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Alternative zum Hotel?

TKostenfaktor Campingplatz: So haben sich die Preise in Stades Nachbarkreisen verändert

Das Campen mit einem Wohnmobil oder einem Anhänger, macht es leicht, viele Orte in den verschiedenen Ländern zu bereisen.

Das Campen mit einem Wohnmobil oder einem Anhänger, macht es leicht, viele Orte in den verschiedenen Ländern zu bereisen. Foto: Jens Büttner

Ob Abenteuer oder das Gefühl von Freiheit und Gemeinschaft: Campingreisen galten bisher für viele als kostengünstige Alternative zu teuren Hotels. Doch stimmt das noch? Was so ein Urlaub auf dem Campingplatz in Stades Nachbarkreisen kostet.

Von Johanna Lindenau Samstag, 30.03.2024, 09:50 Uhr

Die bevorstehende Eröffnung der Campingsaison 2024 wirft bei vielen Campern Fragen auf, insbesondere vor dem Hintergrund gestiegener Preise. Eine der brennendsten Fragen ist: Wie hoch sind die Kosten für einen Stellplatz mittlerweile? Und inwieweit haben sie sich verändert?

Erfahrung aus erster Hand: Campingleiterin aus Heidenau berichtet

Nina Martinez leitet den Campingplatz „Ferienzentrum Heidenau“ im Landkreis Harburg, der 1975 von ihren Großeltern eröffnet wurde und seitdem im Familienbesitz ist.

Ihr Campingplatz ist, wie andere, die an der Nord- und Ostseeküste liegen, von den Folgen der Inflation betroffen, und musste die Preise erhöhen. „Wir hatten 30 Jahre lang denselben Preis. Aber aufgrund der gestiegenen Kosten mussten auch wir uns anpassen“, sagt Martinez. Ein Stellplatz für ein Wohnmobil kostet hier für 24 Stunden 14 Euro.

Ferienhäuser gewinnen an Beliebtheit

Auf diesem Campingplatz sind speziell die Preise für Ferienhäuser gestiegen. In der Hauptsaison kostet ein Haus für ein bis zwei Personen mittlerweile 80 Euro pro Tag, während es in der Nebensaison 70 Euro sind. Für größere Häuser mit Platz für drei bis vier Personen müssen Besucher in der Hauptsaison mit 95 Euro pro Tag rechnen (Nebensaison 80 Euro).

Martinez erklärt, dass vor ein paar Jahren die Preise etwa 10 Euro niedriger waren. Sie ist besorgt über die steigenden Preise, aber das Familienunternehmen habe keine andere Wahl. Die hohen Energiepreise und alle anderen Kosten müssen gedeckt werden.

Die genauen Preise für das Ferienzentrum Heidenau finden Sie hier.

Auch das Cuxland ist betroffen

Milko Neumann, 54 Jahre alt, ist Geschäftsführer von zwei Aufbau-Campingplätzen in Cappel-Neufeld und Wremen. Bei ihm kostet ein Stellplatz für ein Wohnmobil und zwei Personen 20 Euro.

Obwohl die Preise gestiegen sind, berichtet der Inhaber, dass es seitens seiner Kunden bisher keine Bemerkungen oder Beschwerden über die vier- bis fünfprozentige Erhöhung der Preise gab.

Dennoch bedürfen seine Campingplätze einer kostenintensiveren Betreuung als andere, die eine durchgehende Öffnung anbieten.

Aufbau Campingplatz – was ist das?

Ein Aufbau-Campingplatz ist ein Campingplatz, der keine dauerhaften Stellplätze anbietet. Das Landstück am Außendeich wird jedes Jahr im Frühjahr zum Campingplatz umgestaltet und dann im Herbst wieder abgeräumt. Dies geschieht aufgrund der Überflutungen in den Wintermonaten.

Die aktuellen Preise in Cappel-Neufeld hier.

Campingplatz Wattenlöper hat ebenfalls Anpassungen vorgenommen

Die Brüder Julius und Jasper Brütt aus Cuxhaven haben seit 2023 ihre Preise für den Campingplatz Wattenlöper in verschiedenen Bereichen angehoben – beim Strom zum Beispiel von 70 Cent pro Kilowattstunde im Vorjahr auf nunmehr 80 Cent, was einer Erhöhung um 14 Prozent entspricht.

Julius Brütt betonte, dass die Preiserhöhung unausweichlich war. Dabei stiegen die Preise in allen Stellplatzkategorien um jeweils zwei Euro, eine Maßnahme, die sie aufgrund der Inflation ergriffen haben. Doch trotz dieser Anpassungen gibt es einen herausragenden Aspekt auf ihrem Campingplatz: Die Nutzung der Duschräume sowie das Wasser sind für die Camper kostenfrei und bereits im Preis inbegriffen.

Die Stromversorgung wird großgeschrieben

Ebenso haben die Brüder eine Stromversorgung mit einer Leistung von 16 Ampere installiert – das Maximum, das auf einem Campingplatz verfügbar ist. „Niemand macht Luftsprünge“, sagt Julius Brütt bescheiden. Dennoch berichtet der 25-Jährige, dass die Besucher Verständnis für die Preisgestaltung zeigen.

Ein Stellplatz für ein Wohnmobil kostet derzeit 14 Euro pro Nacht. Zusätzlich fallen Übernachtungsgebühren an, die bei 9 Euro pro Erwachsenen und 5 Euro für Kinder bis 15 Jahren liegen.

Alle weiteren Kosten und Stellplatzmöglichkeiten hier.

Familien-Camping Kransburger See

Ein Wohnmobilstellplatz inklusive zwei Personen und Kurtaxe kostet in der Hauptsaison 37 Euro, sagt Sascha Remmers, Leiter des Campingplatzes am Kransburger See in der Gemeinde Wurster Nordseeküste.

Vor ein paar Jahren war alles noch zwei bis drei Euro günstiger, sagt er. Dennoch hat auch dieser Campingplatz keine Beschwerden erfahren.

Alle derzeitigen Preise hier.

Wie sieht es im Landkreis Rotenburg aus?

„Bei uns hat sich nicht viel verändert“, sagt eine Angestellte des Campingplatzes Sonnenkamp in Zeven. Die Preise wurden laut Ihrer Aussage zwar minimal angehoben, aber die Kunden haben bisher nur positive Rückmeldungen gegeben.

Der Campingplatz konnte seine Kundschaft halten, und die Betreiber sind positiv für die Zukunft gestimmt.

Aktuell beträgt die Gebühr für einen Wohnmobilstellplatz sieben Euro pro Nacht. Zusätzlich fallen Übernachtungsgebühren an, die bei sechs Euro pro Erwachsenem und drei Euro für Kinder (drei - 16 Jahren) liegen.

Alle aktuellen Preise hier.

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