im Frühjahr hat es den 15-Jährigen aber auch einmal schlimmer erwischt. In einem Heimspiel gegen Bremen brach er sich den Daumen, spielte zunächst weiter, nachdem er sich den Daumen selbst wieder eingerenkt hatte. Erst eine Zeit lang später die bittere Diagnose. Er musste wochenlang pausieren, wurde aber rechtzeitig zur Vorbereitung auf seine erste Bundesligasaison wieder fit. Kindler ist hart im Nehmen. Das gehöre zum Handball dazu. „Ich habe eher Angst, dass ich einen Zweikampf verliere, als dass ich mir weh tue“, so der 15-Jährige.
Jede Woche von Otterndorf nach Horneburg zum Training
Sein ganzes Leben dreht sich um diesen Sport. Und das soll auch noch lange so bleiben. Er will mit Horneburg die Bundesliga aufmischen und sich auch persönlich weiterentwickeln. Im Januar nächsten Jahres ist eine Sichtung des Deutschen Handballverbandes für die Jugend-Nationalmannschaft. Hannes Kindler wäre gern Teil des Teams. Die Basis dafür sind gute Leistungen im Verein. Seine Eltern Stephanie und Sven Kindler unterstützen ihn, wo es nur geht. Mutter Stephanie ist bei fast jedem Spiel live in der Halle und fiebert mit. Vielleicht ja schon bald in deutlich größeren Arenen. Denn Hannes Kindler ist ehrgeizig. „Ich hätte schon Lust, Profi zu werden“, sagt er.