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Kreislandfrauentag

TKraft aus der Natur: Diese Orte lieben Landfrauen aus dem Kreis Stade

Gut behütet: Claudia Mattern fühlt sich im Kreise lieber Menschen am wohlsten.

Gut behütet: Claudia Mattern fühlt sich im Kreise lieber Menschen am wohlsten. Foto: Felsch

Darin waren sich die Landfrauen mit dem Festredner Professor Ulrich Gebhard einig: Gutes Leben braucht gute Orte. Welche das für sie sind, verrieten sie nach dem Vortrag.

Von Franziska Felsch Sonntag, 13.04.2025, 15:50 Uhr

Stade. Natürliche Produkte - darauf legen die Landfrauen wert, was sich schon im Foyer an den Marktständen zeigte. Drinnen im Stadeum begrüßte die Kreisverbandsvorsitzende Adelheid Balthasar zum Kreislandfrauentag 400 Teilnehmerinnen und wenige Männer, darunter Landrat Kai Seefried, der extra seinen Urlaub verschoben hatte, um am Freitag dabei zu sein. Seefried hob besonders das Ehrenamt der Landfrauen hervor.

Stille Heldinnen geehrt: Silberne Biene für Karin Behrmann

Zu den „stillen Heldinnen“, wie sie von den nachfolgenden Rednerinnen genannt wurden, gehörten die Landfrauen aus Südkehdingen, die den Rahmen dieses Nachmittags gestalteten. Ihre Vorsitzende Karin Behrmann erhielt von Elisabeth Brunckhorst aus Hannover für ihre Verdienste die höchste Auszeichnung des Landesverbandes, die silberne Biene. Außerdem wurde Karin Reinking, seit 40 Jahren Beraterin zu den Themen Ernährung und Hauswirtschaft, geehrt und Angela Köpke aus Nordkehdingen für ihr Engagement für den internationalen Garten - ein weiterer Beweis, dass neben dem Ehrenamt die Natur den Landfrauen sehr am Herzen liegt.

Professor: Gutes Leben braucht Natur und Tiere

Deshalb hatten sie Professor Ulrich Gebhard eingeladen, der in seiner Festrede betonte, wie wichtig die Natur für den Menschen sei. Der Erziehungswissenschaftler aus Bielefeld erörterte in seinem Vortrag mit dem Titel „Wie viel Natur braucht der Mensch? Gutes Leben braucht gute Orte“ die Vorteile, in natürlicher Umgebung aufzuwachsen. Am besten noch mit Tieren.

Forschungen haben ergeben, so der Experte, dass besonders Kinder - egal welchen Alters - davon besonders profitieren. Deshalb gäbe es Schulprojekte, die die Schüler zeitweise nach draußen schicken, was sich positiv auf ihr Lernverhalten auswirke. Die Konzentration und Aufmerksamkeit nehme zu, wenn Kinder nicht nur drinnen hockten.

Professor Ulrich Gebhard referierte zum Thema Mensch und Natur.

Professor Ulrich Gebhard referierte zum Thema Mensch und Natur. Foto: Felsch

Umfragen bei den Jugendlichen ergaben, dass sie sich lieber im Wald und auf Wiesen aufhalten, als auf Spielplätzen. Eine daraufhin von Versicherungen in Auftrag gegebene Studie habe gezeigt, dass es dabei nicht zu mehr Unfällen komme. „Offenbar steigern diese Orte in der freien Natur die Eigenverantwortung der jungen Menschen“, mutmaßte der Fachmann, der aber davor warnte, jetzt alle Spielplätze abzuschaffen. Was die Befragung bei den Kids auch ergab: Sie fühlen sich dort am wohlsten, wo sie nicht von Erwachsenen beaufsichtigt würden.

„Gute Orte“ in der Natur als Erlebnis- und Sinnquelle

Der Vortrag beleuchtete die Natur als Erlebnis- und Sinnquelle für jeden. Eben auch für Erwachsene, die so ihre Gesundheit fördern könnten. Nicht nur die physische, sondern auch die psychische, das hätten bereits berühmte Köpfe wie Nietzsche, Mitscherlich und Freud erkannt, so der Referent.

„Wir haben das absolute Privileg, mit der Natur vor der Haustür zu leben“, fasste die stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Petra Behr in ihrem Schlusswort zusammen. Das empfand Claudia Mattern aus Südkehdingen ebenso: „Es ist schön, direkt am Deich zu wohnen, die Weite, das Wasser, das ist es, was es für mich hier so lebenswert macht.“ Für die 54-jährige Krankenschwester, die auf Krautsand groß geworden ist, gehören aber auch gute Menschen unbedingt dazu. Das sei aber auf dem Land gegeben. „Da ist alles ein bisschen persönlicher als in der Stadt.“

Zwei gute Orte zum Leben hat Malu Wetzlar: Harsefeld und das Salzkammergut.

Zwei gute Orte zum Leben hat Malu Wetzlar: Harsefeld und das Salzkammergut. Foto: Felsch

Die Österreicherin Malu Wetzlar fühlt sich in ihrem Wahlort Harsefeld pudelwohl. „Ich bin schnell im Wald, das ist für mich die pure Erholung.“ Wenn sie in die alte Heimat fährt, dann am liebsten ins Salzkammergut, ihr zweiter „guter Ort zum Aufblühen“.

Favoriten: Tister Bauernmoor und Fischbeker Heide

Verena Hülsen von den Delmer Landmädels freut sich, dass sie es nicht weit hat zu ihren persönlichen Wohlfühlorten.

Gute Orte sind für Verena Hülsen Sauensiek und die Fischbeker Heide.

Gute Orte sind für Verena Hülsen Sauensiek und die Fischbeker Heide. Foto: Felsch

Die 46-Jährige joggt ein bis zweimal in der Woche und braucht dafür nur aus der Haustür zu gehen, um frische Luft zu atmen. Energie tankt sie aber auch gerne im Tister Bauernmoor oder in der Fischbeker Heide. „Der perfekte Ausgleich zu meinem Bürojob.“

Adelheid Balthasar fühlt sich auf ihrem landwirtschaftlichen Hof am wohlsten.

Adelheid Balthasar fühlt sich auf ihrem landwirtschaftlichen Hof am wohlsten. Foto: Felsch

Und für Adelheid Balthasar ist das Schönste am Tag morgens um 5.30 Uhr, wenn sie in den Stall zum Melken geht. Wenn sie nicht gerade in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb arbeitet, fährt sie zum Abschalten gerne Rad. Die Kreisverbandsvorsitzende sagt, passend zum Thema des Tages: „Hauptsache draußen“.

Im Stadeum trafen sich die Mitglieder der Landfrauenvereine im Kreis Stade.

Im Stadeum trafen sich die Mitglieder der Landfrauenvereine im Kreis Stade. Foto: Felsch

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