TMaislabyrinth in Rockstedt nach zwei Jahren Pause wieder geöffnet

Rund fünf Kilometer lang sind die verschlungenen Wege durchs Maisfeld. Foto: bz
Gute Nachricht für Rätselfreunde: Das Rockstedter Maislabyrinth ist zurück und lockt bis Oktober in den Irrgarten. Beim Comeback spielte die Liebe eine Rolle.
Rockstedt. „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Mit diesem Argument hatte Hans-Heinrich Heins, bis dahin 13 Jahre lang Herr über das Rockstedter Maislabyrinth, 2021 das Aus verkündet. Doch nun ist die Touristenattraktion in der Samtgemeinde Selsingen zurück. „Man hat mich quasi überredet“, sagt der 68-Jährige beim Pressetermin und grinst zur Seite. Dort sitzt Gerda Schomaker, und sie kannte das Maislabyrinth bisher nur von Erzählungen. Die Bremerin und der Rockstedter sind ein Paar, und auch ihre Beziehung ist ein Comeback.
Eigentlich ist es ganz einfach: Witwer trifft Witwe, beide werden von Amors Pfeil getroffen. Fertig! Das Besondere ist, dass Hans-Heinrich Heins und Gerda Schomaker, die Verwandtschaft in Rockstedt hat, vor fast 50 Jahren, mit Anfang 20, schon mal ein Paar waren.
Tausende Besucher seit 2008
„Ich kannte das Maislabyrinth nur von seinen Erzählungen. Und dann habe ich irgendwann den Vorschlag gemacht, es nochmal zum Leben zu erwecken“, berichtet die Bremerin fröhlich. Offensichtlich hatte Hans-Heinrich Heins auch Lust. „Der Chef mit seiner neuen Auszubildenden“, scherzt Gerda.

Hans-Heinrich Heins und Lebensgefährtin Gerda Schomaker öffnen ab Sonntag wieder das Maislabyrinth in Rockstedt. Foto: Algermissen
Tausende Kinder und Erwachsene haben seit dem Startschuss im Jahr 2008 den naturgewachsenen Spaß im Mais mitgemacht. Teilweise fuhren die Besucher über 100 Kilometer für einen Besuch im Maislabyrinth des Nebenerwerbslandwirtes.
Etwa fünfmal so groß wie ein Fußballfeld ist die Fläche, auf der alle paar Meter dieselbe Entscheidung gefällt werden muss. Rechts oder links? Wer zwischen den etwa 2,50 Meter hohen Pflanzen nach und nach die jeweils korrekte Antwort weiß, findet auch den Weg ans Ziel: heraus aus dem Maisfeld.
Fünf Kilometer lange Wege durchs Maisfeld
Die Planung des grünen Irrgartens geht auf dem Papier über die Bühne. „Ich entwickle das Labyrinth aus dem Kopf. Eine Vorlage gibt es nicht“, verrät der 68-Jährige. Die maßstabsgetreue Zeichnung, die am Ende dabei herauskommt, überträgt er mit der Sense aufs Feld. „Wenn die einzelnen Pflanzen 20 bis 30 Zentimeter groß sind, geht die Arbeit los“, verrät Heins. Insgesamt sind die verschlungenen Pfade, die Heins ins Feld gesenst hat, auch in diesem Jahr mehr als fünf Kilometer lang.
Voraussichtlich bis zum 6. Oktober soll der Spaß dieses Mal andauern. Drei verschieden schwere Routen stehen zur Auswahl: eine leichte, eine schwere und ein Kreislabyrinth. Der Eintrittspreis ist erschwinglich. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder bis 14 Jahre drei Euro.
Was sonst noch geboten wird
Damit der Spaß nicht gleich vorbei ist, sobald der Ausgang gefunden wurde, wartet neben dem Labyrinth weiteres Programm auf Besucher - von Kaffee und Kuchen und kalten Getränken bis hin zu Dartscheibe, Basketballkorb und Sandkiste. Vor Sonne oder Regen schützen Pavillons mit Sitzgelegenheiten. Gerda Schomaker will den Besuchern „kulinarische Überraschungen“ anbieten.
„Oft kommen Kindergeburtstage und Familien“, verrät Heins. Aber auch Einzelpersonen, Betriebsausflüge, Schulklassen und Kindergartengruppen zählten zu den Gästen. „Für mich ist die harte Arbeit jetzt getan“, sagt Heins mit Blick auf die Saisonvorbereitung. „Und ich habe gesehen, wie viel Vorbereitung es erfordert“, pflichtet ihm Gerda Schomaker bei.
„Es macht so viel Spaß, zu sehen, wie viel Freude die Kinder, aber auch Erwachsene haben“, sagt Hans-Heinrich Heins, der „Verirrten“ selbstverständlich bei Bedarf zu Hilfe eilt. Denn den Weg aus seinem Labyrinth kennt Heins im Schlaf.
Das Maislabyrinth auf einen Blick
Das Maislabyrinth in Rockstedt befindet sich in der Straße „Am Löh“. Die Anfahrt ist ausgeschildert: aus Richtung Selsingen an der ersten Abzweigung nach dem Ortsschild rechts ab, dann etwa einen Kilometer nur geradeaus. Das Maislabyrinth ist freitags bis sonntags von 13 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder bis 14 Jahren drei Euro. Betreiber Hans-Heinrich Heins ist unter Telefon 0171/ 2287070 zu erreichen.