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Harsefeld

THaus-Explosion: Viebrock zieht erste Konsequenzen nach dem Unglück

Das Viebrock-Haus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg, das nach einer Explosion nicht mehr bewohnbar ist.

Das Viebrock-Haus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg, das nach einer Explosion nicht mehr bewohnbar ist. Foto: TV-Elbnews

Der Fall des explodierten Viebrock-Hauses sorgte deutschlandweit für Aufsehen. Während die Ursachenforschung läuft, ergreift das Harsefelder Bauunternehmen erste konkrete Maßnahmen.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 24.02.2025, 17:15 Uhr

Harsefeld. Vermutlich durch die Verpuffung einer Speicherbatterie für Solarstrom war am vergangenen Mittwochnachmittag ein erheblicher Schaden an einem Viebrock-Haus in Schönberg im Kreis Herzogtum Lauenburg entstanden. Die genaue Ursache der Explosion steht nach wie vor nicht fest.

Firmenchef Lars Viebrock hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass in dem betroffenen Gebäude eine LG-Hausbatterie fachgerecht verbaut und regelmäßig gewartet worden war.

Alle Batterien der Produktionsreihe im Standby-Modus

Inzwischen hat das Harsefelder Bauunternehmen in Abstimmung mit dem koreanischen Hersteller LG weitreichende Maßnahmen ergriffen und alle Batterien aus derselben Produktionsreihe, wie die in Schönberg verbaute, in den Standby-Modus versetzt.

Der Speicher der Firma LG hängt halb in den Flur. In Korea wird bereits an möglichen Ursachen für die Explosion geforscht.

Der Speicher der Firma LG hängt halb in den Flur. In Korea wird bereits an möglichen Ursachen für die Explosion geforscht. Foto: TV-Elbnews

„Darüber hinaus haben wir auch eine Drosselung aller weiteren von uns installierten LG-Hochvoltspeicher vorgenommen. Es gibt aktuell keinerlei Indizien dafür, dass diese auch betroffen sein könnten“, sagt Lars Viebrock.

Viebrockhaus kommt für finanzielle Ausfälle auf

Zu dieser zusätzlichen Sicherheitsmaßnahme habe sich das Unternehmen vorsorglich entschlossen. „Für die entstandenen Ausfälle kommen wir finanziell auf“, so Lars Viebrock zur Reaktion seines Unternehmens.

Da Viebrockhaus die Sache proaktiv angegangen sei und sofort gehandelt habe, seien die Anfragen von besorgten Viebrockhaus-Bewohnern überschaubar.

Betroffene für halbes Jahr in Ferienwohnung untergebracht

Mit den Bewohnern des betroffenen Hauses in Schönberg, das bundesweit für Schlagzeilen sorgte, steht Viebrock in engem Kontakt. „Die Bauherren sind für die nächsten sechs Monate auf Kosten von Viebrockhaus in einer Ferienwohnung untergebracht. Persönliche Dinge und Kleidung konnten wir sichern“, sagt Lars Viebrock.

Die privaten Gegenstände der Bewohner wurden gesichert, ein Sicherheitsdienst bewacht jetzt das Gebäude.

Die privaten Gegenstände der Bewohner wurden gesichert, ein Sicherheitsdienst bewacht jetzt das Gebäude. Foto: TV-Elbnews

Zusätzlich seien von Seiten Viebrocks bereits statische Sicherungsmaßnahmen am Gebäude vorgenommen worden, um die Ermittlungen bestmöglich zu unterstützen, heißt es von Seiten der Firma. Das Einfamilienhaus war nach ersten Einschätzungen einsturzgefährdet.

Im Fokus der Ermittlungen: Batteriespeicher der PV-Anlage

Glück im Unglück für die Besitzer des erst 2020 gebauten Hauses: Sie waren zum Zeitpunkt der Explosion im Urlaub. Die Scherben auf der Terrasse liegen weit verstreut. Durch die Druckwelle im Innern wurde eine Seitenwand fast vollständig herausgesprengt. Schnell geriet der Batteriespeicher der Photovoltaikanlage in den Fokus der Ermittlungen.

Die Wucht der Explosion hat die Fenster in tausend Teile zersplittern lassen.

Die Wucht der Explosion hat die Fenster in tausend Teile zersplittern lassen. Foto: TV Elbnews

Derlei Vorfälle mit Batteriespeichern seien äußerst selten „und in diesem Ausmaß, nach unserer Kenntnis, noch nie vorgekommen“, so Lars Viebrock. Dieser Fall sei eine absolute Ausnahme und biete keinen Grund zur weitreichenden Besorgnis.

„Sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind, beginnen wir mit dem Rückbau des Hauses. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Juli 2025 geplant, sofern die Behörden es zulassen“, nennt Lars Viebrock die weiteren Schritten.

Sicherheitsdienst bewacht das Haus in Schönberg

Die Bilder des Unglückshauses zeigen zum Teil, wie es im Gebäude aussieht. Aktuell bewacht ein Sicherheitsdienst Tag und Nacht das Gebäude, um Diebstahl zu verhindern.

„Die Sicherheit unserer Kunden hat für uns höchste Priorität. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Situation aufzuklären und weitere Erkenntnisse schnellstmöglich mitzuteilen“, versichert Lars Viebrock.

Firmengrundsatz: Ein Leben lang für den Kunden da

Zentraler Bestandteil der Philosophie von Viebrockhaus ist nach Unternehmensangaben der Grundsatz, ein Leben lang für die Kunden da zu sein. Viebrockhaus wirbt damit, Bauherren nicht nur während der Bauphase zu begleiten, sondern auch nach der Fertigstellung der Häuser als Partner zur Seite zu stehen.

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Bereits seit 2007 verbaut Viebrockhaus keine Öl- oder Gasheizungen mehr. Das Unternehmen mit Standorten in ganz Deutschland hat mehr als 1000 Mitarbeiter und seit der Gründung 1954 über 35.000 Wohneinheiten gebaut.

Im vergangenen Jahr hatte das Familienunternehmen sein 70-jähriges Bestehen und seine Entwicklung vom regionalen Bauunternehmen zu einem der Marktführer im Bereich energieeffizientes und nachhaltiges Bauen gefeiert.

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