THammah erhöht die Miete fürs neue Dorfgemeinschaftshaus kräftig

Der Gemeinderat tagte im Dorfgemeinschaftshaus Hammah - dabei ging es auch um die Gebühren für die Nutzung des Hauses. Foto: Klempow
Hammahs Dorfgemeinschaftshaus ist erst wenig mehr als ein Jahr alt. Es ist groß, mit neuester Technik ausgestattet und kann für Firmenevents aber auch private Feiern gemietet werden. Jetzt zog der Rat Zwischenbilanz - und beschloss neue Gebühren.
Hammah. Beim Bau seines neuen Dorfmittelpunkts als Ersatz für das abgerissene Landhaus hat Hammah nicht gekleckert. Das Dorfgemeinschaftshaus mit modernem Schießstand nebenan ist seit einem Jahr in Betrieb.
Der große Saal mit Bühne, Ausschanktresen und Küche kann sowohl von Vereinen genutzt als auch von Betrieben oder Privatpersonen gemietet werden. Wer zusätzlich den Aufenthaltsraum und die Multimedia-Anlage nutzen will, zahlt extra. Vereine aus der Gemeinde Hammah dürfen für ihre Vereinszwecke das Haus kostenfrei nutzen. Drei Veranstaltungen mit Eintrittsgeldern hat jeder Verein aus der Gemeinde pro Jahr frei. So schreibt es die Benutzungsordnung fest.
Wie es mit der Grundschule Hammah aussehe, kam die Frage aus den Reihen der Zuhörer. Dürfe die das Haus kostenfrei nutzen? Da werde man sich schon einig, sagte Bürgermeister Stefan Holst. Holger Falcke als Gemeindedirektor und Samtgemeindebürgermeister sah das ein bisschen anders: „Die Schule ist eine Einrichtung der Samtgemeinde, und wir als Samtgemeinde zahlen auch Gebühren. Da will ich keine Schieflage haben.“ Die Schule könne sich zwecks Übernahme der Gebühren an die Samtgemeinde wenden, so Falcke.
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Knapp 30 gebührenpflichtige Veranstaltungen
Zwischen November letzten und September dieses Jahres zählte die Gemeinde 44 Veranstaltungen. Davon waren 29 gebührenpflichtig. Gebühren zahlen Privatleute und Unternehmen. Bei Ersteren unterscheidet die Gemeinde zwischen Ortsansässigen und Auswärtigen. Wer in der Gemeinde lebt, zahlt 150 Euro (für Extras jeweils 50 Euro). Andere Mieter zahlen 200 Euro (zusätzlich für den Aufenthaltsraum 100 Euro), die geschäftliche Nutzung kostet 300 Euro.
Unterm Strich hat die Gemeinde Hammah 7400 Euro eingenommen, die Reinigungskosten sind darin nicht enthalten. Nach einem Jahr zog der Rat nun eine Zwischenbilanz und warf einen Blick auf die Zahlen.
Absagen wegen Caterer-Pflicht
Die Gebühren sind im Vergleich zu umliegenden Dorfgemeinschaftshäusern sehr niedrig. Eine Erhöhung sei zu überdenken, so die Verwaltung. Zur Debatte stand ebenso die Verpflichtung, für die Bewirtschaftung einen konzessionierten Gastronomen mit Saal-Erfahrung oder einen anerkannten Catering-Betrieb zu engagieren. „Ein großes Hemmnis, vor allem für Familienfeiern“, sagte Udo Paschedag (Grüne). Es habe zahlreiche Absagen gegeben. Der Sozialausschuss hatte empfohlen, an der Caterer-Lösung festzuhalten.
Die Gebühren kräftig anzuheben, hatte der Verwaltungsausschuss beschlossen. Der Vorschlag lag auf dem Tisch: Privatpersonen aus der Gemeinde sollen künftig 250 (statt 150) Euro zahlen, für private Veranstaltungen Auswärtiger sind 400 Euro (statt 200) fällig, Unternehmen zahlen für die Nutzung des Hauses ab der nächsten Saison 600 Euro (statt 300) - immer noch vergleichsweise günstig.
Marvin Rapp (OLH) wollte die Hammaher entlastet sehen und schlug vor, die Gebühren für private Nutzer auf nur 200 Euro anzuheben. Sein Antrag scheiterte nur knapp. Bei drei Enthaltungen nahm der Rat den ersten Vorschlag an.