THedendorfer Kicker fühlen sich in der neuen Umkleidekabine wie Profis

Fußballtrainer Björnn Stobbe (rechts) bespricht in der neuen Kabine das anstehende Training mit seinen Spielern. Foto: Berlin
Die VSV Hedendorf/Neukloster haben an der Feldstraße einen neuen Kabinentrakt gebaut und dafür viel Geld in die Hand genommen. Ein simples Konzept hat der DFB beigesteuert.
Hedendorf. Der neue Kabinentrakt der Vereinigten Sportvereine Hedendorf/Neukloster (VSV) ist schön geworden. 30 mal 20 Meter voller Pragmatismus, Funktionalität und angenehmer Atmosphäre. „Wir wollten etwas besonderes machen. Ich glaube, das ist uns gelungen“, sagt Vereinspräsident Lutz Becker. Die Idee war, einen Raum für die Sportler zu schaffen, in dem sie sich wohl fühlen. Für diesen Wohlfühlfaktor zahlte der Verein mehr als eine halbe Millionen Euro.
650.000 Euro betragen die Baukosten. Der Landessportbund hat einen Zuschuss von 100.000 Euro überwiesen, 330.000 Euro die Hansestadt Buxtehude. 90.000 Euro sind über eine Spendenaktion zusammengekommen. Spender konnten für zehn Euro pro Stück LEGO-Steine kaufen. Aus diesen Steinen war zunächst das Modell des neuen Kabinentraktes entstanden. Den Rest finanzierten die VSV selbst, über einen Kredit, liquide Mittel und Eigenleistung.
Simples Kabinenkonzept vom DFB
In dem neuen Gebäude entstanden acht neue Räume, darunter eine 48 Quadratmeter große Kabine für die VSV-Teams und eine 36 Quadratmeter große Gästekabine. Vor allem die Fußballer der VSV und die Jugendfußballer des JFV Buxtehude nutzen den neuen Trakt. Das sind insgesamt etwa 30 Mannschaften. Sechs Zimmer dienen als sogenannte Transferräume. Und dabei kommt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ins Spiel.
TAGEBLATT-Zugabe
T Warmduscher in Hedendorf und stehende Ovationen im Stader Rat
Die Idee für dieses eigentlich ganz simple Konzept holte sich Architekt John Basedahl beim DFB. Sportler gehen vor dem Training oder vor dem Spiel in ihre Kabinen, ziehen sich um und legen ihre Sachen danach in einen der abschließbaren und zehn Quadratmeter großen Transferräume. „Nur so ist es möglich, so große Räume zu bauen“, sagt Lutz Becker. Die Hauptkabinen sind nach diesem Prinzip nie blockiert.
Soundanlage für die Videoanalyse
Das Gebäude verfügt über zwei Toiletten für Gehandicapte, zwei weitere WCs, Duschen, einen Heizungsraum und einen Raum für die Wäsche. Ein 20 Meter langer Gang gilt gleichzeitig als Mini-Museum. 100 Jahre Vereinsgeschichte leben dort an der „Wand der Legenden“ wieder auf. In der Hauptkabine schaffen kleine Details Atmosphäre. LED-Lampen in verschiedenen Farben tauchen die Umkleide in sanftes Licht. Demnächst schafft der Verein eine Soundanlage an, mit Beamer und Leinwand für die Videoanalysen.

20 Meter voller Geschichte: Vereinschef Lutz Becker, Fußball-Abteilungsleiter Thorsten Friese und Pressesprecher Thomas Butter (von links) schauen sich die Wand der Legenden an. Foto: Berlin
Die Fußballer der VSV erzählen vor dem Training, dass sich jetzt alles professioneller anfühle. Es mache Spaß, zum Training oder zum Heimspiel zu kommen. Die Sportler haben selbst mit angepackt. Bei den Malerarbeiten oder bei den Außenanlagen. „Dieser neuer Kabinentrakt ist auch eine Wertschätzung gegenüber unseren Sportlerinnen und Sportlern“, sagt Lutz Becker.
VSV planen Tribüne zwischen Fußballplätzen
Vereinssprecher Thomas Butter hat bei seinen Recherchen für die Chronik zum 100-jährigen Vereinsjubiläum vor zwei Jahren festgestellt, dass die VSV immer dann einen Mitgliederzuwachs verzeichneten, wenn der Verein in die Infrastruktur investierte. „In jeder Dekade musst du etwas Neues anbieten oder zeigen, dass sich was entwickelt“, sagt Butter. Derzeit sind mehr als 1100 Menschen bei den VSV organisiert. So viel wie noch nie.
Vielleicht war das VSV-Gelände in den vergangenen Jahren deshalb so häufig eine Baustelle. Erst kam der Vorplatz, jetzt die Kabinen. Pläne für die Zukunft gibt es genug. Der Kunstrasenplatz könnte eine neue Flutlichtanlage gebrauchen. Und zwischen dem Rasen- und dem Kunstrasenplatz ist eine Zuschauertribüne geplant.