TLandhotel Deinste: Gäste können jetzt in Tiny Houses übernachten

Vier dieser Tiny Houses stehen jetzt am Landhotel Deinste. Heiko Fillsack hat noch weitere Pläne. Foto: Ahrens
Der Tourismus in der Samtgemeinde Fredenbeck hat für seine Gäste jetzt eine Neuerung parat: Im Landhotel Deinste hat Heiko Fillsack die ersten seiner neuen Tiny Houses eröffnet - und direkt vermietet. Doch er plant noch mehr für den Standort.
Fredenbeck. Vier kleine, dunkelgraue Häuschen stehen seit einiger Zeit auf dem Gelände des Landhotels Deinste. Autofahrer konnten im Vorbeifahren schon länger einen Blick auf das moderne Schrägdach erhaschen. Ab dem 25. Mai können die Tiny Houses von Heiko Fillsack aber nicht nur von außen, sondern auch von innen begutachtet werden. Sie stehen für Hotelgäste zur Buchung bereit. Heiko Fillsack beschenkt sich mit seinem einstigen Wunsch so selbst zum Geburtstag.
Wer hineintritt, gelangt vom kleinen Flur direkt in das Schlafzimmer. Die Einrichtung ist modern, die Wände weiß. Vom Bett aus gibt es einen direkten Blick in den grünen Garten des Hotels. Eine große Fensterfront sorgt für viel Lichteinfall. Auch ein voll ausgestattetes Bad hat in dem kleinen Haus Platz. Der Schreibtisch soll noch durch eine kleine Schrankzeile ersetzt werden. Auf fünf mal fünf Metern hat Heiko Fillsack alles untergebracht, was sonst in einem Hotelzimmer für Gäste bereitsteht. Wer es im Landhotel etwas privater möchte, kann sich neben normalen Hotelzimmern auch für ein Tiny House entscheiden.

Aus dem Bett schauen die Gäste im Tiny House direkt in den Garten. Foto: Ahrens
„Sie sind zu 99 Prozent aus recycelten Materialien hergestellt“, sagt Fillsack. Die Außenwände bestehen aus einem Recycling-Verbundstoff. Außerdem sollen die Häuser autark laufen: Das Wasser kommt aus einem Brunnen, den Strom erzeugen Solarplatten auf dem Dach. Eine Klimaanlage soll noch folgen.
Fillsack kauft das Hotel 2019
Vor anderthalb Jahren präsentierte Heiko Fillsack die Pläne für seine Hotel-Erweiterung in der Samtgemeinde. Er kaufte das Landhotel und sagte schon damals: „Ich wollte immer etwas eigenes besitzen, und in Fredenbeck habe ich die Chance gesehen.“
Der Start als Besitzer war steinig, denn die Pandemie ließ den Tourismus einschlafen. Doch das Landhotel überstand die Zeit - und danach lief es laut Fillsack gut. So gut, dass die Zimmer des Hotels nicht mehr ausreichten. Der Gastronom wollte mit Tiny Houses erweitern. Einen ganzen Reisebus in seinem Hotel unterbringen zu können, war damals schon sein gesetztes Ziel.

Das Badezimmer im Tiny House. Foto: Ahrens
Der erste Schritt ist jetzt getan: Bei drei Übernachtungen kann ein Tiny House für 180 Euro die Nacht gebucht werden. Die ersten Gäste zum Probewohnen sind bereits eingezogen. Auch Hunde sind in den kleinen Häusern erlaubt.
Eigener Entwurf: Tiny Häuser sind geschützt
Heiko Fillsack hat sich mit seinen Tiny Houses einen Traum erfüllt. Mit einem Architekten hat er die Häuser entworfen und patentrechtlich schützen lassen. In Deinste stehen jetzt die ersten Modelle. Sie sollen in Zukunft nicht nur in Deinste, sondern auch an weiteren Standorten für Gäste aufgestellt werden. Interessierte können sie, auch in etwas kleinerer Ausführung, erwerben. Und für sein Hotel an der Geest hat er noch weitere Pläne.

Mit seiner Familie lebt Heiko Fillsack in Hamburg. Foto: privat
„Es soll wie ein kleines Golfresort werden“, so Fillsack. Seine Gäste seien zwar nicht nur Golfer - aber mit der direkten Lage am Golfplatz bietet sich das Klientel an. Auch die Hotelzimmer im Hauptgebäude renoviert Fillsack. Im Erdgeschoss stehen Whirlpools auf der Terrasse. Auch zwischen den Tiny Houses soll einer aufgestellt werden
Badeteich und Sauna hinter dem Hotel
Seine Idee: Abschlag direkt von der Tiny-House-Terrasse. Die Häuser könnten, so Fillsacks Vision, direkt am Abschlagsplatz stehen. Doch auch abseits der Golf-Klientel hat er noch weitere Pläne für das Gelände. Wie bereits vor anderthalb Jahren angekündigt, soll zwischen den Häusern ein Wasserlauf entlangführen. Daran angeschlossen werden soll ein Teich, der auch zum Baden genutzt werden kann.
Eine weitere Neuerung soll nicht nur Hotelgästen, sondern auch den Bürgern vor Ort zugänglich gemacht werden: die Sauna. Sie wird in einem Spiegelhaus untergebracht: Von außen sehen die verglasten Außenwände aus wie Spiegel, von innen lässt sich problemlos nach außen schauen.

So sieht der Prototyp der verglasten und verspiegelten Sauna aus. Foto: privat
Nach dem Kauf des Hotels eröffnete Fillsack auch den Cube, eine Bar mit Küche. Im Landkreis bekannt ist der Gastronom, weil er bereits die Insel in Stade betrieb, ebenso das Tapao. Beides ist inzwischen aber nicht mehr unter seiner Leitung. Um sich auf das Hotel zu konzentrieren, sucht er auf lange Sicht auch für den Cube einen Mieter. Aktuell ist das Lokal nur an Wochenenden bei gutem Wetter geöffnet.