Hollywood in Harsefeld: Bundesfilmfestival Doku im Kino-Hotel Meyer

Martin Engelmann vom Kino-Hotel Meyer (links) und Rainer Drews, Vorsitzender vom BDFA-Nord, freuen sich auf das Kurzfilmfestival in Harsefeld. Foto: Laudien
Vom Urlaub in Afghanistan bis Zeitzeugen der DDR - 34 Filme werden am Wochenende in Harsefeld gratis gezeigt. Hier eine kleine Vorschau.
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Harsefeld. Auch in diesem Jahr hat Rainer Drews, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Filmautoren Nord (BDFA-Nord), wieder mit seinem Team ein vielfältiges Programm für das mittlerweile dritte Kurzfilmfestival Doku im Harsefelder Kino-Hotel Meyer auf die Beine gestellt. Von Freitag, 25. April, ab 16 Uhr, sowie am Samstag, 26. April, bis Sonntag, 27. April, jeweils ab 10 Uhr, werden insgesamt 34 Filme bei freiem Eintritt gezeigt.
Gemeinsam Filme sehen, darüber sprechen und Erfahrungen austauschen, das sei das Besondere an dem Bundesfilmfestival in Harsefeld, sagt Drews. Der einstige Lehrer aus Stade lebt heute seine Leidenschaft zum Film, ist Filmemacher und plant ständig neue Projekte wie etwa einen Reisefilm über seinen dreiwöchigen Camping-Urlaub im Oman und über seine 92-jährige Schwiegermutter, die 1945 aus Danzig floh. Zudem komponiert Drews Filmmusik, veranstaltet Festivals und Filmworkshops.
Die Nacht des Reisefilms
Das bewährte Konzept des Kurzfilmfestivals Doku setzt sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal fort. Alle Filme haben sich bereits qualifiziert. Nach Begrüßung der anwesenden Filmemacher und der sechsköpfigen Jury gibt es zwischen den jeweiligen Filmen anregende Diskussionen. Am Freitag um 20 Uhr beginnt die Nacht des Reisefilms. Darunter diesmal spannende Filme wie „In einer anderen Welt“ von Cord von Restorff über den Norden Pakistans. In ein entlegenes Reiseziel führt auch der Film „Fin del Mundo“ von Toni Ackstaller, der die Zuschauer mitnimmt an den südlichsten Zipfel der Erde auf Feuerland.
Zu seinen besonderen Favoriten gehört unter anderem auch der Film „Damals in Afghanistan“, verrät Drews. Filmemacher Hans Peter Klüver erzählt die Geschichte eines ehemaligen Deutschlehrers in Teheran, der Urlaub in Afghanistan macht. Besessenheit,Träumerei und Bauwahn verbinden sich in dem Film „Palais idéal - Das Bauwerk von Ferdinand Cheval“ von Filmemacher Stephan Vogel aus Wiesbaden. „Eine irre Geschichte Anfang der 1920er Jahre über einen Mann, der Steine sammelt und daraus ein Haus baut“, erläutert Rainer Drews.
Vom marokkanischen Surfer bis zum Jugendprojekt
Auch der Film „Glaube an dich selbst“ sei unbedingt sehenswert, so Drews weiterer Insider-Tipp. Hier wird die Geschichte eines Surfers in Marokko erzählt, der sein Hobby zum Beruf macht. „Nicht nur die Lebensgeschichte ist beeindruckend, sondern auch die wunderbaren Aufnahmen vom Surfen sind es“, so der Stader Filmemacher.
Zu seinen weiteren Highlights zählt außerdem der Film „Grundgesetz“ zu den Regeln, denen Folge zu leisten ist - doch leider wird sich immer weniger daran gehalten. Der Jugendfilm von Mirsad Dzombic ist zugleich ein Projekt zur Förderung von Jugendlichen ohne Schulabschluss, denen Selbstvertrauen vermittelt werden soll. „Die jugendlichen Darsteller waren bereits beim letzten Kurzfilmfestival dabei und saßen im Publikum, als ihr Filmbeitrag gezeigt wurde. Bei einigen flossen sogar Tränen, als sie sich auf der Leinwand sahen“, berichtet Drews.
Die gezeigten Kurzfilme haben eine Länge von bis zu 35 Minuten. Der Eintritt ist bei allen Filmen kostenlos. Nach Jurydiskussionen an allen drei Filmfestival-Tagen folgt am Sonntag gegen 13.30 Uhr die Preisverleihung und Bekanntgabe der Weitermeldungen zu den Deutschen Filmfestspielen, die vom 2. bis 5. Oktober im Harsefelder Kino stattfinden. www.bdfa.de