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Naturschutz

THarsefeld: Für den Feuersalamander wird ein Weg gesperrt

Feuersalamander im Braken.

Feuersalamander im Braken. Foto: Sarina Pils/ÖNSOR

Den Feuersalamander vor dem Verkehrstod schützen: In einem Gemeinschaftsprojekt wird dafür jetzt eine stationäre Amphibienschutzeinrichtung im Braken gebaut - und ein Weg gesperrt.

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Von Alexandra Bisping
Dienstag, 24.09.2024, 08:38 Uhr

Braken. Für das Naturschutzprojekt hatten sich die Ökologische Nabu-Station Oste-Region (ÖNSOR), das Forstamt Harsefeld und das Naturschutzamt Stade zusammengefunden. Zum Schutz des seltenen Feuersalamanders muss ab Ende September für etwa sechs bis acht Wochen eine Teilstrecke des Hauptweges im Braken gesperrt werden. Die Projektpartner bedanken sich jetzt schon für das Verständnis.

„Der sehr naturnah und strukturreiche Braken bei Harsefeld beherbergt eine der wenigen Vorkommen des Feuersalamanders im Landkreis“, sagt Arne Riedel von den Niedersächsischen Landesforsten. Er freut sich über das Vorkommen des seltenen Lurchs.

Lurchschutz fordert Landkreis heraus

„Das macht uns einerseits sehr stolz. Andererseits tragen wir damit aber auch eine besondere Verantwortung für diese Tierart“, so der Forstamtsleiter weiter. In der Verantwortung sieht sich auch der Landkreis Stade. „Aufgrund der Seltenheit im Landkreis stellt uns die Verkehrstodproblematik des Salamanders vor eine große Herausforderung“, ergänzt Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes in Stade.

Und Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR, erklärt: „Seit drei Jahren bauen wir deshalb in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Harsefeld, dem Naturschutzamt Stade, Anwohnern und ehrenamtlichen Helfern temporär einen mobilen Amphibienschutzzaun entlang des Hauptweges auf.“

Hauke Klattenberg, Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten und Ansprechpartner für Waldökologie und Waldnaturschutz, beschreibt die Ausmaße der Problematik. „Leider mussten wir feststellen, dass dieser Abschnitt nicht nur während der Frühjahrsaktivitäten, sondern in der kompletten Aktivitätszeit von den Salamandern genutzt wird“, sagt er. Die Lurche seien damit fast ganzjährig der Gefahr des versehentlichen Totfahrens und Tottretens durch Waldbesucher ausgesetzt.

So soll der Feuersalamander geschützt werden

Um den Feuersalamander ganzjährig zu schützen, soll nun mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Postcode Lotterie, des Landkreises Stade, der Niedersächsischen Landesforsten, des Nabu-Bundesverbandes und der Beatrice Nolte Stiftung eine stationäre Amphibienschutzeinrichtung gebaut werden. Die Fachfirma rechnet mit einer Bauzeit von circa sechs bis acht Wochen.

Baubeginn ist für Ende September/Anfang Oktober vorgesehen. In dieser Zeit ist ein Teil des Hauptweges gesperrt. Die Kooperationspartner bitten Waldbesucher, das bei einem Ausflug zu berücksichtigen.

Weitere Informationen über den Baubeginn, das Ende oder Hinweise zur Umleitung sind an den Eingängen des Brakens sowie auf den Internetseiten des Forstamtes Harsefeld zu finden unter https://www.landesforsten.de/forstaemter/harsefeld, des Landkreises Stade unter https://www.landkreis-stade.de und der ÖNSOR unter http://www.nabu-station-oste-region.com.

Hintergrundinformationen zu Ökologischen Stationen

Im Rahmen der Einrichtung einer unterstützenden Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten durch das Land Niedersachsen wurden nach dem Vorbild der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen auch in Niedersachsen Ökologische Stationen eingerichtet.

In enger Abstimmung mit den Flächeneigentümern, den zuständigen Behörden und durch die Einbeziehung des Ehrenamts und weiterer Akteure ist diese Art der Einrichtung besonders geeignet, um eine langfristige Schutzgebietsbetreuung zu gewährleisten.

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