TKran-Unfall in Otterndorf: Ursachenforschung läuft auf Hochtouren
Der umgekippte Kran auf der Baustelle am Medembogen. Foto: Schröder
Auf einer Baustelle in Otterndorf kippte ein Autokran um. Der Unfall sorgte für Aufsehen. Es gibt eine Vermutung, wie es dazu kommen konnte.
Otterndorf. Der Schrecken sitzt noch tief. Wenige Tage nach dem Kran-Unfall im Baugebiet Am Medembogen in Otterndorf geht die Ursachensuche weiter. „Der Vorfall wird derzeit umfassend untersucht“, sagt Christine Breeze, Sprecherin der Umwelt Management AG.
Der Unfall hatte sich am Dienstag (5. November) auf der Baustelle des sogenannten Öko-Quartiers in Otterndorf ereignet. Aus bisher nicht vollständig geklärten Gründen kippte ein für die Bauarbeiten benötigter ausgefahrener Autokran um. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Die Polizei wurde nicht eingeschaltet.
Bei der Umwelt Management AG (UMaAG) aus Cuxhaven-Altenbruch, Bauherrin des ambitionierten Projekts im Baugebiet Am Medembogen, läuft die Ursachensuche auf Hochtouren. „Wir stehen in engem Austausch mit allen Beteiligten, um die genauen Umstände zu klären“, sagt Unternehmenssprecherin Christine Breeze. Konkrete Erkenntnisse gibt es bislang nicht. „Derzeit können wir nur bestätigen, dass die Ermittlungen gewissenhaft und sorgfältig geführt werden“, so die Sprecherin. Zur Schadenshöhe konnte Christine Breeze noch keine konkreten Angaben machen. „Eine gründliche Analyse wird durchgeführt, um ein klares Bild der Situation zu erhalten“, erklärt die UMaAG-Sprecherin.
Der erste Zwischenfall überhaupt auf der Baustelle
Bei der Umwelt Management AG ist die Erleichterung groß, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Der umgekippte Kran sei generell der erste Zwischenfall überhaupt auf der Baustelle, sagt Christine Breeze. Die Unternehmenssprecherin betont, dass die verschiedenen Anforderungen an die Arbeitssicherheit seit Baubeginn ständig von einem externen Sicherheits- und Gesundheitskoordinator (SiGeKo) überprüft werden.

Unfall auf der Baustelle der Klimaschutzsiedlung: Aus bisher nicht vollständig geklärten Gründen kippte ein ausgefahrener Autokran um. Foto: UMaAG
„Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und aller Beteiligten hat für uns höchste Priorität“, sagt die Sprecherin. Auch die UMaAG selbst prüfe routinemäßig alle Prozesse, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten. „Wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst und werden die Ergebnisse der laufenden Untersuchung in unseren weiteren Planungen berücksichtigen.“
Der umgekippte Kran gehört dem Handwerksbetrieb Plate aus Odisheim, Kooperationspartner der Umwelt Management AG beim Bau des Wohnquartiers am Medembogen. Geschäftsführer Patrick Plate vermutet, dass nicht verdichteter Untergrund Auslöser für den Kran-Absturz war. Sachschäden gab es lediglich an Kran und Lkw, sagt der Zimmerermeister. Bei dem umgekippten Autokran handelt es sich laut Plate um das Modell AK 46 - 6000. Der Kran verfügt über eine Nutzlast von bis zu sechs Tonnen und eine Ausfahrlänge von 44 Metern.
Das Wohnquartier am Medembogen mit insgesamt 32 Wohnungen ist das Vorzeigeprojekt der Altenbrucher Entwickler der Umwelt Management AG. Das Projekt zielt darauf ab, ein energetisch modernes Wohnumfeld zu schaffen, das höchsten Ansprüchen an Klimaschutz gerecht wird.
Trotz des Unfalls geht es auf der Baustelle zügig voran: „Wir liegen bei der Ausführung gut im Zeitplan, die ersten Wohnungen sind bereits seit Februar vermietet und bezogen“, erläutert Christine Breeze. Ein Teilbereich der Straße im Quartier sei mittlerweile gepflastert und die ersten Bäume und Büsche der Grünanlagen seien gepflanzt. „24 der 32 Wohneinheiten sind bereits vermietet beziehungsweise reserviert“, so die Sprecherin. Die Fertigstellung des Quartiers ist für den Spätsommer 2025 geplant.