THilfe für die Generation Ü60: Seniorenbeirat braucht Unterstützung

Monika Murphy-Witt und Hans Peter Klensang benötigen Unterstützung für Seniorenangebote. Foto: Laudien
Sie engagieren sich für ältere Menschen - und brauchen jetzt selber Unterstützung: Denn die Mitglieder des Harsefelder Seniorenbeirats haben viele Ideen und einen großen Traum.
Harsefeld. Digitalisierung, Mobilität und Vereinsamung im Alter - diese drei Schwerpunkte hat der Harsefelder Seniorenbeirat aktuell im Blick, der 2022 ins Leben gerufen wurde. Hans Peter Klensang und Monika Murphy-Witt können sich noch gut an die Anfänge erinnern: „Wir wussten nicht, was auf uns zukommt“, sagen sie rückblickend.
Von sieben Mitgliedern wurden sie einst als Doppelspitze in den Vorstand gewählt. Ihre erste Amtshandlung: die Suche nach einem Alleinstellungsmerkmal. Daraus entstand die Gender-Bezeichnung SeniorInnenbeirat - mit großem I und ohne Sternchen. Postkarten wurden entworfen und verteilt - zu sehen ist eine Sonnenbrille am Strand und dazu der Text: Wir schärfen den Blick... „Wir wollten etwas Frisches, um auf die Belange der Senioren aufmerksam zu machen“, sagt Murphy-Witt.
Probleme mit digitalen Geräten
„Es gibt noch viele Ideen, aber für die Umsetzung fehlt Hilfe von fitten Senioren“, sagt Klensang. Das siebenköpfige Beiratsteam hofft außerdem auf mehr Unterstützung aus der Politik. „Denn wir haben einen großen Traum“, verraten Klensang und Murphy-Witt, den sie der Politik kürzlich in einer Ratssitzung vorgetragen haben: Sie wünschen sich ein Mehrgenerationenhaus in Harsefelds Ortsmitte, wo sich Menschen jedes Alters treffen - so wie in Horneburg. Der Bedarf ist gesichert, denn die Generation 60plus nimmt zu. In zehn Jahren wird laut Prognose ein Viertel der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein.
Einiges wurde bereits auf die Beine gestellt: Seit Anfang des Jahres gibt es auch in Harsefeld - nach Buxtehude und Stade - eine Lotsenstation vom Digital-Kompass. Digitalbeauftragter in Harsefeld ist Hans Peter Klensang. Ohne Anmeldung und kostenlos können Seniorinnen und Senioren im FIZ jeden dritten Donnerstag im Monat zur Sprechstunde kommen. Um Fragen und Probleme zu Smartphone und Tablet kümmern sich Ehrenamtliche. „Wir haben auch Lotsen der Volksbank, die beim Onlinebanking helfen“, sagt Klensang. Gerade in Bargstedt und Brest sei das ein wichtiges Thema, da es dort keine Bankfiliale mehr gibt. „Ob Online-Anmeldungen zu Arztterminen oder Apps fürs Bustickets - ältere Menschen sollen nicht abgehängt werden“, sagt Murphy-Witt.
Formular-Lotsin hilft bei Anträgen
Beiratsmitglied Evelyn Offenborn hilft als ausgebildete Formular-Lotsin zudem nach Terminvereinbarung beim Ausfüllen von Anträgen etwa für Pflege- oder Wohngeld, Grundsicherung oder Mobilitätshilfe. Außerdem gibt es regelmäßig eine Sprechstunde am zweiten Mittwoch im Monat.
Mit dem Projekt 3000 Schritte will der SeniorInnenbeirat in Harsefeld ältere Menschen zu mehr Bewegung motivieren. „Unser Ziel ist es, diese Spaziergänge in allen Dörfern der Samtgemeinde Harsefeld anzubieten. Doch es fehlen noch ausgebildete Begleiter“, sagt Klensang.
Kuchen-Kino einmal im Monat
Gegen die Vereinsamung älterer Menschen wurde zusammen mit den Harsefelder Lichtspielen das Kuchen-Kino ins Leben gerufen. An jedem ersten Mittwoch im Monat gibt es dort Kaffee und Butterkuchen sowie einen unterhaltsamen Kinofilm - am 6. November wird die französische Komödie „Monsieur Claude und sein großes Fest“ gezeigt.
Der SeniorInnenbeirat hofft auf Unterstützung von rüstigen Seniorinnen und Senioren. Für Fragen und Anregungen gibt es jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 9.30 Uhr öffentliche Vorstandssitzungen im Rathaus. Nächster Termin ist am 13. November.

Frische Werbung vom Harsfefelder SeniorInnenbeirat für Anliegen der Generation Ü60 Foto: SeniorInnenbeirat