TNeue Aufregung um Känguru in der Region: In Maishäcksler geraten – Not-OP

Dieses Känguru ist im Sommer in Hemmoor ausgebüxt und lief drei Wochen frei herum. Dann wurde es gefangen. Im Cuxland geriet jetzt ein Tier in einen Maishäcksler. Foto: Archiv
Die Nachricht macht schnell die Runde, im Dorf, im Internet. Im Kreis Cuxhaven scheint es Mode zu sein, Kängurus zu halten. Ein Senior ist jetzt froh, dass sein Haustier noch lebt.
Landkreis Cuxhaven. Wilhelm ist die ganze Aufregung eigentlich zu viel. Er möchte deshalb auch nicht seinen wirklichen Namen in der Zeitung lesen. Vor ein paar Tagen war es kurzzeitig mit der Ruhe auf seinem Hof in einem Dorf im Landkreis Cuxhaven vorbei. Eines seiner Kängurus war ausgebüxt. Vermutlich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag.
Am Freitag dann wurde der Rentner von einem Nachbarn alarmiert. Das Tier war bei Erntearbeiten in der Nähe in einen Maishäcksler geraten. Die Maschine hatte eines der Beine erfasst.
„Ich hab dann sofort das Tier in den Wagen gepackt und bin zum Tierarzt gefahren“, berichtet Wilhelm am Montag. Natürlich wurde er die vergangenen Tage permanent auf den Vorfall angesprochen. Seit 15 Jahren hält er schon Tiere. Das Känguru selbst ist zwei Jahre alt. Und es geht ihm gut.
Känguru liegt drei Stunden auf dem OP-Tisch
Beim Tierarzt lag das Känguru drei Stunden auf dem OP-Tisch. Ein kurzes Video wird schnell über die sozialen Medien verbreitet. Wilhelm möchte vor allem dem Tier den Rummel ersparen, deshalb bittet er auch darum, auf Fotos zu verzichten.
Das Tier ist sogar schon wieder auf der Weide mit einem blau leuchtenden Verband unterwegs. Ihm scheint es schon wieder gutzugehen.
Beuteltier erbeutet
T Down under in Dösemoor – Ausgebüxtes Känguru geschnappt
Kängurus können in Deutschland ganz legal von Privatpersonen gehalten werden. Wichtig ist die artgerechte Haltung. „Darauf lege ich auch großen Wert“, so der Halter. Es gibt keine generelle Meldepflicht. Jeder ist berechtigt, auch solch ein exotisches Tier zu halten, ohne eine spezielle Genehmigung einholen zu müssen.
Zum zweiten Mal ein Känguru ausgebüxt
Im Sommer war ein Video von einem über die Landesstraße zwischen Isensee und Schüttdamm (Samtgemeinde Hemmoor) hüpfenden Känguru aufgetaucht. Drei Wochen lang war das Tier in Freiheit. Dann wurde es geschnappt. Der Zugriff erfolgte im Kreis Stade. Ende Juli waren erstmals Videoaufnahmen des Rotnackenwallabys zu sehen. Seitdem wurde das Tier mehrfach gesehen, fotografiert und gefilmt. Mal war es im Straßenverkehr unterwegs, dann ruhte es sich im Vorgarten aus, doch die meiste Zeit hielt es sich versteckt.
Entlaufenes Känguru im Sommer wieder aufgetaucht
Am 16. August Entwarnung durch die Polizei: „Das Tier hat sich auf eine umzäunte Obstplantage in Oederquart-Doesemoor verirrt“, erklärte ein Pressesprecher der Polizeiinspektion Stade. Der Eigentümer der Plantage entdeckte das Känguru und informierte die Polizei. Dr. Pierre Grothmann, Zoodirektor und Tierarzt des Wingster Waldzoos, kam dazu. Dem Fachmann gelang es, das Tier zu betäuben. Dadurch konnten Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes das Känguru einfangen. Es kam in den Serengeti-Park Hodenhagen. Unklar blieb, wer der Besitzer war.
Wilhelm war am Montagnachmittag übrigens wieder beim Tierarzt. Zur Nachsorge. Er hofft, dass sich die Aufregung langsam wieder legt.