TIGS-Lehrer soll einer Schülerin Penisbilder geschickt haben

Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Stade. Foto: Alexandra Bisping
Ein Lehrer der Integrierten Gesamtschule (IGS) Stade soll seiner ehemaligen Schülerin Penisbilder zugeschickt haben. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas dem TAGEBLATT. Es wird jetzt in zwei unterschiedlichen Strafbereichen ermittelt.
Stade. Der IGS-Lehrer soll der 15-Jährigen Bilder seines Penis‘ per Chatnachricht zugeschickt und die Schülerin aufgefordert haben, ihm von sich Nacktbilder zu schicken. Der Beschuldigte sei geständig, so Breas gegenüber dem TAGEBLATT. Nach Auskunft von Mareike Wellmeier vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Lüneburg ist die betroffene Lehrkraft derzeit nicht im Dienst.
Staatsanwaltschaften Stade und Hannover ermitteln
Die Staatsanwaltschaft Stade ermittelt nun in zwei Richtungen: Zum einen wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen und einer Schutzbefohlenen; zum zweiten wegen Verbreitung pornografischer Bilder. Für letzteren Straftatbestand ist nach Auskunft von Pressesprecher Breas die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Hannover zuständig. Dorthin wird der Fall in diesem Punkt abgegeben.
Geprüft werde nun von der Staatsanwaltschaft Stade, ob die Beziehung oder Handlung zwischen Lehrer und Schülerin einen strafrechtlichen Hintergrund habe, erklärte Breas. Der Vorwurf sei höchst problematisch, da das Mädchen bereits 15 Jahre alt ist.
War betroffenes Mädchen schutzbefohlen?
Falls die sexuelle Handlung einvernehmlich war, liege aufgrund des Alters womöglich keine Strafbarkeit vor. Außerdem sei zu überprüfen, ob die Schülerin zum Zeitpunkt der Tat eine Schutzbefohlene war, so Breas. Denn das Mädchen sei seit knapp anderthalb Jahren krankheitsbedingt nicht zur Schule gegangen, und die vorgeworfenen Handlungen lägen in der jüngeren Vergangenheit. Auch wenn das Handeln des Lehrers moralisch zutiefst verwerflich sei, sei es nicht unbedingt von Strafe bedroht, so Breas.