THammah investiert einen Batzen Geld: Das sind die größten Baustellen

Die grüne Scheune am Alten Rathaus will die Gemeinde Hammah als Leader-Projekt zu einem kleinen Veranstaltungsraum ausbauen. Auch dafür steht Geld im verabschiedeten Haushalt bereit. Foto: Klempow
Die Gemeinde Hammah zieht um, baut eine Scheune aus und muss ihren Kindergarten gründlich sanieren. Weitere Projekte finden sich in der Finanzplanung.
Hammah. Nach den großen Investitionen der letzten Jahre lässt es die Gemeinde Hammah in diesem Jahr etwas ruhiger angehen. Als „grundsolide“ bezeichnete OLH-Sprecher Jörn-Hinnerk Abbe den Haushalt, den der Gemeinderat verabschiedete. Wie erwartet seien die Einnahmen aus der Gewerbesteuer gestiegen, so Patrick Schulz (CDU). „Wir stehen damit sehr, sehr gut da“, schloss sich Annekatrin Wolff-Meuter für die Gruppe Rot-Grün an.
Grundsteuer-Einnahmen auf gleichem Niveau
Die Grundsteuern hatte der Rat noch im vergangenen Jahr festgelegt: Die Grundsteuer A (Agrarbetriebe) liegt bei 430 v.H., die Grundsteuer B für Wohnhäuser bei 295 v.H und die Gewerbesteuer bei 410 Prozentpunkten. Letztendlich nimmt die Gemeinde wie vorgeschrieben darüber genauso viel ein wie vor der Grundsteuerreform. Ein dickes Plus verzeichnet sie an anderer Stelle.
„Besonders ist, dass wir erstmals den neuen Abschluss mit dem Landkreis zur Teilfinanzierung der Kindergärten im Etat haben“, machte Gemeindedirektor Holger Falcke deutlich. Unterm Strich verdoppeln sich die laufenden Erstattungen des Landkreises, ein Ganztagsplatz wird pro Jahr nun mit 3150 Euro gefördert, vorher lag der Zuschuss bei 1500 Euro. Formell liegt die Zuständigkeit für Kinder in Tageseinrichtungen beim Landkreis Stade. Der überträgt diese aber durch entsprechende Vereinbarungen an die Kommunen und bezuschusst den Betrieb. In Hammah liegt der neu verhandelte Zuschuss damit in diesem Jahr bei insgesamt 520.000 Euro (vorher 242.000 Euro).
Kindergarten muss energetisch saniert werden
Der Kindergarten beschäftigt die Gemeinde auch anderweitig. Hammah muss in den Kindergarten investieren, das Dach ist sanierungsbedürftig. Deshalb will sie das gesamte Gebäude energetisch auf Vordermann bringen. Rund 1,9 Millionen Euro soll das kosten. Ein ganz schöner Batzen für die Gemeinde.
Umso wichtiger ist die Frage, ob die bei der N-Bank beantragten Fördergelder fließen. „Wir erwarten einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro“, schilderte Falcke. Er hoffe auf eine zeitnahe Entscheidung. Sollte die nicht positiv ausfallen, muss die Gemeinde ihren Eigenanteil kurzfristig für eine Sanierung einsetzen und das undichte Dach erneuern.
Hammah zahlt Schulden ab
Kredite muss die Gemeinde in diesem Jahr nicht aufnehmen. Der Schuldenstand liegt bei 2,05 Millionen Euro, damit „haben wir den einstigen Schuldenstand von weit über drei Millionen Euro deutlich reduziert“, blickt Falcke optimistisch auf die Zahlen.
Wohnungsbau
T Viebrockhaus kauft nächstes Grundstück im Kreis Stade
Knapp kommt die Gemeinde auch in diesem Jahr bei ihren laufenden Ausgaben (4,6 Millionen Euro) mit den Einnahmen (4,78 Millionen Euro) nicht auf den grünen Zweig. Auch in diesem Jahr macht sich der Verkauf von Bauland für Hammah deshalb bezahlt. Weil sie Grundstücke im Baugebiet Am Hülshorn II und Am Steinacker verkauft hat, kann die Gemeinde die Ausgaben im Ergebnishaushalt decken. Am Steinacker soll der Bau eines Mehrfamilienhauses für geflüchtete Menschen im Frühjahr beginnen.
Neues Baugebiet wird geplant
In Grund und Boden für ein neues Baugebiet hat die Gemeinde bereits investiert. Das Flurstück Im breiten Rehmen, angrenzend an die Straße Am Steinacker, will die Gemeinde zu Bauland entwickeln.
Auch in der Ortsmitte stehen Änderungen an: Das Planungsbüro Contur zieht zum Sommer aus dem Alten Rathaus in das Nachbarhaus, die ehemalige Sparkasse. Dort hatte die Gemeinde Hammah erst vor einigen Jahren ihr neues Büro bezogen. Sie zieht nun wieder zurück in ihr eigentliches Domizil, das Alte Rathaus - Umzüge mit Häusertausch.
Kultur in der grünen Scheune
Die zum Rathaus gehörende grüne Scheune soll mit kulturellem Leben gefüllt und als Veranstaltungsraum genutzt werden. Zwar hat Hammah mit dem Dorfgemeinschaftshaus einen mit allen Schikanen ausgestatteten Veranstaltungsraum, der sei aber für kleinere Kulturevents wiederum zu groß. Die Gemeinde hat für den Ausbau der Scheune inklusive Heizungsanlage Geld bei der Leader-Region Kehdingen-Oste beantragt.
Der Ausbau der Scheune ist mit 350.000 Euro kalkuliert, der Leader-Zuschuss beläuft sich auf 195.000 Euro. Der Antrag wird zurzeit vom zuständigen Amt für regionale Landesentwicklung geprüft. Außerdem warte die Gemeinde noch auf die Baugenehmigung, so Holger Falcke.