TKühne Ideen zum Fahrradfahren
Zum Artikel „Fahrräder haben künftig Vorfahrt vor Autos“ (TAGEBLATT vom 20. Oktober) schreibt Klaus Borck aus Buxtehude (gekürzt):
75 interessierte Bürger waren im Deck 1 der Malerschule erschienen. Die Teilnehmer des Klimaforums waren sich einig: Der Ausbau von Fahrradwegen soll Priorität bekommen. Wenn unsere Radwege richtig genutzt werden, Radfahrer und Fussgänger sich rücksichtsvoll verhalten und bestehende Regeln beachten, haben wir wenig zu ändern.
Den Autoverkehr möchte die „Initiative Buxtehude fährt Rad“ am liebsten auf 10 km/h reduzieren und als Ersatz dafür einen Radschnellweg, ja sogar eine Radautobahn bauen. Pendler sollen dann vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Was für kühne Ideen.
Dann noch einen Altstadtring und die Bahnhofstraße zum Fahrrad-Boulevard ausbauen. Und dann die letzten Geschäfte auch noch schließen und die Senioren per Lastenrad zu den Ärzten in der Bahnhofstrasse fahren. Ganz toll. Dafür muss jetzt dringend ein Fahrradbeirat geschaffen werden.
Nein, was wir brauchen ist ein „Bildungsbeirat“, ein „Pflegebeirat“ et cetera. Die Ausfälle von Stunden an den Schulen steigen in Niedersachsen enorm, Lehrer sind nicht ausreichend vorhanden und Quereinsteiger nehmen zu. Pflegekräfte sind Mangelware, da müssen wir den Hebel ansetzen.
Wenn all diese Probleme gelöst sind, können wir über Radautobahnen reden, ob sie zwei- oder vierspurig ausgelegt werden sollen. In Buxtehude fahren Radfahrer teilweise kreuz und quer, wie sie wollen. Da nutzt auch keine Radautobahn. Das soll aber nicht heißen, dass Autofahrer und Fußgänger „Verkehrsengel“ sind. Rücksicht sind das A und O im Verkehr.
Ich verweise in diesem Zusammenhang noch auf den Artikel im TAGEBLATT „Unfallforscher kritisiert die Radfahrer“ und hoffe, dass er auch von der „Initiative“ gelesen wurde.